Neue Verkehrsdiensteverträge auf Schiene: Weiterhin bestmögliche Verkehrsverbindungen für die Steiermark

Land Steiermark präsentiert Verträge mit Bund, ÖBB und GKB.
LH Christopher Drexler, Heinz Freunschlag, Barbara Kleinert, Ministerin Leonore Gewessler und LH-Stv. Anton Lang (v.l.) bei der Präsentation der neuen Verkehrsdiensteverträge im Weißen Saal der Grazer Burg.
LH Christopher Drexler, Heinz Freunschlag, Barbara Kleinert, Ministerin Leonore Gewessler und LH-Stv. Anton Lang (v.l.) bei der Präsentation der neuen Verkehrsdiensteverträge im Weißen Saal der Grazer Burg.
© Land Steiermark/Andreas Resch; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei [Bildvergrößerung: LH Christopher Drexler, Heinz Freunschlag, Barbara Kleinert, Ministerin Leonore Gewessler und LH-Stv. Anton Lang (v.l.) bei der Präsentation der neuen Verkehrsdiensteverträge im Weißen Saal der Grazer Burg.]

Graz (7. Februar 2024).- Seit vielen Jahren setzen das Land Steiermark und das Klimaschutzministerium (BMK) massiv auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Gemeinsam mit allen Partnern wurden viele Verbesserungen auf Schiene gebracht. Letzte Woche hat der Landtag Steiermark die neuen Verkehrsdiensteverträge mit den ÖBB und der GKB beschlossen und damit auch für die Zeit nach Eröffnung der Koralmbahn die Weichen gestellt. Am heutigen Mittwoch (07.02.2024) wurden die Verträge von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Christopher Drexler, Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang, dem Vorstand der ÖBB-Personenverkehr Heinz Freunschlag und der GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert präsentiert.

Mit diesen Vereinbarungen ist sichergestellt, dass die Steirerinnen und Steirer auch künftig die bestmöglichen Verkehrsverbindungen vorfinden. Neben der Sicherung des für tausende Pendlerinnen und Pendler wichtigen Nah- und Fernverkehrs für die nächsten zehn Jahre wird es auch weiterhin zu massiven Verbesserungen kommen. Mit der Eröffnung der Koralmbahn, den Elektrifizierungen von Ostbahn und GKB oder auch dem Ausbau der Radkersburger Bahn ist die Umsetzung vieler weiterer Taktverdichtungen gewährleistet.

Knapp zwei Milliarden Euro Gesamtvolumen – knapp zwei Millionen Angebotskilometer mehr
Die Laufzeit der Verträge beträgt zehn Jahre. Über diesen Zeitraum sind rund 1,3 Milliarden Euro für den Verkehrsdienstevertrag mit den ÖBB reserviert, wovon das Land Steiermark bzw. der Verkehrsverbund Steiermark Mittel von rund 355 Millionen Euro zur Verfügung stellen werden. Den restlichen Anteil finanziert der Bund.

Für den Verkehrsdienstevertrag mit der GKB sind rund 696 Millionen Euro vorgesehen, wovon auf das Land bzw. den Verkehrsverbund 216 Millionen Euro entfallen und der Rest ebenso vom Bund finanziert wird.

Aufgrund der neuen Vereinbarung kommt es auch zu einer massiven Ausweitung der Angebotskilometer. So wird das Angebot auf den Strecken der ÖBB zwischen 2024 und 2033 von 7,3 Millionen auf 8 Millionen wachsen. Jenes der GKB steigt von 1,8 Millionen auf 3 Millionen Angebotskilometer.

Weitere Verbesserungen mit Inbetriebnahme der Koralmbahn
Der Bund und das Land Steiermark haben sich für weitere zehn Jahre darauf geeinigt, die schon jetzt von den ÖBB erbrachten Nahverkehrsleistungen in der Steiermark auch weiterhin direkt an diese zu vergeben. Bis zur Eröffnung der Koralmbahn bleibt der Leistungsumfang in etwa gleich – hinzu kommen die bereits präsentierten Verbesserungen auf der S8 und der S9 sowie Verlängerungen von Kursen von Bad Aussee in das Ennstal.

Mit Inbetriebnahme der Koralmbahn wird sich ab 2025/2026 der Fahrplan, mit Ausnahme der steirischen Ostbahn und der Thermenbahn, grundlegend ändern. Dazu wurde bereits ein Zielfahrplan („ITF 2025+“) entwickelt, der den zukünftigen Taktfahrplan beschreibt und ein neues Fernverkehrs- als auch Nahverkehrsangebot konkretisiert.

Beispiele sind ein Fernverkehrs-Stundentakt Wien-Graz-Villach, weitreichende Taktverbesserungen im Nahverkehr auf allen steirischen S-Bahn-Linien sowie stündliche Interregio-Leistungen etwa Bruck-Judenburg-Klagenfurt. Insgesamt werden alleine vier neue Interregio-Linien ab Dezember 2025 die Steiermark durchfahren. Das ist ein deutlicher Angebotsausbau und sorgt für bessere Anbindungen an den Fernverkehr. Zusätzlich wird es zwei tägliche Schnellzüge von Wien über das Aichfeld nach Villach und retour geben. Den „ITF 2025+“ zeichnet eine optimierte Umsteigemöglichkeit zwischen Fern- und Nahverkehr aus.

Visualisierungen zu den Veränderungen beim Nah- und Fernverkehr in der Steiermark ab 2025 sind in der Beilage zu finden.

Statements:

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Mit den neu abgeschlossenen Verkehrsdiensteverträgen der ÖBB-PV AG und der GKB sichern wir die Mobilität der Steirerinnen und Steirer und sorgen für nachhaltige und umweltfreundliche Verbindungen. Wenn 2025 die Koralmbahn Graz und Klagenfurt miteinander verbindet, und die neuen Interregio-Linien bessere Direktverbindungen bieten, wird dies in der gesamten Steiermark für Verbesserungen im Schienenverkehr sorgen. Das Klimaschutzministerium wird den Großteil dieses Angebots finanzieren. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Verantwortlichen bedanken.“

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Wir haben in der Steiermark die Weichen in Richtung Zukunft gestellt: Einerseits ist mit der Koralmbahn ein Jahrhundertprojekt in Griffweite, andererseits sichern und verbessern wir die Verkehrsverbindungen in unserem Land auf die nächsten zehn Jahre. Dadurch wird der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr noch attraktiver, denn bessere Taktungen bedeuten ein verbessertes Angebot. Damit machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in unseren gemeinsamen Anstrengungen für den Klimaschutz. Die nunmehr unterzeichneten Vereinbarungen stellen sicher, dass die Nutzung des Bahnnetzes für die Steirerinnen und Steirer noch besser wird.“

Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stv. Anton Lang: „Gemeinsam haben wir den Öffentlichen Verkehr in der Steiermark auf ein neues Level gehoben. Mit Eröffnung der Koralmbahn finalisieren wir schon bald ein Jahrhundertprojekt, das die ,Öffis‘ noch einmal revolutioniert. Mit den neuen Verkehrsdiensteverträgen sind wir für die Zukunft bestens gerüstet und können unseren vielen Fahrgästen weitere Verbesserungen garantieren. Das Gesamtvolumen von fast zwei Milliarden Euro zeigt einmal mehr, wie wichtig uns der öffentliche Verkehr in der Steiermark ist. Mein Dank gilt allen Verantwortlichen, die diese wichtige Vereinbarung auf Schiene gebracht haben.“

Heinz Freunschlag, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG: „Wir erleben auch in der Steiermark einen nie zuvor dagewesenen ‚Bahnboom‘. Um den stetig steigenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden, muss natürlich auch das Angebot wachsen. Wir freuen uns, dass wir dieses erweiterte Angebot gemeinsam mit unseren Partnern in den nächsten Jahren umsetzen können. Wir investieren unter anderem massiv in unsere Flotte, um die zusätzlichen Angebotskilometer zu meistern. Bis 2030 werden bundesweit insgesamt 6,1 Milliarden Euro in die Fahrzeugflotte investiert. Davon 3,7 Milliarden Euro in neue Nahverkehrszüge.“

GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert: „Wir starten mit der Unterzeichnung dieses Verkehrsdienstevertrages in die Mobilitätszukunft der West- und Südweststeiermark. Durch die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und den Bahnausbau kann die GKB ihr Angebot nachhaltig erweitern und bis 2028 um annähernd zwei Drittel mehr Angebotskilometer zur Verfügung stellen, wodurch es zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Bahnbereich kommen soll. Der Fokus der GKB wird dabei neben der Ausweitung auf der weiteren Verbesserung des Mobilitätsangebots liegen. Zudem arbeitet die GKB mit dem zukünftigen Mobilitätskonzept aktiv für den Klimaschutz und wird so jährlich ganze 16.000 Tonnen CO2 einsparen.“

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) arf.at