ÖSV – Wintersportsplitter: Jan Hörl siegt am Finaltag in Lahti // Doppelsieg für Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger in Lahti (FIN)

Ski Austria Skispringer Jan Hörl hat am Sonntag im finnischen Lahti seinen dritten Karrieresieg in einem Einzelbewerb gefeiert. Für den 25-jährigen Salzburger war es der zweite Saisonerfolg in diesem Jahr nach dem Heimsieg am Bergisel Anfang Jänner. Mit Manuel Fettner (6.), Stefan Kraft (8.) und Michael Hayböck (10.) schafften noch drei weitere Österreicher den Sprung in die Top Ten.

Lahti-Skispringen erneut geprägt von turbulentem Wind

Die mannschaftliche Leistung der Österreicher war nach dem zweiten Platz am Vortag im Teambewerb neuerlich geschlossen stark. Mit Stephan Embacher auf Platz 13 legte der Jungstar im Team eine weitere Talentprobe ab. Pech hatte Daniel Tschofenig, der als Zweiter der Qualifikation im ersten Bewerbsdurchgang bei schwierigen Windbedingungen ins Straucheln kam und als 46. das Finale klar verpasste.

Nur bedingt glücklich war auch der Führende im Gesamtweltcup Stefan Kraft. Der Ski Austria Überflieger kam über drei Tage in Lahti nie wirklich ins Fliegen. Am Sonntag wurde er Achter und landete damit hinter seinen ersten Verfolgern im Weltcup: Ryoyu Kobayashi (JPN) wurde Fünfter, Andreas Wellinger (GER) Siebter. Im Gesamtweltcup führt Stefan Kraft aber weiterhin komfortabel mit 196 Punkten Vorsprung auf Kobayashi. Wellinger liegt mit 284 Punkten Rückstand schon deutlich dahinter.

Stimmen

Jan Hörl (1. Platz): “Die Sprünge haben gepasst. Es war ein schwieriger Wettkampf mit sehr vielen Unterbrechungen. Ich habe ein bisschen das Glück auf meiner Seite gehabt und das habe ich ausgenutzt. Es war insgesamt ein richtig gutes Wochenende für mich. Die Sprünge waren gut, die Form passt weiterhin, das macht Skispringen leicht.”

Manuel Fettner (6. Platz): “Es war ein sehr ähnlicher Wettkampf wie schon vor zwei Tagen. Ich habe wieder erst im zweiten Durchgang die Chance gehabt, viel aufzuholen. Natürlich wäre ich lieber schon im ersten gleich weit gehupft.”

Stefan Kraft (8. Platz): “Ich muss ehrlich sagen, so langsam nervt’s mich ein bissl. Gefühlt ist derzeit jedes Springen ein Windspringen. Aber ich glaube, die Sprünge waren heute voll okay. Die waren sehr mutig. Coole Sprünge. Aber es hat leider nicht ganz gereicht.”

Doppelsieg für Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger in Lahti (FIN)

Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger feiern in Lahti (FIN) einen Doppelsieg. Nach einem packenden Zielsprint gewinnt Johannes Lamparter um 0,1 Sekunden vor Teamkollege Rettenegger. Auf Platz 3 landet der Este Kristjan Ilves, der bereits 51,8 Sekunden Rückstand auf die beiden hatte. Mit insgesamt fünf Athleten in den Top Ten war das österreichische Team heute mit Abstand die stärkste Nation in Lahti.

Weite Sprünge auf der Schanze, ungefährdeter Doppelsieg

Auf der Schanze demonstrierten Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter erneut ihre Stärke. Die beiden sprangen auf 132 (Rettenegger) und 136,5 Meter (Lamparter) und übernahmen souverän die Doppelführung. Sprungsieger Rettenegger ging dabei 5 Sekunden vor Lamparter auf die Strecke, dahinter folgte der Este Kristjan Ilves bereits mit einem Respektabstand von 31 Sekunden.

Im Langlaufrennen liefen Lamparter und Rettenegger vorne ein ungefährdetes Rennen, in dem sie sich immer mit der Führungsarbeit abwechselten. Erst im Zielsprint entschied Johannes Lamparter dann das Rennen hauchdünn mit 0,1sek Vorsprung zu seinen Gunsten. Lamparter ist damit der erste österreichische Sieger in Lahti seit über 20 Jahren (Letzter Sieg Felix Gottwald 2003). Stefan Rettenegger darf sich als Zweiter heute über seinen insgesamt neunten Podestplatz der Saison freuen, bis zum ersten Sieg ist es wohl nur mehr eine Frage der Zeit. Franz-Josef Rehrl auf Platz 8, Martin Fritz auf Platz 9 und Thomas Rettenegger auf Platz 10 runden ein starkes mannschaftliches Ergebnis ab. Mit dem heutigen Ergebnis übernimmt Österreich auch die Führung im Nationencup, 34 Punkte vor Norwegen und 490 Punkte vor Deutschland.

Stimmen:

Johannes Lamparter: (1.) „Es tut sehr gut, heute wieder ganz oben am Stockerl zu stehen. Ich hatte krankheitsbedingt zwei wirklich schwere Monate, es ist schön zu sehen, dass ich wieder voll dabei bin. In Lahti fühle ich mich immer sehr wohl, ich bin hier schon Doppel-Juniorenweltmeister geworden. Die Sprünge sind brutal weit gegangen heute und auf der Loipe haben wir uns bis zum Schluss bekämpft. Das wir nun gemeinsam ganz oben stehen ist schon sehr sehr cool.“

Stefan Rettenegger: (2.) „Heute war ein genialer Tag. Die Verhältnisse waren nicht einfach zu springen, trotzdem hab ich es geschafft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit meinem ersten Sprungsieg in einen Wettkampf zu starten ist schon toll, und vor allem dann auch mit der Startnummer Eins in Rennen zu gehen. Wir haben auf der Loipe gut zusammengearbeitet und zum Schluss war es sehr knapp. Ich bleib dran und irgendwann klappt es auch mit meinem ersten Sieg. Mannschaftlich waren wir heute wirklich sehr stark, so macht es alles doppelt Spass. Für Mario (Seidl, Anm.) hoffe ich das beste und eine schnelle Genesung.“

Franz-Josef Rehrl: (8.) „Als Achter drittbester Österreicher zu werden ist wirklich cool. Unsere zwei Jungen haben super Arbeit geleistet, recht herzliche Gratulation. Ich führ dann sozusagen die alte Garde dahinter an. Ich bin sehr zufrieden, der achte Platz ist eines meiner besten Ergebnisse diese Saison.“

Sturz von Seidl überschattet Ergebnis

Der starke Auftritt des Ski Austria Teams wird heute aber leider durch einen Sturz von Mario Seidl überschattet. Seidl kam bei einem weiten Sprung auf 136 Meter zu Sturz, er verletzte sich dabei am rechten Knie und musste vor Ort erstversorgt werden. Der Pongauer wurde daraufhin nach Lahti ins Krankenhaus gebracht, wo man einen Bruch der rechten Kniescheibe feststellte.

„Mario Seidl hat sich heute bei seinem Sturz einen Bruch der rechten Kniescheibe zugezogen. Derzeit wird der Rücktransport nach Österreich organisiert, wo die Verletzung der Kniescheibe operativ versorgt wird. Ob noch weitere Verletzungen im Knie vorliegen, kann derzeit nicht beurteilt werden. Dazu braucht es eine weitere MRT-Untersuchung, die dann ebenfalls in Österreich durchgeführt wird. Sonst geht es Mario Seidl den Umständen entsprechend gut, er hat bis auf das Knie keine weiteren Verletzungen“, so Teamarzt Lukas Pichler.

Die Mannschaft fliegt morgen Montag zurück nach Österreich. Der Weltcup der nordischen Kombination geht kommendes Wochenende in Oslo (NOR) in die nächste Runde. Am legendären Holmenkollen stehen ein Wettkampf für Damen und zwei Wettkämpfe für die Herren am Programm.

Dusek rast in turbulentem Rennen auf Rang drei

Snowboardcrosser Jakob Dusek durfte sich am Sonntag über den ersten Podestplatz in dieser Saison freuen! Der amtierende Weltmeister raste im zweiten Weltcup-Rennen an diesem Wochenende in der Sierra Nevada (ESP) hinter dem Franzosen Merlin Surget und dem Kanadier Eliot Grondin auf Rang drei. Alessandro Hämmerle hatte in seinem Viertelfinal-Heat als Lauf-Dritter im Fotofinish gegen Nick Baumgartner (USA) das Nachsehen und wurde in der Endabrechnung Neunter. Pia Zerkhold holte als Zehnte bei den Damen einen weiteren Top-Ten-Platz für das Snowboard Austria Team.

Große Erleichterung bei SBX-Weltmeister über erstes Saison-Podest

Es war ein turbulentes Rennen aus der Sicht von Jakob Dusek, der in seinem Achtelfinal-Heat in Führung liegend in der Zielkurve in eine Kollision mit dem US-Amerikaner Jake Vedder und dem Deutschen Paul Berg verwickelt war. In weiterer Folge passierte das Trio ein Richtungstor nicht korrekt, als Fahrer mit der niedrigsten Startnummer stieg Dusek jedoch in die nächste Runde auf. Im großen Finale erwischte der Österreicher keinen guten Start und reihte sich zunächst als Vierter ein. Auf der langen Geraden vor der letzten Kurve setzte Dusek zu einem gelungenen Überholmanöver an, ging noch am Franzosen Aidan Chollet vorbei und überquerte als Dritter die Ziellinie.

„In meinen Heats ist heute viel los gewesen. Obwohl ich kaum einmal gut aus dem Startgate gekommen bin, konnte ich mich immer gut positionieren, um noch Angriffe zu starten. Nachdem die erste Saisonhälfte für mich ganz und gar nicht so gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt habe, ist die Erleichterung jetzt sehr groß. Es tut gut, auf dem Stockerl zu stehen und zu sehen, dass ich wieder ganz vorne mitfahren kann”, freute sich Jakob Dusek.

Alessandro Hämmerle war mit den Plätzen 15 und neun in der Sierra Nevada klarerweise weniger glücklich. „Es war ein schwieriges Wochenende, zum Teil ernüchternd. Die Strecke war kurz, dazu haben die großen Schwierigkeiten gefehlt, deshalb lag auch alles sehr eng zusammen. Es bleibt mir nicht viel anderes übrig, als die beiden Rennen abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten“, so Hämmerle.

Als drittbester Österreicher landete Julian Lüftner als Lauf-Vierter in seinem Viertelfinal-Heat auf Endrang 13. Ohne Weltcup-Punkte blieben David Pickl (35.), Luca Hämmerle (36.), Andreas Kroh (40.) und Lukas Pachner (58.), die über die Pre-Heats nicht hinauskamen.

Bei den Damen war Pia Zerkhold drauf und dran, ihr erstes Top-8-Resultat in dieser Saison zu erreichen, doch die Niederösterreicherin zog in ihrem Viertelfinal-Lauf im Duell um Platz zwei gegen die Australierin Josie Baff im Fotofinish denkbar knapp den Kürzeren und wurde Zehnte. Im großen Finale kamen Chloe Trespeuch (FRA) und Charlotte Bankes (GBR) im Kampf um Rang eins wenige Meter vor dem Ziel zu Sturz, so „erbte“ die Italienerin Michela Moioli vor Baff und Bankes den Sieg.

Nächste Station im SBX-Weltcup ist am kommenden Samstag, 9. März 2024, Cortina d’Ampezzo (ITA), ehe es danach zum Heim-Weltcup ins Montafon geht, wo am 16. und 17. März 2024 zwei Rennen auf der neuen WM-Strecke von 2027 am Grasjoch auf dem Programm stehen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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