VCÖ: Steirische Regionalbahnen legten im Vorjahr stark an Fahrgästen zu

Mit Österreichs Regionalbahnen, die nicht zur ÖBB gehören, fuhren im Vorjahr bereits mehr Fahrgäste als vor der Pandemie, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die steirischen Regionalbahnen verzeichneten im Vorjahr ein deutliches Fahrgastplus, die Weizer Bahn hatte erstmals mehr als eine Million Fahrgäste. Wichtig sind häufigere Verbindungen und der gezielte Ausbau und die Modernisierung regionaler Strecken, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Eine wirksame Maßnahme, damit mehr vom Auto auf die Bahn umsteigen, ist neben häufigeren Verbindungen verstärktes Mobilitätsmanagement von Betrieben, Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen.

Bahnfahren boomt, auch in der Steiermark, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Die Graz-Köflacher-Bahn legte im Vorjahr um mehr als 440.000 Fahrgäste auf insgesamt 6,13 Millionen zu, die Weizer Bahn erreichte mit 1,2 Millionen und einem Plus von 369.000 Fahrgästen einen neuen Fahrgastrekord, ebenso die Übelbacher Bahn mit einer Zunahme von 105.000 Fahrgästen auf 314.000. Mit der Murtalbahn waren mit 456.000 um über 80.000 Fahrgäste mehr unterwegs als im Jahr 2022, aber sie lag noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau, informiert der VCÖ. Wichtig ist, die Murtalbahn umfassend zu modernisieren und zu elektrifizieren.

Österreichweit legten die privaten Regionalbahnen im Vorjahr um 14 Prozent an Fahrgästen zu, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. 17 Regionalbahnen, die nicht zur ÖBB gehören, erreichten mit gemeinsam mehr als 38 Millionen Fahrgästen einen neuen Höchstwert.

Neun der 17 Bahnen zählten so viele Fahrgäste wie noch nie. “Das Klimaticket und häufigere Verbindungen tragen dazu bei, um sowohl im Freizeitverkehr als auch im Pendelverkehr die Zahl der Fahrgäste zu erhöhen. Wichtig ist auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes Bahnangebot, denn zum einen werden die Arbeitszeiten flexibler und zum anderen hat im Vergleich zu früher die Anzahl an Teilzeitjobs deutlich zugenommen”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Regionalbahnen sind für die Regionen zum einen für die Mobilität sehr wichtig, aber auch als Wirtschaftsfaktor. Zudem sind Regionalbahnen wichtige Zubringer für überregionale Hauptstrecken. Auch deshalb ist es wichtig, Regionalbahnen gezielt auszubauen und zu modernisieren, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Damit das vorhandene Angebot verstärkt genutzt wird, ist Mobilitätsmanagement eine wirksame Maßnahme. Unternehmen können mit Maßnahmen wie Öffi-Jobticket, Parkplatzmanagement und Bewusstseinsarbeit dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte Bahn statt Auto nutzen. Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen können durch Information und Anreize dazu beitragen, dass mehr Gäste mit dem Öffentlichen Verkehr anreisen. “Für die Bevölkerung vor Ort bedeutet eine verstärkte Anreise mit der Bahn statt mit dem Auto weniger Abgase, weniger Lärm und weniger Staus. Pendlerinnen und Pendler können sich mit dem Umstieg vom Auto auf die Bahn mit dem Klimaticket Steiermark oder Klimaticket Österreich einiges an Geld sparen”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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