Steiermark: Zuletzt wurden jährlich über 2.200 Hasen Opfer des Straßenverkehrs

Der Straßenverkehr ist auch für viele Tiere gefährlich. Zuletzt wurden in der Steiermark rund 13.000 Wildtiere in einem Jahr von Kfz niedergefahren und tödlich verletzt, informieren VCÖ und WWF. Allein mehr als 2.200 getötete Tiere waren Hasen. Der Lebensraum von Hasen ist rund 20 Quadratkilometer groß und wird oft durch Straßen durchschnitten. VCÖ und WWF betonen die Wichtigkeit, Zersiedelung zu stoppen und stattdessen Ortskerne und Nahversorgung zu stärken. Eine verkehrssparende Siedlungsentwicklung reduziert die Verkehrsbelastung sowohl für die Menschen als auch für die Tiere.

Rund 24.500 Kilometer Straßen gibt es in der Steiermark. Sie durchziehen auch den Lebensraum von Tieren. “Das Überqueren der Straßen ist für Tiere lebensgefährlich. Je mehr Autos und Lastwagen fahren und je höher deren Tempo, umso größer das Risiko für Tiere unter die Räder zu kommen”, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Am häufigsten sterben Rehe im Straßenverkehr, zuletzt wurden 7.421 Rehe in einem Jahr in der Steiermark von Kfz angefahren und tödlich verletzt.

Die zweitgrößte Opfergruppe sind Hasen. Mit 2.236  Hasen war die Zahl der gemeldeten Opfer um 26  niedriger als im Jahr davor, berichten VCÖ und WWF. Innerhalb von fünf Jahren wurden mehr als 11.000 Hasen im steirischen Straßenverkehr getötet. Die Dunkelziffer ist höher. Erfasst werden von der Statistik nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen.

“Die ständige Erweiterung des Straßennetzes zerstört wertvolle Naturräume, treibt die Zersiedelung voran und führt dadurch am Ende zu mehr Verkehr. Das ist wissenschaftlich seit Jahrzehnten belegt, dennoch fehlt bisher ein Umdenken”, betont Simon Pories, Bodenschutz-Sprecher des WWF Österreich.

Derzeit sind viele Hasen unterwegs, es ist Paarungszeit. Der Aktionsraum eines Feldhasen ist rund 20 Quadratkilometer groß. “Jede Fahrgemeinschaft, die zwei oder drei Autos auf eines reduziert, jeder Umstieg vom Auto auf Bahn, Bus oder Fahrrad reduziert die Verkehrsbelastung, wovon sowohl die die Anrainerinnen und Anrainer als auch die heimische Tierwelt profitieren”, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest. Auch langsameres Tempo des Kfz-Verkehrs erhöht die Chance von Wildtieren, beim Laufen über die Straße nicht erfasst zu werden.

Wesentlich für einen sorgsameren Umgang mit der Natur ist eine Siedlungsentwicklung, die Ortskerne stärkt statt den Bodenverbrauch durch Zersiedelung weiter in die Höhe zu treiben, setzen sich VCÖ  und WWF für einen sorgsameren Umgang mit der Natur ein. “Was heute verbaut wird, steht unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen nicht mehr als Naturraum zur Verfügung”, erinnern WWF-Experte Simon Pories und VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Insgesamt wurden zuletzt in einem Jahr rund 13.000 Wildtiere in der Steiermark von Kfz angefahren und tödlich verletzt. Neben Rehen und Hasen unter anderem auch mehr als 1.500 Fasane und über 600 Füchse. Nicht inkludiert in die Zahlen sind Haustiere, wie beispielsweise Katzen, die von Autos niedergefahren werden.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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