Wildtiermanagement – warum, wer, wie?

Unter dem Motto “Wildtiermanagement – warum, wer, wie?” fand die 29. Österreichische Jägertagung am 4. und 5. März 2024 in der Puttererseehalle in Aigen im Ennstal statt und war mit 500 Besucherinnen und Besucher wieder ausgebucht.

Was ist Wildtiermanagement eigentlich, wozu/warum brauchen wir das und wer ist eigentlich dafür verantwortlich

Nach einer grundsätzlichen Definition des Begriffes Wildtiermanagement und theoretischen Hintergründen wurden die Interaktionen zwischen Lebensraum und Wildtieren anhand konkreter Praxisbeispiele erörtert.

Das „Warum“ erklärt sich aus dem gesetzlichen Auftrag, der in Österreich auf Ebene der einzelnen Bundesländer geregelt ist. Gemeinsam haben diese Regelungen alle zum Ziel, einen gesunden und artenreichen Wildbestand zu erhalten und gleichzeitig die Schäden in der Land- und Forstwirtschaft gering zu halten bzw. zu vermeiden.
Jagd ist somit nicht bloß reduziert auf die Wildstandsregulation oder -reduktion, sondern Jagd ist ein integraler Bestandteil der gesellschaftlichen Verpflichtung zur Erreichung dieser Ziele.

Auch die globalen, nationalen und regionalen Herausforderungen wurden angesprochen. So sank die globale Waldfläche zwischen 1990 und 2020 um 178 Millionen ha, in Europa und in Österreich nimmt die Waldfläche dagegen zu. Hier ist aber auch ein sehr hoher Wildeinfluss in Form von Schälschäden und Verbiss an Jungpflanzen zu verzeichnen.

Der Mensch per se, aber auch förderungstechnische Rahmenbedingungen wie der GAP-Strategieplan der EU stellen ebenso wesentliche Faktoren des Wildtiermanagements dar und kamen in spannenden Referaten zur Sprache. Es wurde auch klar, dass die Jagd in der Kulturlandschaft praktisch alternativlos ist. Somit besteht für die Jagdverantwortlichen der klare Auftrag zum Wildtiermanagement, auch wenn die Jagd hier bei weitem nicht der alleinige Player ist.  

Letztlich sind somit alle „Landschaftsnutzer“ in dieser Pflicht und es braucht einen gesamtheitlichen Ansatz zur Umsetzung von Wildtiermanagement. Partizipativ – auf Augenhöhe –  muss dieses Thema daher von allen Playern diskutiert und letztlich umgesetzt werden.

Einen zentralen Teil der Tagung bildeten deshalb auch die Möglichkeiten zur Schaffung von Wildtier-Lebensräumen. 

Vorträge zur

  • Rolle der Land- und Forstwirtschaft,
  • zum Prädationsmanagement sowie
  • Perspektiven für die Zukunft der Jagd und zum Wildtiermanagement, auch der
  • Zukunft der nicht jagdbaren Wildtiere,

rundeten das interessante und von namhaften Referenten gestaltete Programm der 29. Jägertagung in Aigen im Ennstal ab, zu deren Nachlese wir hiermit unter raumberg-gumpenstein.at sehr herzlich einladen – 

Für das Programmkomitee, Dr. Johann Gasteiner, Direktor

© HBLFA Raumberg-Gumpenstein, M. Kogler

Link zum Webpage-Beitrag mit Tagungsband, freigegebenen Vorträgen und Bildern: https://raumberg-gumpenstein.at/forschung/forschung-aktuelles/tagungsnachlese/nachlese-29-oesterreichische-jaegertagung-2024.html

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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