ÖSV – Wintersportsplitter: Stefan Rettenegger Zweiter in Oberstdorf. Rekord-Stockerl für Stefan Kraft

Stefan Rettenegger stürmt im zweiten Rennen von Oberstdorf (GER) erneut aufs Podest. Der Salzburger musste sich nur Jarl Magnus Riiber (NOR) geschlagen geben und feiert mit Platz zwei gleichzeitig sein bestes Karriereergebnis. Platz drei geht an Manuel Faisst (GER). In Abwesenheit von Johannes Lamparter schaffen mit Martin Fritz auf Platz 8 und Thomas Rettenegger auf Platz 10 insgesamt drei Österreicher den Sprung in die Top Ten.

Johannes Lamparter verzichtete auf Start

Im Sprungdurchgang zeigte das Ski Austria-Team erneut seine Klasse. Hinter Sprungsieger Jarl Magnus Riiber platzierten sich nicht weniger als fünf Österreicher. Angeführt von Johannes Lamparter, der in die 7,5 Kilometer durch das Compact Format mit sechs Sekunden Rückstand startete. Dahinter folgten Thomas und Stefan Rettenegger (+12sek und +17sek) sowie Franz Josef Rehrl und Martin Fritz (+22sek und +26sek).

Unmittelbar nach dem Sprungdurchgang entschied sich Johannes Lamparter jedoch gegen einen Start im Langlauf. „Ich habe mich nach dem Rennen gestern wirklich nicht gut gefühlt, mein Kreislauf war total im Keller. Ich hatte ja Ende Dezember eine Weisheitszahn-OP und musste eine Trainingspause einlegen, noch dazu Antibiotika nehmen. Das steckt wohl noch etwas in meinem Körper. Ich möchte auf Nummer sicher gehen und fühlte mich deshalb heute nicht bereit für ein Rennen“, argumentierte Lamparter seine Entscheidung.

Dafür zeigten die weiteren rot weiß roten Athleten im Rennen auf. In der ersten Runde liefen beide Retteneggers auf Jarl Magnus Riiber auf. Während Stefan Rettenegger und Jarl Magnus Riiber um den Sieg kämpften und folglich ein hohes Tempo an den Tag legten, musste der ältere der beiden Brüder Rettenegger, Thomas, reißen lassen. Er wurde von der großen Verfolgergruppe eingeholt, die aber keine Chance hatte, den Abstand auf die Spitze zu verkleinern. Im Finish spielte Jarl Magnus Riiber seine ganze Routine aus und gewann den Zielsprint gegen Rettenegger. Als zweitbester Österreicher hatte Martin Fritz 22,2 Sekunden Rückstand auf Riiber, Thomas Rettenegger als Zehnter 27,9 Sekunden.

Die weiteren Platzierungen der Österreicher:

  1. Franz-Josef Rehrl
  2. Lukas Greiderer
  3. Mario Seidl
  4. Paul Walcher

Bei den Damen verzichtete Lisa Hirner erneut auf einen Start im Langlauf. Nach Platz 6 im Springen machte ihr die Magen-Darm Erkrankung erneut einen Strich durch die Rechnung. Die zweite Österreicherin am Start, Annalena Slamik, beendete nach Platz 10 im Springen den Wettkampf auf dem 21. Gesamtrang.

Stimmen:

Stefan Rettenegger: (2.) „Das Rennen war heute wirklich brutal, die Gruppe hinter uns war immer so dicht dran, wir haben immer ein sehr hohes Tempo gehen müssen, dass sie nicht drankommen. Ich bin echt froh, dass wir durchgekommen sind. Ich bin sehr glücklich über mein bestes Weltcupergebnis, auch wenn ich ihn (Jarl Magnus Riiber, Anm.) heute gerne gebogen hätte. Ich bin echt sehr zufrieden mit der bisherigen Saison, es lauft super und ich werde alles geben, um auch weiterhin vorne mit dabei zu sein.“

Martin Fritz: (8.) „Es war der ganze Tag eigentlich heute richtig gut, ich hab auf der Schanze schon super performt. Die Sprünge werden immer besser und lockerer und auf der Loipe merke ich, dass ich mit den besten mitgehen kann. Im Pulk heute war es sehr hektisch zu laufen, in der letzten Runde will jeder vorbei, das ist dann nur mehr ein Positionskampf. Dafür fehlen mir noch etwas die Körner.”

Thomas Rettenegger: (10.) „Auf der Schanze war es heute eine richtig gute Leistung. Natürlich ist das Compact Format als guter Springer immer bitter, weil du weniger Vorsprung hast wie bei einem normalen Einzelbewerb. Die Laufform hat aber auch gepasst, wo die große Gruppe dahergekommen ist, habe ich nur mehr ums überleben gekämpft. Heute hat es dann für weiter vorne nicht gereicht, ich bin aber trotzdem happy über einen weiteren Top Ten Platz.“

FOTODOWNLOAD:
Bild 1: Stefan Rettenegger Laufbild (Fotonachweis: Ski Austria/Derganc)
Titelbild: Das Podium von heute (Fotonachweis: Ski Austria/Derganc)

Rekord-Stockerl für Stefan Kraft

Ski Austria Skispringer Stefan Kraft hat am Sonntag in Wisla (POL) einen weiteren Meilenstein seiner großen Karriere erreicht. Mit seinem insgesamt 108. Podestplatz stellte Kraft die Bestmarke des Finnen Janne Ahonen ein.

Vier in den Top Ten: Starkes Mannschaftsergebnis in Wisla

Stefan Kraft hat am Sonntag beim Springen in Wisla den zweiten Platz belegt. Der zur Halbzeit führende Salzburger musste sich in der Entscheidung noch Ryoyu Kobayashi geschlagen geben. Der Japaner fing Kraft noch um 5,1 Punkte ab.

Damit fehlt dem 30-jährigen Salzburger nur noch eine Top-Drei-Platzierung, um zum alleinigen Rekordhalter zu avencieren. Damit kann Kraft, nach sechs Saisonsiegen derzeit überlegener Gesamtweltcup-Führender, bei den Bewerben in Wisla, Szczyrk und Zakopane zum konstantesten Stockerlspringer der Skisprunghistorie aufsteigen.

In 282 Weltcup-Starts sprang der Team-Olympiasieger von Peking nun insgesamt 108-mal aufs Stockerl und feierte dabei 36 Siege. Ahonen ging 412-mal an den Start und jubelte ebenfalls über 36 Einzel-Erfolge. Rekord-Weltcup-Sieger Gregor Schlierenzauer kam in 275 Einsätzen auf 53 Siege und 88 Podestplätze.

Die ÖSV-Adler boten eine mannschaftlich ansprechende Leistung: Jan Hörl, Michael Hayböck und Manuel Fettner belegten die Ränge sechs bis acht, Clemens Aigner landete an der 16. Stelle.

Stimme

Stefan Kraft: “Es ist mir echt seit Dienstag nicht gut gegangen. Ich war doch recht krank diese Woche. Ich hab für heute die ganze Energie aufgespart. Dass ich jetzt mit Janne Ahonen gleichschließe, einem ‘Skisprung-Gott, das ist unglaublich. Es wäre ein Wahnsinn, der beste Skispringer vor meinem großen Idol zu sein. Das ist schon etwas Besonderes und eine Statistik, auf die ich sehr stolz wäre.”

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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