Waldbrand in Wildalpen

Die FF Wildalpen wurde am Ostermontag gemeinsam mit der FF Hinterwildalpen um 13:43 Uhr zum Einsatz gerufen. Im Bereich zwischen Fachwerk und Fischerau, nordseitig der Salza, ist es durch umgestürzte Bäume in die Stromleitungen zu Funkenflug gekommen und daraus folgend entstand ein Waldbrand.

Durch die turbulenten und drehenden Windböen breitete sich das Feuer schlagartig aus. Sofort forderte die FF Wildalpen weitere Hilfe an!

Einige Feuerwehren aus dem Abschnitt Palfau waren bereits rund eine Stunde zuvor zum Waldbrandgroßeinsatz in Großreifling alarmiert worden. So mussten über die Grenzen hinaus sämtliche verfügbaren Kräfte samt KHD-Zug und Waldbrandeinheiten angefordert werden.

Mit einem Raftingboot wurden die Wandbrandeinheiten samt Ausrüstung über die Salza transportiert. Ein Großteil der Mannschaft versuchte über Westen in das unwegsame Gebiet vorzudringen und legte eine hunderte Meter lange Zubringleitung zur Versorgung der Löschrucksäcke. Durch den starken Wind war eine Unterstützung aus der Luft nicht möglich.

Bis in die Abenddämmung wurde mit Bodentruppen alles Mögliche versucht, den Brand zu bekämpfen und die Ausbreitung zu verhindern. Der Wind stellte jedoch immerzu eine Gefahr wegen umstürzender Bäume und herabfallenden Steinen dar.

Am späten Nachmittag schlug das Wetter um und brachte Regen in das Gebiet – leider nicht genug! Noch vor Mitternacht ist vorerst mit keinem Niederschlag mehr zu rechnen.

Nach einer Kontrollfahrt der Feuerwehr Wildalpen bei Dunkelheit wurde das Ausmaß erneut ersichtlich. Am gesamten Berg waren leuchtende Glutnester und flammende Wurzelstöcke zu sehen.

Die Webcam Hochkar des LWD erfasste genau das Gebiet des Waldbrandes.
(ab dem 01.April 2024 um 13:30 Uhr sind die Rauchsäulen gut ersichtlich!)

Am ersten Tag standen im Einsatz:

  • 13 Feuerwehren darunter FF Wildalpen, FF Hinterwildalpen, FF Lassing (NÖ), FF Göstling samt Zug Hochreith (NÖ), FF Gusswerk, FF Mariazell, FF Hieflau, FF Turnau, FF Picheldorf, FF Kapfenberg-Stadt, FF St. Marein im Mürztal, FF Tragöss und FF Diemlach
  • Bergrettung Wildalpen, Landl und Eisenerz mit 15 Personen
  • Rotes Kreuz Wildalpen mit 2 Rettungswagen und 4 Personen
  • Polizei Landl mit 2 Personen
  • 1 Hubschrauber des BMI (Polizei)
  • Landesfeuerwehrrat Reinhold Binder und Brandrat Benjamin Schachner
  • KHD-Kommandant ABI Thomas Fessl
  • Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Christian Danner
  • Vertreter der Österreichischen Bundesforste (Grundbesitzer)
  • Gemeinde Wildalpen mit Bürgermeisterin Karin Gulas

Gesamt: 150 Personen 

Tag 2 – 02. April 2024:

Um 7:00 Uhr wurde der Einsatzort erneut besetzt.

Unter der Leitung vom HBI Hubert Failmayer stellte die FF Wildalpen gemeinsam mit der FF Palfau samt ABI Christian Danner die Einsatzleitung. Zur Koordination der Hubschrauber war KHD-42 Zugskommandant und Flughelfer ABI Bernd Fladischer, der Leiter des Flugdienstes Steiermark OBR Harald Schaden und vom Österreichischen Bundesheer Major Strasser ebenfalls in der Einsatzleitung. LFR Reinhold Binder sowie Vertreter der Bundes- und Landesforste waren vor Ort.

Um 7:30 startete die Drohne der FF Zauchen einen Erkundungsflug zu den Brandherden. Anschließend war auch schon der Hubschrauber vom BMI eingetroffen und flog das weitläufige Gebiet zur Übersicht ab. Parallel rückte die Waldbrandgruppe aus Göstling/Ybbs entlang des Ufers der Salza vor. Es wurde angedacht, Forstarbeiter aufzufliegen, um die betroffenen Stellen freizuschneiden. Von Personentransporte wurde jedoch aufgrund der noch gefährlichen Lage abgesehen und es wurden zusätzlich 3 Hubschrauber vom Bundesheer angefordert. Die Feuerwehren bereiteten hierfür die Landeplätze und die Löschleitungen für die Befüllung der Löschbehälter vor.

Das Gelände wurde von Osten her mit dem Hubschrauber des BMI und der beiden Agusta Bell 212 vom Bundesheer und aus dem Westen von einem S-70 „Black Hawk“ beflogen. Die Wasserbefüllstellen sind rund 2,5km voneinander entfernt.

Insgesamt wurden am zweiten Tag rund 600.000 Liter Wasser über dem Gebiet abgeworfen.

Der leistungsstarke „Black-Hawk“ allein sorgte mit seinem 3.000 Liter Behälter für rund 150.000 Liter abgeworfenes Wasser.

Der Brand war dadurch größtenteils unter Kontrolle und bestand nur noch aus punktuellen Glutnestern. Um 18Uhr wurde er Einsatz vorerst beendet und weitere Maßnahmen auf den nächsten Tag verschoben.

Am zweiten Tag standen im Einsatz:

  • 12 Feuerwehren samt Flughelfer darunter FF Wildalpen, FF Hinterwildalpen, FF Palfau, FF Gams bei Hieflau, FF Lassing (NÖ), FF Göstling samt Zug Hochreith (NÖ), FF Gusswerk, FF Mariazell, FF Turnau, FF Zauchen, FF Kapfenberg-Stadt, FF Dobl
  • Österreichisches Bundesheer mit zwei Agusta Bell 212 und einem S-70 „Black Hawk“ Hubschrauber sowie Flugeinsatzleitung, Flughafenfeuerwehr und Tankwagen Aigen/Ennstal für die Hubschrauber
  • 1 Hubschrauber des BMI (Polizei)
  • Rotes Kreuz Wildalpen mit 1 Rettungswagen und 2 Personen
  • Bergrettung Wildalpen mit 2 Personen
  • Österreichischen Bundesforste mit Forstmeister und Revierleiter sowie 8 Forstarbeiter
  • Landesforste Steiermark
  • Gemeinde Wildalpen mit Bürgermeisterin und Vize-Bürgermeister
  • Vertreter der Presse

Gesamt: 119 Personen

Tag 3 – 03. April 2024:

Seit 7:30 sind die Einsatzkräfte heute erneut im Einsatz.

Mit zwei Agusta Bell 212 vom Bundesheer wurden 3 Bodentruppen mit je zwei Flughelfern, einem Bergretter und einem Forstarbeiter zu den Brandstellen per Tau aufgeflogen und kämpfen sich gesichert durch das gefährliche Gelände. Es werden gezielt die Bäume und Wurzelstöcke aufgeschnitten und Glutnester umgegraben und abgelöscht. Hierfür wurden spezielle „Groß-Löschrucksäcke“ vom LFV Triol angefordert die abwechselnd von den Hubschraubern wieder befüllt werden. Während den Arbeiten am Boden kann aus der Luft nicht gelöscht werden.

Landesrätin Simone Schmiedtbauer, Bezirkshauptmann Mag. Nico Groger und Katastrophenschutzreferent Christian Gebeshuber sind am Einsatzort.

Am dritten Tag stehen derzeit im Einsatz:

  • 8 Feuerwehren samt Flughelfer darunter FF Wildalpen, FF Hinterwildalpen, FF Mariazell, FF Aigen/Ennstal, FF Kapfenberg-Stadt, FF Lannach, FF Gleisdorf, FF Bruck/Mur
  • Österreichisches Bundesheer mit zwei Agusta Bell 212 Hubschrauber sowie Flugeinsatzleitung, Flughafenfeuerwehr und Tankwagen Aigen/Ennstal für die Hubschrauber
  • Rotes Kreuz Wildalpen mit 1 Rettungswagen und 2 Personen
  • Bergrettung Wildalpen & Mariazell mit 14 Personen
  • Österreichischen Bundesforste mit Revierleiter und 3 Forstarbeiter
  • Landesforste Steiermark
  • Landesrätin Simone Schmiedtbauer
  • Bezirkshauptmann Mag. Nico Groger
  • Katastrophenschutzreferent Christian Gebeshuber

Gesamt: bisher 94 Personen

Die Löscharbeiten werden jedenfalls Morgen, Donnerstag fortgesetzt!

Die Waldbrandfläche umfasst nun ein Gebiet von rund 85 Hektar in extrem schwer zugänglichem Gelände!

Stand: 03.04.2024 – 16:00 Uhr

Bericht & Fotos (gesammelt): OLM d.V. Dominik Ganser/ÖA05

Quelle: Bereichsfeuerwehrverband Liezen

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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