Zivilschutzalarm in mehreren Gemeinden in Hartberg-Fürstenfeld ausgelöst

Gewitter und weitere Niederschläge sind nach wie vor möglich

Graz (9. Juni 2024).- Wegen neuerlicher Starkregenereignisse wurde Zivilschutzalarm in den Gemeinden Vorau, Rohrbach, Grafendorf, St. Johann in der Haide, Rohr bei Hartberg, Neudau, Lafnitz und Burgau ausgelöst.Die Landeswarnzentrale rät zu äußerster Vorsicht. Die Ufer von Gewässern sollen in den von großen Regenmengen betroffenen Gebieten gemieden werden, Keller von Häusern ebenso. Die Bevölkerung ist insgesamt zu größter Vorsicht aufgerufen – auch wenn die Unwetter und Niederschläge selbst abklingen.Die Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung hat unterdies auch die Katastrophe für die Gemeinde St. Radegund festgestellt. Davor war die Katastrophe bereits für die Gemeinden Deutschfeistritz, Übelbach, Eggersdorf, Kumberg und Weinitzen festgestellt worden. Die Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld hat aufgrund mehrerer stark betroffener Gemeinden die Katastrophe noch gestern Nacht für den gesamten Bezirk festgestellt.Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist das Bundesheer aktuell mit 35 Soldaten im Einsatz. Der Schwerpunkt liegt auf der Entfernung von Verklausungen und in der Errichtung von Behelfsbrücken, wo bestehende Brücken beschädigt oder zerstört worden sind.Gewitter und weitere Niederschläge sind auch in anderen Gebieten nach wie vor möglich. Es wird weiterhin zu äußerster Vorsicht gemahnt. Zur Beurteilung der Wetterentwicklung unterstützt ein Mitarbeiter der Geosphere Austria in der Landeswarnzentrale. Die Landeswarnzentrale und der Landesfeuerwehrverband haben Einsatzstäbe gebildet und beurteilen die Lage laufend.

Einmal mehr heftige Unwetter in der Steiermark

Eine massive Unwetterfront hat Samstagnachmittag bzw. Samstagabend (8.6.) Teile der Steiermark schwer getroffen und erhebliche Schäden verursacht. Die Landesleitzentrale „Florian Steiermark“ und die redundanten Bereichs-Florianstationen verzeichneten nahezu ununterbrochen Notrufe. Besonders betroffen waren die Feuerwehrbereiche Graz-Umgebung und Hartberg. Dort kam es zu schweren Überschwemmungen, Murenabgängen, Hangrutschungen, Hagelschlag und entwurzelten Bäumen, die Straßen unpassierbar machten. Innerhalb kürzester Zeit stand eine Hundertschaft an Feuerwehrleuten aus dutzenden Feuerwehren im Einsatz, um die Folgen des Unwetters zu bewältigen, insbesondere waren dies Pump- und Sicherungsarbeiten. Auch aus den Feuerwehrbereichen Weiz, Leibnitz, Feldbach, Fürstenfeld, Judenburg, Knittelfeld und Mürzzuschlag wurden Unwettereinsätze gemeldet. Im Bereich Deutschlandsberg wurden die Arbeiten nach dem schweren Hagelunwetter am 7.6. im Großraum St. Martin gestern im Tagesverlauf abgeschlossen.

Die Bilanz der letzten 24 Stunden: rund 900 Einsätze, knapp 250 Feuerwehren alarmiert, über 2.500 Feuerwehrfrauen und -männer standen über Stunden im Einsatz – und sind es vielerorts immer noch.

Foto: Robert Pusterhofer, BFV MZ

Seit Sonntagfrüh (9.6.) unterstützen auch Feuerwehrkräfte von KHD-Bereitschaften aus anderen Bereichen der Steiermark die örtlichen Einheiten. Im BFV Graz-Umgebung sind sie, teils mit Sondergerät aus dem BFV Voitsberg im Einsatz, während im BFV Hartberg zusätzliche Manpower eingesetzt ist. Technische Züge aus den Bereichsfeuerwehrverbänden Bruck an der Mur, Leoben, Knittelfeld und Mürzzuschlag sind dort im Einsatz, ebenso wie der TLF-Zug Nord aus dem BFV Leibnitz und der „Räumzug LFV – KHD Steiermark“ (bestehend aus den zwei KHD-LKWs, zwei Teleskopladern und einem HLF 4) mit in Summe rund 250 Feuerwehrkräften, wie der LFÜST informiert. Auch heute stehen damit zur Stunde (11:30 Uhr) rund 2.500 Feuerwehrmitglieder von 247 Feuerwehren mit 320 Fahrzeugen im Einsatz.

Am heutigen Sonntag ist auch Vatertag. An diesem besonderen Tag denken wir an alle Väter, die täglich Großartiges leisten. Besonders aber danken wir heute allen Papas, die nach den schweren Unwettern unermüdlich im Feuerwehreinsatz stehen, sowie allen anderen Feuerwehrmitgliedern für ihren Einsatz und Dienst am Nächsten. Unsere Gedanken sind auch bei allen Vätern, die mit ihren Familien selbst direkt von den gestrigen Unwettern betroffen sind. Unsere Hilfe und Gedanken sind bei ihnen.


„Wir möchten unseren respektvollen und kameradschaftlichen Dank an alle Einsatzkräfte sowie an die zahlreichen Helferinnen und Helfer aus den Gemeinden und anderen Organisationen und an die Behördenvertreter aussprechen, die in diesen schwierigen Stunden und Tagen unermüdlich ihren Dienst an der Bevölkerung leisten. Dieses Engagement und diese Tatkraft sind von unschätzbarem Wert und verdienen höchste Anerkennung. Wir wünschen allen eine gesunde und sichere Heimkehr zu Ihren Familien. Den von den Unwettern Betroffenen senden wir unsere besten Wünsche und viel Kraft, um diese herausfordernde Situation zu bewältigen. Ihre Stärke und Ihr Durchhaltevermögen sind bewundernswert und verdienen unsere volle Unterstützung“, so Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried und Stellvertreter LBDS Christian Leitgeb.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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