List Förderpreis 2024: Mit dem Auto zur Arbeit – oder doch mit dem Zug?

Neue Methoden der Verkehrsplanung  – Park + Ride Anlagen zwischen Spielfeld und Graz unter der Lupe – Gmunden: “Traunseetram” als Alternative

Österreichs Städte setzen zunehmend auf Parkzonen und Park+Ride Garagen, um Stadtkerne, Seeufer und touristische Hotspots für Radfahrer, Fußgänger und Besucher attraktiver zu machen. Die richtige Einschätzung des zukünftigen Bedarfs an Bus-, Bahn- und sonstigen öffentlichen Verkehrsverbindungen entwickelt sich zum “goldenen Schlüssel” erfolgreicher Stadtplanung.

Dies wird aus den Arbeiten der zwei jungen Wissenschafter deutlich, die die List Group heuer mit ihrem Förderpreis 2024 auszeichnet:

Park + Ride zwischen Graz und Spielfeld

Thomas Veit, BSc entwickelte in seiner Masterarbeit am Institut für Straßen- und Verkehrswesen der Technischen Universität Graz ein verfeinertes Nachfragemodell für Park + Ride Anlagen entlang der Strecke Graz – Spielfeld.

Die Strecke wird von vielen Schülern und Berufstätigen täglich genützt. Ausreichende Parkmöglichkeiten an den Bahnstationen Feldkirchen- Seiersberg, Flughafen Graz, Kalsdorf, Werndorf, Wildon, Lebring, Kaindorf an der Sulm, Leibnitz, Ehrenhausen und Spielfeld- Straß sind daher in Verbindung mit einem optimierten Fahrplan der Bahn der Schlüssel zur Reduzierung von Staus und unnötigem Autoverkehr in der Hauptstadt der Steiermark.

Aber entsprechen die Parkmöglichkeiten an den Bahnhöfen dem zukünftigen Bedarf? Und für wen ist die Bahn überhaupt die beste Alternative? Zur Beantwortung von Details bedarf es vieler Daten:

Die Erreichbarkeit von Haltestellen spielt dabei ebenso eine Rolle wie Pünktlichkeit und Sitzplätze in Zügen. Staus auf der Straße, Fahrpläne, die Fahrzeit und Parkkosten am Zielort sind hingegen die Kriterien, nach denen sich der Einzelne zwischen der Nutzung des  Autos und des öffentlichen Verkehrs entscheidet.

Das in der Masterarbeit verfeinerte Modell soll die Analyse aller dieser Faktoren für jeden einzelnen Park + Ride Standort gegenüber der gegenwärtig für solche Zwecke eingesetzten Planungssoftware erleichtern.

Parken in Kleinstädten    

Alexander Spreitzer, BA, untersuchte in seiner Masterarbeit am Fachhochschul – Studiengang Logistik und Transportmanagement der Fachhochschule des BFI Wien die Parkraumpolitik kleiner Städte mit einer Bevölkerungszahl von 10.000 bis 15.000 Einwohnern.

Nicht jede österreichische Kleinstadt verfügt über ein schriftlich festgelegtes Parkraumkonzept,  jedoch gibt es in allen untersuchten Kleinstädten – St. Veit an der Glan, Bruck an der Mur, Tulln, Zell am See und Gmunden – klare Parkregelungen:

St. Veit an der Glan hat Kurz- und Dauerparkzonen, die teils gratis, teils kostenpflichtig sind. Tulln an der Donau verfügt über verkehrsberuhigte Flächen, Kurzparkzonen und Dauerparkzonen. Zell am See regelt das Parken nach dem Salzburger Gemeindeparkgebührengesetz mit gebührenpflichtige Kurzparkzonen.

Schriftlich festgelegte Parkraumkonzepte fand der Autor in Bruck an der Mur und Gmunden vor:

Bruck an der Mur setzt auf grüne und blaue Zonen. Ziel ist die erhöhte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie des Fahrradverkehrs.

Gmunden: Tram statt Auto

Gmunden zielt auf eine Verkehrsentlastung der Esplanade – das bevorzugte Ziel aller Touristen. Sie sollen in Zukunft die “Traunseetram” nutzen, an deren Stationen zusätzliche Park- sowie Fahrradabstellplätze errichtet werden. Wer dennoch mit dem Auto an die Esplanade fährt, wird nur noch gebührenpflichtige Parkplätze vorfinden.

Der List Förderpreis

Seit der erstmaligen Ausschreibung im Jahr 2007 wurden über 30 junge Wissenschafter, Studenten und Teams mit dem List Förderpreis oder einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten befaßten sich unter anderem mit der Optimierung von Autoverkehr und Parken in Städten, Road Pricing, autofreien Stadtteilen, digitalen Parkleitsystemen, dem Zusammenwirken zwischen öffentlichem und Individualverkehr, Stauvermeidung und der besseren Nutzung von Verkehrsflächen, E – Fahrzeugen, Mobilitäts – Dienstleistungen sowie

mit optimierten Zustellwegen im Online – Handel, Dieselverboten, Kinderfreundlichkeit und der Gesetzeskonformität von Verkehrsregelungen. Zuletzt wurde eine Arbeit zur Abgas- und Stauvermeidung mit Hilfe neuer Paket – Zustellsysteme prämiert.

In der Broschüre “List Förderpreis” sind alle bisher ausgezeichneten Arbeiten dargestellt. Download: https://www.list-group.at/foerderpreis/praemiertearbeiten

Die List Group

Die List Group mit Sitz in Wien trägt als privater Errichter und Eigentümer von Immobilien und Garagen seit Jahrzehnten aktiv zur Stadtentwicklung bei. An den Niederlassungen in Österreich und den angrenzenden zentraleuropäischen Ländern bewirtschaften mehr als 200 Mitarbeiter der BOE Gebäudemanagement GmbH und List Group Unternehmungen über 50.000 KFZ-Stellplätze und etwa 1 Mio. m2 an Gebäudefläche.

(c)List Group

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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