50-jähriges Bühnenjubiläum von Sepp Mattlschweiger aus Irdning

Geboren am 26.05.1959 im schönen Irdning wurde Sepp wortwörtlich die musikalische Begabung in die Wiege gelegt. Mit acht Jahren lernte er in der Musikschule Gröbming sein Talent auf dem Akkordeon und der Posaune zu nutzen. Seine ersten Auftritte im Alter von 13 Jahren bestritt er als Akkordeonist mit seiner ersten Gruppe, den „Grimming Buam“. Zur selben Zeit, als Sepp seinen Beruf als Maschinenschlosser erlernte, war er in Graz bei Prof. Hold vorerst als Privatschüler, darauffolgend studierte er Posaune im klassischen Stil. Prof. Hold war begeistert von dem jungen Ausnahmetalent und ermöglichte ihm sogar ein Vorspielen bei den Professoren der Wiener Philharmonie. Doch der „Klassische Weg“ war nie Sepp´s Weg, schon früh schlug sein Herz für die „Oberkrainer – Musik“:

Den Grundstein legte sein Vater Franz, der ihm vor mehr als 50 Jahren eine LP von „Slavko Avsenik und seinen Original Oberkrainern“ mit nach Hause brachte. Ab diesem Tag war Sepp der Oberkrainer – Musik verfallen, genau DAS wollte er machen: Unterhaltungsmusik auf der Bühne spielen und das mit direkten Kontakt zum Publikum! So erlernte er im Selbststudium zusätzlich Trompete, E-Bass, Schlagzeug und kreierte seinen charakteristischen Stil auf dem Bariton. Als Mitgründer des „Salzburg Quintetts“ verfolgte er den musikalischen Stil weiter und entwickelte 1979 zusammen mit Martin Lechner sen. das erste Modell des Mattlschweiger – Baritons der Firma Lechner. Ab 1989 fand Sepp seinen Platz bei „Die Mooskirchner“,  sowohl als Musiker als auch als erfahrenen Manager. Sepp erlebte mit den „Mooskirchnern“ seine persönliche musikalische „Blütezeit“. Mit den Hits „Juchee auf der hohen Alm“, „Burschenfest am Irschenberg“ und „Es klingt Musik“ gelang ihnen der Durchbruch – „Die Mooskirchner“ wurden durch diese Erfolge von der internationalen Presse und Fachleuten der Szene als die „PHILHARMONIKER DER VOLKSMUSIK“ betitelt!

Unvergessen werden Sepp die vielen TV Sendungen und Tourneen im In- und Ausland mit Karl Moik und „HIAS“, sowie mit „Marianne und Michael“ bleiben, die er nicht nur als Sänger und Musiker auf der Bühne begleitete. Unter anderem  bewies sich der in der Branche bekannte und erfahrene Musiker als Tourneeleiter von „Marianne und Michael“.

Seit 2002 gibt es nun Sepp´s Formation, das „Quintett Juchee“, in das sein gesamtes musikalisches „Herzblut“ fließt. Ganz egal, wohin Sepp mit seinem Ensemble kommt, die Freude ist groß und die Erwartungen hoch.

Diesen Erwartungen wurde das „Quintett Juchee“ mit seiner ersten CD „Immer was zu feiern“ im Jahr 2004 gerecht. Die Produktion war sehr erfolgreich, vor allem die „neue“ Version seines „Burschenfest am Irschenberg“ konnte seine Fans, Freunde und Musikanten aufs Neue überzeugen und war der Ansporn für weitere CD Produktionen.

Am Gelingen zahlreicher erfolgreicher Produktionen ist unter anderem ein Mann grundlegend beteiligt, Sepps langjähriger Freund, Manfred Gradwohl. 2019  wurde in Fredi Gradwohls Tonstudio „Soundhauf´n“  eine neue CD mit dem Titel „Zeitlos“ aufgenommen. Manfred Gradwohl, Erich Reinisch, Nico Fischer und natürlich der „Baritonkönig“ selbst haben darauf ihre musikalischen Spuren hinterlassen.

In Zusammenarbeit mit Martin Lechner jun. hat Sepp anlässlich seines 60igsten Geburtstags das Jubiläumsmodell des Mattlschweiger – Baritons kreiert und wird damit die nächsten Jahre den Ton angeben.

Ob als Musiker und Manager bei „Die Mooskirchner“, Manager von „Hias“, Gründer von „Sepp Mattlschweiger´s Quintett Juchee“, Baritonist, Sänger oder Tourneeleiter von Marianne & Michael – Sepp sieht seinen Beruf als Berufung.

„Stillstand bedeutet Rückschritt“, davon ist Sepp überzeugt und findet immer wieder neue Aufgaben, die sein Leben und sein musikalisches Schaffen bereichern und seine Kreativität fordern. Nachdem der kreative Kopf seine ersten volkstümlichen Moderationserfahrungen bei TW1 und FOLX TV machen konnte, entdeckte er seine Leidenschaft für das Radio und so moderiert Sepp seit einigen Jahren auf Radio „Grün Weiß“ die Radiosendung “Sepp let´s go“ für Oberkrainer – Begeisterte und Fans der volkstümlichen Musik!

Anlässlich seines 50 – jährigen Bühnenjubiläums erfüllt er sich in Zusammenarbeit mit hofbauer music seinen Traum, seine „Lebenswerk“-Produktion: „DAS BESTE“

Sepp Mattlschweiger im Interview

Was war der prägendste Moment in deiner 50-jährigen Musikkarriere?

Der 1. Auftritt im „Musikantenstadl“ 1983 bei Karl Moik und das erste persönliche Zusammentreffen und gemeinsame Musizieren mit Slavko Avsenik haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen
und mich für die folgenden Jahre meines eigenen Schaffens beflügelt und motiviert.

Wie muss aus deiner Sicht ein guter Titel klingen?

Text und Melodie müssen ins Ohr, aber vor allem ins Herz gehen! Nur wenn ein Musiker die Musik auch spürt, kann er einen Titel authentisch präsentieren, sodass er in die Herzen der ZuhörerInnen Einzug findet und dadurch zu einem Hit wird.

Auf welche Melodien dürfen sich die Fans auf deinem Jubiläumsalbum freuen?

Bunt gemischt durch 50 Jahre Sepp Mattlschweiger – Oberkrainermusik geprägt durch meinen eigenwilligen unverkennbaren Baritonstil!
Angefangen von „Bariton Seppi“ über beschwingte Polkas wie „Marianka“ zu gefühlvollen Walzermelodien wie Sehnsucht und Liebe, darf man sich auch auf neue Eigenkompositionen freuen!
Natürlich darf der Bariton-Hit „Burschenfest am Irschenberg“, der seit Jahren von namhaften Gruppen interpretiert und auf Tonträger gebracht wurde und wird, nicht fehlen!

Welche Erinnerungen verbindest du mit dem legendären Hias?

Hias war nicht nur auf der Bühne ein Musikkollege, uns verbindet eine tiefe Freundschaft bereits seit Jugendjahren.
Umso tragischer war für mich sein Ableben, verbrachten wir ja sehr viel Zeit auch im Privaten gemeinsam. Unvergessen bleiben lustige Momente und Erlebnisse mit „dem Urviech“:
Gemeinsame Tourneen, TV Auftritte und die gemeinsame Interpretation des Titels „Über´n Laurenziberg“ bleiben einem ewig in Erinnerung!

Wie stellst du deine eigenen Radiosendungen bei Radio Grün-Weiß zusammen?

Besonders viel Freude macht mir die Vorbereitung von Sendungen, in denen ich Gäste im Studio empfangen darf. Nicht nur für meine HörerInnen ist es interessant Einiges über die tollen Gäste zu erfahren, auch ich freue mich immer wieder über den Austausch mit MusikkollegInnen, mit Menschen aus Kultur und Wirtschaft und musikbegeisterten Menschen.
Einerseits gehe ich gerne auf die Wünsche meiner HörerInnen ein, andererseits lebt die Radiosendung von spontanen Moderationen!

Welche Träume möchtest du dir noch erfüllen?

Ich glaube nach einem so langen und für mich sehr erfolgreichen Weg in der Musikbranche bleibt einem nur noch der Traum bzw. der Wunsch
gesund und glücklich den zweiten Lebensabschnitt mit meiner Familie zu genießen.
Alles, was jetzt musikalisch noch kommt, ist eine Zugabe!

Lustige Begebenheiten im Laufe der Jahre

Im Rahmen meiner musikalischen Ausbildung absolvierte ich damals mein Studium Posaune bei Professor Hold an der Kunstuni Graz. Dieser wollte aus mir immer einen klassischen Musiker machen, mein Herz brannte aber schon damals für die Unterhaltungsmusik im Speziellen für die Oberkrainermusik. So erging es mir nicht nur einmal, dass mich Prof. Hold an den Haaren zog, wenn ich punktierte Noten nicht ganz korrekt nach seinen Vorstellungen gespielt habe. „Warst du am Wochenende schon wieder auf der Bühne und hast diese Kommerzmusik gespielt anstatt Etüden zu üben?“ Diesen Satz noch nicht fertig gesprochen, hatte er mich schon am Haarschopf …..

Leerer Baritonkoffer:

Wie so oft, wenn es wieder zu einem Auftritt ging, half mein Sohn (damals ca. 5 Jahre) begeistert  beim Einräumen des Musikbusses. „Papa, ich hab schon alles beim Bus bereitgestellt“ verkündete er stolz. Ich verließ mich darauf, hatte es ja schon eilig, und räumte schnell die Instrumentenkoffer ein.  Die große Überraschung beim Auspacken der Instrumente: Im Baritonkoffer befand sich nicht mein Bariton, sondern das Instrument meines Sohnes, ein altes Feuerwehr – Signalhorn, mit er seine ersten Töne spielte und sich als Blasmusiker  versuchte!

Techniker beim Tanken auf Grenze Österreich – Deutschland vergessen:

Die Fahrt ging zu einem Auftritt nach Vorarlberg. Wir waren zu dritt im LKW unterwegs, der zu einem Wohnmobil umgebaut wurde, sodass ein Fahrgastraum mit Schlafgelegenheit für sechs Personen zur Verfügung steht. Ein Techniker nahm bei mir im Führerhaus Platz, ein zweiter machte es sich im Fahrgastraum hinten gemütlich. An der Grenze Walserberg legten wir einen kurzen Zwischenstopp zum Tanken  ein. Ich bezahlte flott und wir setzten unsere Fahrt fort. Guter Dinge kamen wir am Veranstaltungsort an, nun sollte der Aufbau beginnen. Als ich den zweiten Techniker aus dem Fahrgastraum hinten aussteigen lassen wollte, traute ich meinen Augen nicht. Es war kein Techniker mehr da! Damals, in den 90 er Jahren,  war es noch nicht üblich, dass jeder ein Handy besitzt und so konnten wir nicht sofort eruieren, was passiert war.  Aber alles hatte ein gutes Ende: 2 Stunden später reiste der verlorene Techniker im Taxi an. Er war bei unserer Tankpause unbemerkt ausgestiegen, um die Toilette aufzusuchen, als er wieder rauskam, waren wir bereits abgefahren. Er konnte sich per Anhalter bis kurz vor den Veranstaltungsort retten, sodann organisierte er sich für die letzten 10 km ein Taxi!

Verwechslung des Veranstaltungsortes St. Georgen im Attergau  und St. Georgen an der Gusen:

Wieder einmal waren wir für einen Auftritt unterwegs. Auftrittsort: St. Georgen in OÖ. Wir Musiker kamen pünktlich in St. Georgen im Attergau an, staunten aber nicht schlecht, dass weder unsere Techniker noch das Fahrzeug mit der Bühnentechnik aufzufinden war.  Unsere Techniker haben im Gegenzug in St. Georgen an der Gusen verzweifelt das Festzelt für die Veranstaltung gesucht ….        Der Irrtum konnte Gott sei Dank früh genug aufgeklärt werden, sodass die Veranstaltung mit einer kleinen Verzögerung von einer halben Stunde in St. Georgen im Attergau stattfinden konnte.

Moderne Navigation – nicht immer zum Vorteil!

Auftrittsort in der Nähe von Bern (Schweiz):  Ein PKW mit Musikern Quintett Juchee fuhr  zum Auftritt in die Schweiz. Statt über die üblichen Grenzübergänge in die Schweiz folgten sie den Anweisungen  des Navigationsgerätes und ließen sich über Friedrichshafen mit der Fähre über den Bodensee  in die Schweiz lotsen in der Annahme, dass dies der kürzeste Weg sei. Nachdem die Musiker schon erwartete wurden, tätigte ich einen kurzen Anruf, um mich über ihren Standort zu erkundigen. Als Antwort bekam ich: „Wir sind auf dem Schiff!!!“ … Ich traute meinen Ohren nicht, ließen sich die ortsunkundigen Musiker doch glatt ohne Nachfrage auf eine längerdauernde Schiffsreise ein. Fazit: 5 Minuten vor Auftrittsbeginn reisten die Matrosen, … die Musikanten an!

Auftritt mit Hias – Zahnprothese landet auf Schoß einer Zuschauerin

Gemeinsam mit Hias spielten wir den „Steirischen Brauch“. Wie immer setzte Hias zum Pfiff an, …   die Zuschauer klatschen vor Begeisterung, doch plötzlich ging ein Gelächter durch die Reihen. Hatte Hias nicht durch den Pfiff sein Gebiss nicht mehr unter Kontrolle. Es schoss ihm aus dem Mund mitten auf den Schoß einer Zuschauerin, die diesen Zwischenfall  sehr cool abhandelte. Sie packte die Zahnprothese und reichte sie Hias mit den Worten „Do host deine Zähne wieder!“ auf die Bühne.  „Ah, danke, do sands jo! Jetzt konn i wieder pfeifen!“, erwiderte Hias und setzte das Programm fort, als wäre dies so geplant gewesen!

Vermeintliche Autoverwechslung:

Hias und ich wollten nach einer Nächtigung in einem Gasthof in Bayern unsere Heimfahrt antreten. Bepackt mit unseren Koffern gingen wir in Richtung Fahrzeug. Hias betätigte die Fernbedienung, jedoch rührte sich beim Auto nichts, das Fahrzeug blieb versperrt. Nach mehrmaligen Versuchen wurden wir ungeduldig und beschlossen, den ADAC zu verständigen. Dies sollte allerdings einige Zeit dauern, sodass wir unsere Koffer währenddessen wieder aufs Zimmer brachten und im Gastzimmer auf die Hilfe warteten. In lustiger Gesellschaft erzählten wir dieses Geschehnis und so begleiteten uns einige Gäste sowie der Wirt mit hinaus, als der Techniker vom ADAC ankam. Hias zückte wieder seinen Autoschlüssel, nichts rührte sich. Der Techniker begann mit der Fehlersuche, als auf einmal der Wirt neugierig fragte: „Hias, bist du nicht ein Österreicher?“  Hias bestätigte dies mit der Aussage: „ Nein, ich bin ein Steirer!“ und lacht. „Aha, lacht der Wirt, dieses Auto gehört aber einem Autobesitzer aus Bayern!“ Hias schaut mich an, ich schaue Hias an, wir beide brüllen gleichzeitig: „Des dearf doch wohl net wohr sein, sand wir wirklich beide schon so blind oder d…..?“  Das Auto war zwar vom Typ und Farbe ident mit Hias´ Fahrzeug, jedoch parkte das Auto von Hias auf dem Parkplatz im Hinterhof. Dieser lustige Zwischenfall wurde ausgiebig gefeiert und so traten wir unsere Heimfahrt erst am nächsten Tag an!

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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