VCÖ: In der Steiermark arbeiten sechs von zehn außerhalb ihres Wohnorts

Fast 60 Prozent der steirischen Erwerbstätigen arbeiten außerhalb ihres Wohnorts. Der durchschnittliche Arbeitsweg der Steirerinnen und Steirer beträgt 28 Minuten, wobei es zwischen den Bezirken Unterschiede gibt, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Aber auch in der Steiermark haben zahlreiche Beschäftigte einen kürzeren Arbeitsweg von weniger als zehn Kilometer. Der VCÖ betont, dass die Unternehmen ihre Beschäftigten mit Mobilitätsmanagement unterstützen können, den Arbeitsweg verstärkt mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit Fahrgemeinschaften zurückzulegen.

Von den rund 625.000 Erwerbstätigen in der Steiermark haben neun Prozent ihren Arbeitsplatz zu Hause, fast 32 Prozent arbeiten in ihrem Wohnort. Damit pendeln fast 60 Prozent der Erwerbstätigen entweder in eine andere Gemeinde im Wohnbezirk, in einen anderen Bezirk oder arbeiten außerhalb der Steiermark, weist der VCÖ auf Daten der Statistik Austria hin.

Bei der Dauer des Arbeitswegs gibt es zwischen den steirischen Bezirke Unterschiede, die aber teilweise sehr gering sind. Am schnellsten in der Arbeit sind die Erwerbstätigen, die in Graz wohnen, mit durchschnittlich 23 Minuten, nur knapp vor dem Bezirk Mürzzuschlag mit 24 Minuten, dem Bezirk Leoben mit 25 Minuten, dem Bezirk Murtal mit 26 Minuten, dem Bezirk Graz Umgebung mit 27 Minuten und dem Bezirk Weiz mit durchschnittlich 28 Minuten, informiert der VCÖ. Am längsten sind die Beschäftigten aus dem Bezirk Murau mit durchschnittlich 41 Minuten in die Arbeit unterwegs.

“Der Arbeitsweg ist an Werktagen der häufigste Grund mobil zu sein. Entsprechend hoch ist zu Stoßzeiten die Verkehrsbelastung. Unternehmen können mit Mobilitätsmanagement wesentlich dazu beitragen, Verkehrsprobleme zu reduzieren und ihre Beschäftigten damit unterstützen, kostengünstig, klimaverträglich und staufrei zur Arbeit zu kommen”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

So können die Betriebe den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Jobticket für den Öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen oder die Bildung von Fahrgemeinschaften unterstützen. Auch Bewusstseinskampagnen, Wettbewerbe und andere Anreize wirken sich positiv auf das Mobilitätsverhalten aus.

Steuerbegünstigte Jobräder, um bewegungsaktiv und klimaverträglich zur Arbeit zu kommen, sind eine weitere wirksame Maßnahme des betrieblichen Mobilitätsmanagements. In der Steiermark hat das Radfahren zur Arbeit ein größeres Potenzial, als vielfach angenommen wird. Mehr als 70 Prozent aller, die in ihrem Wohnort arbeiten, haben weniger als fünf Kilometer zur Arbeit. Jede dritte erwerbstätige Person, die in eine andere Gemeinde im Wohnbezirk pendelt, hat einen Arbeitsweg von weniger als zehn Kilometer, ebenso wie jede zehnte Person, die außerhalb des Wohnbezirks arbeitet, verdeutlicht der VCÖ.

Beispiele für betriebliches Mobilitätsmanagement sind etwa die Knapp AG bei Graz oder Siemens Mobility in Graz. Die Unternehmen fördern das Radfahren zur Arbeit sowie die Fahrt mit dem Öffentlichen Verkehr. Beide Unternehmen wurden bereits mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark ausgezeichnet.

Auch heuer sind beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark Projekte und Konzepte gesucht, die die Mobilität oder den Gütertransport nachhaltig verbessern. Neben Betrieben und Unternehmen können auch Schulen und Universitäten, Gemeinden und Städte, Tourismusregionen, Wohnbauträger und Vereine Projekte einreichen.

“Nachhaltige Mobilität bringt vielfache Vorteile: Sie reduziert Staus, Verkehrslärm und Energieverbrauch, sie verbessert die Luftqualität und die Lebensqualität der Bevölkerung. Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und eine gute Rad-Infrastruktur erhöhen die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl und verringern die Kosten der Mobilität sowohl für die Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt”, ruft VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark auf.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Steiermark und den ÖBB durchgeführt und vom Verkehrsverbund Steiermark, der Holding Graz und der Energie Steiermark unterstützt. Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter (01) 893 26 97.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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