Steirische Grüne wollen besonderen Schutz für obersteirische Wasserressourcen

Im Rahmen eines Pressegesprächs in Liezen präsentierten der obersteirische Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner und Bezirkssprecherin Gundula Uray die aktuellen Kernanliegen der steirischen Grünen. Im Mittelpunkt stehen nachhaltige Wasser- und Mobilitäts- und Energiekonzepte für den Bezirk als Antwort auf die drängenden Herausforderungen des Klimawandels.

In seinem Eingangsstatement betonte Schönleitner heute, dass der Klimawandel zu einer echten Sicherheitsfrage für die Region geworden ist. „Nach dem niederschlagsarmen Winter des Vorjahres haben wir in einer noch nie dagewesenen Form erlebt, dass hochgelegene Bauernhöfe in der Obersteiermark erstmals von der Feuerwehr mit Wasser versorgt werden mussten, weil Quellen versiegt waren“, erinnerte Schönleitner. Das ist insofern problematisch, als die wasserreiche Obersteiermark für die Wasserversorgung anderer Regionen unverzichtbar ist. Das bloße Verlegen weiterer Leitungen in wasserarme Gebiete ist zu wenig. Es bedarf einer Neuausrichtung der Wasserwirtschaft in der Steiermark, die eine gesamtsteirische Sicht der Ressourcenbewirtschaftung beinhaltet.

Dazu gehören der Schutz der Wasserressourcen, die Umsetzung von Wasserrückhaltesystemen und die Anpassung an veränderte Niederschlagsmuster. Schönleitners Botschaft an die zuständige Landesrätin Simone Schmiedtbauer ist klar: Es braucht entschlossene Maßnahmen zur Sicherung und nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen. „Deshalb werden wir einfordern, den Schutz unseres Wassers und Bodens in der steirischen Landesverfassung zu verankern“, so Schönleitner.

Stichwort Boden: Hier sieht Schönleitner in der nun von der Bundesregierung dank der Grünen auf den Weg gebrachten Verländerung der Leerstandsabgabe eine wichtige Maßnahme, um der Bodenversiegelung entgegenzuwirken, vor allem aber, um leistbaren Wohnraum für die Menschen im Bezirk zu sichern: „Durch diese Initiative können die Gemeinden – vor allem jene in der Tauernregion und Schladming – künftig höhere Abgaben als bisher festlegen. Das werden wir auch einfordern. Die Leerstandsabgabe muss deutlich steigen, damit aus jeder Wohnung ein Zuhause wird. Es kann nicht sein, dass das Wohnen für Einheimische immer teurer wird, während sich einige wenige Zweit-, Dritt- und Viertwohnsitze leisten, die die meiste Zeit des Jahres leer stehen“, so Schönleitner.

Lambert Schönleitner und Gundula Uray
(C) Grüne Stmk

Verbesserung der Mobilität

Ein wesentlicher Punkt der grünen Agenda im Bezirk ist die nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Schönleitner unterstrich einmal mehr die Forderung, den so genannten Mikro-ÖV voranzutreiben. „Uns geht es darum, dass die Menschen von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends mit Anrufsammeltaxis oder smart gesteuerten Kleinbussen zum nächsten ÖV-Knotenpunkt gelangen könnenDieses Angebot muss im steirischen Verkehrsverbund verankert und mit dem Klimaticket nutzbar sein“, so Schönleitner. Auf Druck der Grünen hat Verkehrslandesrat Anton Lang zwar eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein entsprechendes Konzept liefern soll. „Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings warten wir schon seit geraumer Zeit auf ein erstes Ergebnis und eine Antwort, wann mit einer zufriedenstellenden Lösung zu rechnen ist“, drängt Schönleitner auf eine rasche Umsetzung. Das Ziel bleibt: Mit dem Klimaticket bis zur Haustür.

Energiepolitik als Schlüssel zur Unabhängigkeit

Abschließend unterstrichen Bezirkssprecherin Gundula Uray und Schönleitner die Dringlichkeit, sich in der Energieversorgung unabhängig zu machen. „Gerade im Bezirk Liezen besitzen wir das Potenzial, durch den Einsatz erneuerbarer Energien wie Windkraft und Photovoltaik unsere Unabhängigkeit zu stärken“, so Uray. Schönleitner verwies auf die erfolgreiche Bürger:innenbefragung in Trieben und die positiven Aussichten für den Windpark am Hubereck als Beispiele für das Engagement der Region in Sachen Windenergie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Photovoltaik, insbesondere auf bereits versiegelten Flächen und Gebäuden. „Es gibt hier, etwa in Liezen am Einkaufszentrum Eli oder im Gewerbegebiet, noch viele ungenutzte Potenziale, die dringend erschlossen werden müssen“, mahnte Schönleitner. Er appellierte an die zuständige Landesrätin Ursula Lackner, einen Sanierungsplan für die Nutzung dieser Flächen zu entwickeln und damit den Ausbau der Photovoltaik energisch voranzutreiben. „Wenn wir ernsthaft über die Energiewende und den Klimaschutz sprechen wollen, müssen wir jetzt handeln und die Betriebe sowie großen Player in der Region dabei unterstützen, in erneuerbare Energien zu investieren“, betonte Schönleitner.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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