Lautstark: Der Wasserfrosch ist Lurch des Monats

Der Kleine Wasserfrosch, der Seefrosch und die Hybridform Teichfrosch werden aufgrund ihrer Ähnlichkeit „Wasserfrösche“ oder „Grünfrösche“ genannt. Aufmerksamkeit verschaffen sich die kleinen glitschigen Freunde durch ihre grüne Färbung und ihre lauten Rufe. Der Naturschutzbund ruft den kleinen Grünen als Lurch des Monats April aus.

Die österreichischen Wasserfrösche der Gattung Pelophylax haben so einiges gemeinsam: Wasserfrösche sind die einzigen europäischen Frösche, die zwei seitliche Schallblasen besitzen und dadurch sehr laute Rufe von sich geben können. Die Grundfärbung der Wasserfrösche ist meist grün, manchmal aber auch braun oder grau. Die Unterseite ist normalerweise ungefleckt, manchmal jedoch leicht gefleckt oder stark marmoriert. Die Pupillen stehen waagrecht. Die Augen der Wasserfrösche findet man weit oben am Kopf – so haben sie sich bestens an die aquatische Lebensweise angepasst. Sehr breit und rund sind ihre Schnauzen, wobei die Nasenlöcher etwa auf halbem Weg zwischen vorderem Augenrand und Schnauzenspitze sitzen. Sogar Expert*innen tun sich oftmals schwer, die drei Wasserfroscharten auseinanderzuhalten.

Der kleine Wasserfrosch, Pelophylax lessonae, ist klein aber oho. Er wird maximal 7cm groß, kann aber lautstark auf sich aufmerksam machen. Vorzugsweise zur Paarungszeit wandert der kleine Hüpfer mit dem zitronengelb-hellgrünen Kopf nach der Fortpflanzung in geeignete Landlebensräume wie Wiesen, Wälder und Auen. Er liebt vor allem Laichgewässer mit vielen Pflanzen und Strukturen, beispielsweise Gräben oder Wiesentümpel. Seine Laichballen befestigt er geschickt an unter Wasser wachsenden Pflanzen.

Der Seefrosch, Pelophylax ridibundus, ist mit seinen bis zu 16 cm der größte Wasserfrosch. Das Wasser ist sein Element: Er hält sich bevorzugt in und an Seen und Flüssen bzw. in offenen Landschaften auf. Völlig fehl am Platz fühlt er sich im Gebirge, weshalb er dieses auch geflissentlich meidet. Den Winter verbringt der Seefrosch – wie auch der Teichfrosch – vorrangig unter Wasser. Die meisten Seefrösche sind olivbraun-graubraun und tragen eine helle Schnauze, die sich deutlich vom Rest des Kopfes abhebt.

Der Teichfrosch, Pelophylax kl. esculentus, ist ein Hybrid, und zwar eine „Kreuzung“ aus Kleinem Wasserfrosch und Seefrosch. Damit liegt er auch mit seinen Merkmalen „dazwischen“. Er umgibt sich gern mit Seinesgleichen, insofern kann man ihn am ehesten gemeinsam mit seinen „Elternarten“ beobachten.

Wasserfrösche leben nicht ungefährlich

Austrocknung von Gewässern, Grundwasserabsenkungen, etc​. lassen Wasserfrösche ihren Lebensraum verlieren. Sehr häufig sind ihre Aufenthaltsorte auch gehörig verschmutzt – beispielsweise durch Pestizide, Düngemittel und Müllablagerung.​ Der Kleine Wasserfrosch ist der am stärksten gefährdete der drei Froscharten. Seine Lebensraumansprüche sind hoch: So braucht er passende strukturreiche Laichgewässer, die jedoch auch in der Nähe von feuchten Landlebensräumen liegen sollten. Zudem haben es (eingesetzte) Fische auf Laich und Larven der lautstarken Wasserbewohner abgesehen. Nicht zuletzt kommen die Frösche mit den charakteristischen Seitenblasen oft „unter die Räder“: Einerseits im Straßenverkehr, aber auch unter Mähmaschinen oder in Gullys.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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