Frauenschuh blüht versteckt am Grundlsee

Der Frauenschuh ist eine jener heimischen Pflanzen, die jeder kennt, aber nur wenige schon in Natura zu Gesicht bekommen haben. Die schöne, seltene Orchidee wächst nur auf Kalk und kommt in lichten Kiefern- und Laubmischwäldern in der kollinen bis obermontanen Höhenstufe vor.

Der Frauenschuh ist für seine charakteristische Blüte bekannt. Aus vier langen, eingedrehten, rotbraunen Blütenblättern schiebt sich eine große, oben offene, gelbe Unterlippe hervor. Ihre Form erinnert an die aus einem Stück gefertigten Holzpantoffel, die man einst als Arbeitsschuhe schätzte. Kleinere Insekten, die, angezogen durch die Farbe und den vanilleartigen Duft, in den Pantoffel hineinfallen, können ihn wegen der glatten Kesselwände nicht mehr über die obere Öffnung verlassen. Auf dem Weg zum hinteren Auslass müssen sie sich an der Narbe und den Staubbeuteln vorbeizwängen, wo sie mitgebrachten Pollen abstreifen und neuen angeklebt bekommen. Der Frauenschuh blüht von Mai bis Juni. Die Stängel werden maximal kniehoch und sind bis oben beblättert. Die Blätter haben ausgeprägte Längsnerven. Sie ähneln jenen des Weiß-Germers ( ), sind jedoch zarter als diese und unterseits nicht behaart.

© Mares Rastl

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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