5. Mai: Gegen Barrieren in Köpfen und Lebensräumen

Die Lebenshilfe Steiermark zum „Tag der Inklusion“

Die Selbstvertreter*innen der Lebenshilfe Steiermark sind Expert*innen in eigener Sache – und sind speziell rund um den 5. Mai, dem „Tag der Inklusion“ in steirischen Gemeinden aktiv, um menschenfreundliche Lebensräume für alle zu fördern.

Menschen mit Behinderung haben das Recht auf einen Platz mitten in der Gemeinschaft. Egal ob in der Schule, im Beruf oder bei Freizeitaktivitäten: Sie sollen die gleichen Möglichkeiten und Chancen wie alle anderen haben. Das ist Inklusion. So sieht es die UN-Behindertenrechtskonvention vor, die von Österreich vor über 15 Jahren unterzeichnet wurde.

Inklusion in der Gemeinde

Inklusion beginnt im unmittelbaren Lebensumfeld, der Gemeinde. Dort, wo sich das Leben abspielt. Durch die Gestaltung von nachhaltig barrierefreien Wohn- und Lebensräumen können die Gemeinden viel zur Lebensqualität von Menschen mit Behinderung beitragen.

„Ich wünsche mir, dass wir in der Gemeinde gehört werden. Wir wohnen ja auch hier und haben das Recht, mitzusprechen“, bringt es Selbstvertreter Roman Flassig auf den Punkt. Er und seine Kolleg*innen in der Selbstvertretung der Lebenshilfe Steiermark setzen sich für die Interessen von Menschen mit Behinderung ein und arbeiten daran, Barrieren im Kopf und im unmittelbaren Lebensraum abzubauen.

Aktionen am „Tag der Inklusion“

Rund um den „Tag der Inklusion“ am 5. Mai starten Selbstvertreter*innen zahlreiche Aktionen – nicht nur in steirischen Gemeinden, sondern in ganz Österreich. Sie besuchen Bürgermeister*innen, um den Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ zu übergeben. Damit bekräftigen sie einerseits ihre Forderung nach einem selbstbestimmten Leben und stehen andererseits Politiker*innen und Gemeindebewohner*innen mit ihrer Expertise zur Seite. Zu tun gibt es in Sachen Inklusion nämlich noch viel: Obwohl Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention bereits vor über 15 Jahren unterzeichnet hat, sind die darin festgehaltenen Rechte bei weitem noch nicht umgesetzt.

„Viele haben die größte Barriere im Kopf“, berichtet Selbstvertreter Christian Obendrauf, „sie sehen einen Menschen mit Behinderung und denken sich: Der schafft eh nichts. Das ist heute noch oft so.“ Allen Menschen auf Augenhöhe begegnen und nicht die Behinderung, sondern den Menschen sehen – das wollen die Selbstvertreter*innen erreichen.

Es muss sich noch einiges tun

„Die Vielfalt, die so gerne zitiert wird, lebt unsere Gesellschaft einfach noch nicht. Menschen mit Behinderung müssen sichtbarer und ihre Fähigkeiten sowie ihre Expertise anerkannt werden“, so Sandra Walla-Trippl, Generalsekretärin der Lebenshilfe Steiermark, „Indem man Menschen mit Behinderung aktiv in die Gemeinschaft miteinbezieht, kann eine Gemeinde sicherstellen, dass sie für alle Ihre Bewohner*innen offen und einladend ist.“

Damit das tatsächlich gelingt, müssen alle zusammengreifen: die Gesellschaft, aber vor allem auch die Politik, die rechtliche Grundlagen dafür schaffen muss, damit Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen können: bei der Arbeit, bei der Bildung und auch beim Wohnen.

Bundesländer-Aktionen am „Tag der Inklusion“
Anlässlich des 5. Mai setzen Selbstvertreter*innen in den Bundesländern zahlreiche Aktionen, um auf den „Tag der Inklusion“ aufmerksam zu machen.
Aktionen in der Steiermark: Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Fürstenfeld laden zum Beispiel zu einer Kinovorstellung des Films „Lass mich fliegen“ und einer gemeinsamen Walking-Runde ein. In Hartberg werden „Inklusions-Bäume“ als wachsendes Zeichen für mehr Gemeinschaft gesetzt. Und die Gemeinden Straden und Kirchbach in der Oststeiermark werden zur „Inklusionsgemeinde“ ernannt.

Ein Überblick über die österreichweiten Aktionen der Selbstvertreter*innen der Lebenshilfen: https://www.lebenshilfe.at/aktionen-in-gemeinden/

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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