Red Bull Salzburg: 1:1-Remis gegen Sturm zum Frühjahrsauftakt

SPIELBERICHT Red Bull Salzburg

Chancenwucher kostet uns den Sieg im Gipfeltreffen
Freitag, 09.02.2024 20:30 Uhr Red Bull Arena Salzburg, Wals bei Salzburg Bundesliga, 18. Runde
Die Tabellenführung bleibt zwar in unserer Hand, da wäre heute aber allemal ein Sieg drinnen gewesen! Dem SK Sturm genügt an diesem Freitagabend ein einziger Torschuss, um einen Punkt aus der Red Bull Arena zu entführen.

Dabei hält das heiß herbeigesehnte Spitzenspiel zum Frühjahrsauftakt der ADMIRAL Bundesliga, was es verspricht! Unsere Roten Bullen liefern vor einer tollen Kulisse einen richtig guten Auftritt ab, nur die Kaltschnäuzigkeit aus der Vorwoche lassen wir dabei etwas vermissen.

Petar Ratkovs Kopfballtor in Minute 15 beschert uns einen Traumstart, ehe Otar Kiteishvili in der Schlussphase ebenfalls per Header wieder ausgleicht.

Spielbericht

Gerhard Struber hatte bei seiner ersten BL-Startelf 2024 einige – teils verletzungsbedingte – Überraschungen in petto: Flavius Daniliuc gab beispielsweise sein (sehr überzeugendes) Debüt für unsere Roten Bullen, und Kapitän Andreas Ulmer bespielte dieses Mal die rechte statt der linken Außenbahn, als wäre es nie anders gewesen.

Unsere Burschen starteten mehr als heiß in dieses Schlagerspiel und ließen von Anfang an nichts anbrennen. Wir kontrollierten nicht nur den Ball, sondern zeigten auch früh unsere bereits bekannte Stärke bei Standardsituationen. Schon letzte Woche im UNIQA ÖFB Cup glänzten wir mit zwei Treffern nach ruhenden Bällen, gegen Sturm stellten wir unter Beweis, dass dies keine Zufallsprodukte waren.

Solo-Sturmspitze Petar Ratkov meldete sich in Minute 12 nach einem Kjaergaard-Eckball erstmals an, als er mit seinem Kopfball das Außennetz zappeln ließ. Nur wenige Momente und eine weitere perfekt einstudierte Corner-Variante später schlug es nach einem erneuten Header des Serben jedoch im gegnerischen Gehäuse ein (15.) – wir führten!

In weiterer Folge ließen wir unseren Fuß auf dem durchgedrückten Gaspedal und drängten auf den nächsten Treffer. Ein wuchtiger Ulmer-Volley nach einem schönen Solet-Dribbling am Flügel hätte beinahe dafür gesorgt, doch leider ging der Schuss zu zentral auf den Grazer BL-Debütanten Vitezslav Jaros (24.).

Die Tendenz blieb klar: In Hälfte eins gaben wir daheim mit über 15.000 Fans im Rücken den Takt vor, die Gäste blieben ohne jeglichen Torschuss und konnten sich erst kurz vor dem Pausenpfiff mühselig in die Partie kämpfen. Trotz viel Action blieb es in Durchgang eins bei Ratkovs-Kopfballtor, und es ging mit einer verdienten 1:0-Führung in die Katakomben.

Mit Wiederanpfiff fanden die Gäste besser in die Begegnung, besonders im Spielaufbau waren die Steirer deutlich sicherer als noch in den 45 Minuten zuvor – auch der Umstand, dass Schiedsrichter Harald Lechner ohne klare Linie pfiff, spielte dem SK Sturm in die Karten.

Nichtsdestotrotz verzeichneten wir auch in Hälfte zwei die klareren Torchancen und zeigten richtig feinen Offensivfußball!

Ob Wirbelwind Gloukh (55./58./63.), Fernando (60.), Ratkov (72.) oder der dribbelwütige Solet mit der wohl allergrößten Chance des Spiels – alle hätten sie mehrfach prächtige Möglichkeiten gehabt, den Grazern den zweiten und vermeintlich entscheidenden Treffer einzuschenken.

Leider fehlte uns an diesem Abend die Abgeklärtheit vor dem gegnerischen Gehäuse, bis es schließlich kam, wie es kommen musste: Völlig aus dem Nichts fingen wir uns das Gegentor ein.

Sturms Max Johnston setzte sich am Flügel durch und fand mit seiner Hereingabe Kiteishvili, der mit dem ersten Grazer Torschuss des Tages für den späten Ausgleichstreffer sorgte (80.).

Den Sieg hatten wir trotzdem nicht abgehakt, so ließ ein herrlicher Freistoß von Luka Sucic den rechten Torpfosten der Grazer noch ordentlich wackeln (89.), doch es fehlte uns das letzte Quäntchen Glück und wir mussten schließlich mit einem Remis vorliebnehmen.

Die Tabellenführung bleibt damit zwar bei uns in Salzburg, nächste Woche sollten es aber auf jeden Fall wieder drei Punkte werden, wenn wir am Samstag, den 17. Februar beim FC Blau-Weiß Linz zu Gast sind.

Statements
Es war ein emotionales Spiel, in dem wir viel investiert haben. Am Ende tut es einfach weh, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnt haben. Letztlich waren wir bei einer Chance nachlässig und auf der andere Seite haben wir es verpasst, nachzulegen. Wir waren hier heute ganz klar besser – speziell in der ersten Halbzeit war es genau das, was wir uns vorstellen.
Gerhard Struber
Im Großen und Ganzen war es ein richtig guter Auftritt von uns – in die Richtung, wie wir uns das vorstellen. Daher bitter, dass wir das Gegentor noch hinnehmen haben müssen. Wir hätten eigentlich die Möglichkeiten gehabt, den Sieg heute mitzunehmen. Was meine Position heute im rechten Mittelfeld angeht, war es nicht ganz so ungewohnt für mich, da ich das schon das eine oder andere Mal im Training gespielt habe.
Andreas Ulmer
Ich bin froh, mein Debüt in diesem Stadion gegeben zu haben und sehr dankbar für die Chance heute. Aber wir gehen enttäuscht raus aus diesem Spiel, weil wir zu Hause vor unseren Fans unbedingt einen Sieg holen wollten. Ich glaube, wir hätten uns mehr verdient. Hier ist alles auf einem Topniveau, und ich bin überglücklich, hier zu sein.
Flavius Daniliuc
Aufstellung

Wechsel

Gourna-Douath für Daniliuc (67.), Daghim für Fernando (67.), Guindo für Kjaergaard (75.), Sucic für Bidstrup (75.), Simic für Ratkov (89.)

Gelbe Karten

Diambou (33./Foul), Fernando (47./Unsportlichkeit), Co-Trainer Hauser (52./Kritik)

Personelles

Nicht einsatzbereit für dieses Match waren Samson Baidoo (Knöchel), Nicolas Capaldo (Knie), Amar Dedic (Muskel), Karim Konate (Afrika-Cup) und Leandro Morgalla (erkrankt).

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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