INTERNATIONALER WELTFRAUENTAG 2024 – Unternehmerinnen weiterhin auf Wachstumskurs

Exakt 31.382 steirische Unternehmen sind in Frauenhand – eine Zahl, die seit Jahren kontinuierlich steigt. Anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentags am 8. März 2024 fordert „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) noch bessere Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen.

Gerade vor dem Hintergrund des akuten Arbeitskräftemangels ist eine gut ausgebaute Kinderbetreuung das Gebot der Stunde: „Österreichs Frauen sind heute so gut ausgebildet wie noch nie. Wir können es uns nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten. Denn leider wissen wir: Es sind noch immer mehrheitlich die Frauen, die den schwierigen Drahtseilakt zwischen Familie und Beruf zu meistern haben“, sagt die FiW-Bezirksvorsitzende der Region Ennstal/Salzkammergut (Bezirk Liezen) Dina Lesjak und unterstreicht: „Endlich wurden nun die Zeichen der Zeit erkannt. Davon profitieren Kinder, Eltern, regionale Betriebe und Gesellschaft gleichermaßen. Wichtig ist nun die genaue Ausgestaltung und eine rasche Umsetzung der Maßnahmen“.

In absoluten Zahlen ausgedrückt, sind bereits 31.382 steirische Betriebe in weiblicher Hand. Diese beschäftigen im Durchschnitt drei unselbständige Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, der Frauenanteil an den Ein-Personen-Unternehmen beträgt 53,7 Prozent. Vor allem in den Sparten Gewerbe & Handwerk, Tourismus & Freizeitwirtschaft, im Handel und in der Sparte Information & Consulting sind die meisten Unternehmerinnen tätig. „Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist dies eine tolle Entwicklung, die zeigt, dass Unternehmerinnen in der Wirtschaft auf Wachstumskurs sind“, betont Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Ennstal/Salzkammergut, Dina Lesjak.

Das Durchschnittsalter der steirischen Unternehmerin beträgt 48 Jahre.

Im Detail: 7,1 Prozent sind 29 Jahre oder jünger – 18,6 Prozent entfallen auf die 30- bis 39-Jährigen – 26,2 Prozent sind zwischen 40 und 49 Jahre alt – 32,1 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre sowie 15,9 Prozent sind 60 Jahre oder älter.

Frau in der Wirtschaft Steiermark- im Bild v.l.n.r: Sarah Hentschel-Kainzinger, Bernadett Grogger, Bezirksvorsitzende Frau in der Wirtschaft Dina Lesjak, Sarah May Stangl-Feliciano, Theresa Elena Thaler, Landesvorsitzende Frau in der Wirtschaft Gabriele Lechner.
(c) WKO Liezen

Fast jede zweite Firmengründung im Land ist weiblich

Weder die Energiekrise noch die dadurch ausgelöste hohe Inflation und die damit einher-
­gehende Konjunkturflaute haben dem Trend, seine eigene Chefin zu werden, einen Abbruch getan. Die Gründerstatistik in der Steiermark weist auch für 2023 wieder einen hohen
Frauen­anteil aus: Von den gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbständige Personen-
betreuerinnen) liegen 45,8 Prozent in weiblicher Hand.

Im Jahr davor lag der Wert bei 45,2 Prozent. Das Durchschnittsalter der Neugründerinnen beträgt 40,2 Jahre.

„Damit zeigt sich ein wachsender Trend von Frauen, die den mutigen Schritt in die Selb-
ständigkeit wagen und ihr Können unter Beweis stellen“, betont Lesjak.

Ausbauoffensive für Kinderbetreuung: Bestmögliche Investition in unsere Zukunft

„Eine funktionierende Kinderbetreuung sorgt für Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Nur wenn sich Eltern auf die funktionierende Betreuung ihrer Kinder verlassen können, können sie auch gleichberechtigt ihrer Arbeit und ihren Karrieren nachgehen“, betont Lesjak.

Gerade vor dem Hintergrund des akuten Arbeitskräftemangels ist eine gut ausgebaute Kinderbetreuung das Gebot der Stunde: „Österreichs Frauen sind heute so gut ausgebildet wie noch nie. Wir können es uns nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten. Denn leider wissen wir: Es sind noch immer mehrheitlich die Frauen, die den schwierigen Drahtseilakt zwischen Familie und Beruf zu meistern haben. Endlich wurden nun die Zeichen der Zeit erkannt und unser Einsatz hat sich gelohnt und Wirkung gezeigt. Davon profitieren Kinder, Eltern, regionale Betriebe und Gesellschaft gleichermaßen“, sagt Lesjak.

Um die Lücke im Betreuungsangebot – vor allem bei den Unter-Dreijährigen – zu schließen und endlich den notwendigen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung voran zu
treiben, werden gemeinsam über 4,5 Milliarden Euro bis 2030 zur Verfügung gestellt. „Jeder in die Kinderbetreuung investierte Euro ist gut investiert und vor allem eine Investition in unsere Zukunft“, unterstreicht Lesjak.

Neben einem flächendeckenden Ausbau des Betreuungsangebots und einer Verbesserung der Öffnungszeiten, die mit einem Vollzeitjob vereinbar sein müssen, muss der Fokus ganz gezielt auch auf qualitative Verbesserungen gesetzt werden. Jedes Kind soll von frühkindlicher Bildung profitieren können. Der notwendige quantitative Ausbau muss deshalb mit qualitativen Verbesserungen einhergehen.

Denn gerade ländliche Regionen brauchen den konsequenten Ausbau einer bedarfs-
gerechten, qualitätsvollen Kinderbetreuung. Arbeitsplatzangebot, digitaler Ausbau und eine entsprechende Infrastruktur entscheiden über die Rückkehr gut ausgebildeter Eltern in ihre Heimatgemeinden. „Rahmenbedingungen für ein ausgewogenes Familien- und Berufsleben sind von größter Bedeutung für die Vitalität und Wirtschaftskraft im ländlichen Raum“, hebt Lesjak hervor.

„Die Gleichstellung von Frau und Mann ist mittlerweile zum Wirtschaftsfaktor geworden. Denn wir brauchen die gut ausgebildeten Frauen am Arbeitsmarkt. Deshalb dürfen fehlende Kinderbetreuung, gleiche Aufstiegschancen und gleiches Gehalt für gleiche Arbeit kein Hindernis mehr darstellen“, betont Landesvorsitzende und Vizepräsidentin Gabriele Lechner. Am 31. Jänner 2024 wurde das neue Team “Frau in der Wirtschaft Bezirk Liezen” gewählt. Geleitet von Dina Lesjak von der MA IPUS Mineral- & Umwelttechnologie GmbH als Bezirksvorsitzende, verspricht das Team, die Dynamik weiblicher Unternehmung zu verstärken. Die Mannschaft setzt sich aus mehreren vielseitigen Unternehmerinnen zusammen, die nicht nur verschiedene Branchen repräsentieren, sondern auch die Herausforderungen als Mamas und Unternehmerinnen kennen und verstehen. Dina Lesjak wird unterstützt von Bernadett Grogger (Dekoster Schmuckerlebnis), Sarah May Stangl-Feliciano (Grimming Media), Theresa Elena Thaler (Hotel Thalers Mariandl), und Sarah Hentschel-Kainzinger (Elektro Hentschel Gesellschaft m.b.H.). Zusammen haben sie sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die “weibliche Wirtschaftskraft im Bezirk Liezen” durch Einbindung, Empowerment und Vernetzung zu fördern. Die “Wir sind Region”-Kampagne ist das Aushängeschild der neuen Initiative. Mit dem Leitspruch “Innovativ denken, kreativ erschaffen, mutig führen – ‘Wir sind Region’: Unternehmerinnen, die Herz und Verstand vereinen”, will das Team das Anerkennungsniveau für die Errungenschaften und das Potenzial der lokalen Unternehmerinnen spürbar heben. Für das laufende Jahr hat das Team bereits ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten für Unternehmerinnen organisiert. Dazu zählen Workshops zu Themen wie “Resilienz im Unternehmerinnen-Alltag”, “Steueroptimierung für Unternehmerinnen”, ein Vortrag über “Frauen und Finanzen – Strategien für ein selbstbestimmtes Finanzleben” sowie ein Informationsabend zu “Selbstständigkeit und Elternschaft – Vereinbarkeit im Fokus”. Diese facettenreiche Initiative steht nicht nur für die Stärkung der weiblichen Präsenz in der Wirtschaft, sondern auch für das Engagement, ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk zu erschaffen, das weibliche Führungskräfte in allen Lebensbereichen unterstützt.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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