Lebensrettung durch Zivilcourage der Ersthelfer. Aktuelle steirische Polizeimeldungen

Graz, Bezirk Gries. Passanten leisteten Mittwochmorgen, 1. Mai 2024, einer reglos im Mühlgang treibenden Person erste Hilfe. Die Frau konnte durch die Zivilcourage der Ersthelfer und dem raschen Einschreiten Grazer Polizisten, in das Krankenhaus transportiert werden. Ihr Zustand ist stabil.

Drei in Graz wohnhafte Passanten (31-39) zeigten wahrlich Zivilcourage. Ein 39-jähriger Ungar bemerkte gegen 07.30 Uhr auf Höhe Hergottwiesgasse 44 die Frau, sprang in das Wasser und holte die Afghanin (22) ans Ufer. Zwei weitere Zeugen (eine Frau und ein Mann) verständigten sofort den Notruf. Alle drei leiteten sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und setzten so eine perfekt funktionierende Rettungskette in Gang.

Herzdruckmassage | Mobiler Defibrillator im Einsatz

Polizisten der Polizeiinspektion Graz-Kärntner Straße begannen sofort nach ihrem Eintreffen mit der Herzdruckmassage. Diese wurde durch einen im Dienstkraftfahrzeug befindlichen Defibrillator unterstützt. Gemeinsam mit Rettungskräften und weiteren Grazer Polizisten (Karlauer Straße und schnelle Interventionsgruppe) gelang es den Ersthelfern, nach nur 15 Minuten wieder Vitalfunktionen an der Person festzustellen. Die Rettung transportierte die junge Frau in das LKH-Graz. Ihr Zustand ist stabil. Ein Fremdverschulden liegt ersten Erhebungen zufolge nicht vor.

Flächendeckende Ausstattung der Polizei mit Defibrillatoren

Diese gelungene Rettungskette zeigt, wie wichtig Erste-Hilfemaßnahmen in Kombination, mit der  flächendeckenden Ausstattung von Einsatzkräften mit Defibrillatoren ist. Erst Ende 2023 wurde die steirische Polizei flächendeckend mit Defibrillatoren ausgestattet. Dieses Projekt, welches mit Unterstützung des Landes Steiermark umgesetzt wurde, funktioniert und kann Leben retten.

Details zur flächendeckenden Ausstattung

Sujet Bilder sowie nähere Details zur Ausstattung der steirischen Polizei mit Defibrillatoren im Anhang.

Alle Polizeidienststellen mit Defibrillatoren ausgestattet

Steiermark. – Das Projekt „Mobile Defibrillatoren“ wurde nun abgeschlossen. Insgesamt befinden sich somit 164 Geräte bei der Steirischen Polizei im Einsatz.

Das Projekt „Mobile Defibrillatoren der LPD Steiermark“ hat zum Ziel, das Überleben von Personen, die einen Atem-Kreislauf-Stillstand erlitten haben, mittels einer durchgeführten Reanimation oder Früh-Defibrillation zu ermöglichen bzw. die Chancen dafür zu verbessern. Aufgrund der Tatsache, dass „rund-um-die-Uhr“ Streifendienste im Bereich der LPD Steiermark unterwegs sind, ergibt sich der Vorteil, dass ein geeigneter Streifendienst entsprechend schnell bei einem Reanimationseinsatz ist, um die Erstmaßnahmen bis zum Einschreiten des Rettungsdienstes unverzüglich durchführen zu können. Vor allem in Bezug auf Atem-Kreislauf-Stillstände können hier Minuten entscheidend für das Überleben einer kritisch erkrankten Person sein.

Die Auslieferung der Geräte wurde nun abgeschlossen. Das heißt, mindestens ein Gerät pro Polizei-Dienststelle (bei größeren Dienststellen zwei) steht für den Einsatz in Streifenfahrzeugen zur Verfügung. Insgesamt wurden 164 Geräte an die Dienststellen ausgegeben. Damit einhergehend waren auch umfangreiche Schulungen der Exekutivbediensteten durchzuführen, die ebenfalls abgeschlossen sind.

Projektstart 2015

Begonnen wurde das Projekt 2015 in Graz mit einer Erweiterung 2019 auf den Bezirk Südoststeiermark. Zahlreiche Einsätze der Defibrillatoren waren inzwischen zu verzeichnen, bei denen die Polizei derart reanimierte Patientinnen und Patienten an die Rettungskräfte zur weiteren Versorgung übergeben konnten. Auch beispielsweise am 7. September 2023: Ein 67-jähriger Grazer erlitt gegen 05:00 Uhr am Park & Ride-Parkplatz in Webling einen offensichtlichen Kreislaufkollaps. Weder Atmung noch Puls waren feststellbar. Eine Polizeistreife war rasch vor Ort und konnte durch den Einsatz des mitgeführten Defibrillators die Vitalfunktionen des Mannes wieder herstellen, so dass ein Transport durch die Rettung ins Krankenhaus möglich war.

Landespolizeidirektor Gerald Ortner dazu: „Polizistinnen und Polizisten können tagtäglich mit Einsätzen konfrontiert werden, bei denen sie Erste Hilfe leisten müssen. Oftmals sind unsere Kräfte vor anderen Einsatzorganisationen vor Ort und müssen schnell agieren. Es freut mich daher sehr, dass wir dieses Projekt in der Steiermark nun flächendeckend umsetzen konnten. Durch die Projektumsetzung unterstützen wir unsere Beamtinnen und Beamten und geben ihnen mehr Handlungssicherheit für ein rasches, koordiniertes und beHERZtes Handeln.“

Bildnachweis (c)LPD

Das bei der Polizei verwendete Gerät (ZollAEDPlus)

Alle ausgerüsteten Streifenfahrzeuge sind am Aufkleber erkennbar

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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