Admiral Bundesliga/Red Bull Salzburg: Revanche nicht geglückt 

Bei unserer ersten Visite im neuen Zuhause des FC Blau-Weiß Linz sind wir zwar über weite Strecken des Spiels tonangebend, können die Partie jedoch nicht zu unseren Gunsten entscheiden. Dabei bekommen die Zuschauer im ausverkauften Hofmann Personal Stadion unter anderem das schnellste Tor in der Geschichte der Österreichischen Fußball-Bundesliga zu sehen. Das Blitztor von Petar Ratkov zur 1:0-Führung unmittelbar nach dem Anstoß sollte jedoch der einzige Treffer für unsere Roten Bullen in diesem Match bleiben.

Bericht: Red Bull Salzburg

Spielbericht
Was auch immer Gerald Scheiblehner, der Trainer der Linzer, seiner Mannschaft für die erste Halbzeit mitgegeben hatte – die Elf von Gerhard Struber warf seine Pläne bereits fünf Sekunden nach dem Anpfiff über den Haufen. Petar Ratkov war gut gegen Nicolas Schmid im Kasten der Gastgeber angelaufen, dessen geplante Spieleröffnung prallte allerdings an unserem Serben ab und landete zur sehr frühen Führung in den Maschen (1.).

Der Torschütze wurde kurz darauf von Fernando in Szene gesetzt, doch dieses Mal war der Gäste-Rückhalt konzentrierter und parierte (3.). In dieser Tonart (und vorerst nur in eine Richtung) ging es weiter, etwa als Oscar Gloukh bis in den blau-weißen Fünf-Meter-Raum vorgedrungen war und Ratkov bediente, dieser jedoch entscheidend beim Abschluss gestört wurde (10.).

Dann die spontane Antwort der Oberösterreicher: Manuel Maranda köpfte nach einem ruhenden Ball von Fabio Strauß relativ unbedrängt zum Ausgleich ein (12.). Aktuell also wieder Gleichstand. Nun dauerte es einige Minuten, bis sich unsere Burschen neu sortiert hatten, doch sie steigerten ihre Offensivbemühungen – Maurits Kjaergaard hatte nach einem Zungenschnalzer-Pass von Luka Sucic dabei die größte Chance auf die erneute Führung (22.).

Nach einer zwischenzeitlichen Phase, die aufgrund fehlender Torraumszenen durchaus als Mittelfeldgeplänkel bezeichnet werden könnte, erhöhten die Mannen von Gerhard Struber gegen Ende des ersten Durchgangs die Schlagzahl wieder und suchten etwa durch Fernando und Strahinja Pavlovic den direkten Weg Richtung Gehäuse der Linzer (34., 44. bzw. 45.). Sämtliche Bemühungen blieben jedoch unbelohnt, folgerichtig ging es mit dem 1:1 in die Katakomben des kleinen blau-weißen Schmuckkästchens – auch weil Spielleiter Alan Kijas ein Foulspiel von Maranda an Ratkov an der Strafraumgrenze nicht als solches gewertet hatte (45.+1).

Die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten eindeutig unseren Roten Bullen. Gloukh, der aus rund 20 Metern einfach mal humorlos abzog (48.), Ratkov, dem der Ball von Schmid in letzter Sekunde von den Füßen „stibitzt“ wurde, (51.) und Sucic mit einem Pfostentreffer nach passgenauem Zuspiel von Fernando (53.) fanden die größten Möglichkeiten für den erneuten Führungstreffer unserer Farben vor.
Die Gastgeber für ihren Teil kreuzten zwischendurch das eine oder andere Mal vor Alex Schlager auf, wirklich nennenswerte oder gar gefährliche Abschlüsse schauten dabei aber nicht heraus. Auf der Gegenseite sorgte wieder der umtriebige Gloukh für Torgefahr, doch er setzte das Spielgerät wenige Zentimeter neben das Tor (64.).

Mit Fortdauer der Begegnung beschränkten sich die Heimischen nun vermehrt auf Verteidigen und Zerstören, die meisten unserer Angriffe wurden vom blau-weißen Abwehrverbund konsequent entschärft – und der Aufwand machte sich letztendlich auch bezahlt. Selbst der Ausschluss von Kristijan Dobras mit einer glatten Roten Karte wegen eines Tritts gegen das Knie von Sekou Koita am Ende der fast zehnminütigen Nachspielzeit und die daraus resultierende kurze Unterzahl für die Scheiblehner-Crew änderte nichts mehr am Ausgang des Spiels.

Mit dem heutigen Auswärtspunkt bauen wir zwar vorerst die Führung in der Tabelle aus, Sturm Graz könnte mit einem Sieg morgen jedoch gleichziehen.

Statements
Wir haben unsere Mittel nicht wirklich auf den Platz bringen können, um Torchancen zu kreieren. Es war eigentlich alles angerichtet, wir gehen gleich 1:0 in Führung – danach müssen wir einfach noch mehr Druck erzeugen.
Andreas Ulmer
Heute waren wir nicht produktiv genug. Wir haben das Spiel kontrolliert, viel Ballbesitz gehabt und uns immer wieder nach vorne gearbeitet, waren dann aber nicht messerscharf genug, um hier ins Toreschießen zu kommen. Speziell nach dem schnellsten Tor der Liga-Geschichte hätte man heute loslegen können. Aber wir waren nicht konsequent genug – da müssen wir uns schon an der Nase nehmen, speziell mit unserer Qualität!
Gerhard Struber

Aufstellung

Wechsel

Terzic für Ulmer (65.), Koita für Fernando (65.), Simic für Ratkov (76.)

Gelbe Karte

Trainer Struber (85./Kritik)

Personelles

Nicht einsatzbereit für die heutige Partie waren Samson Baidoo (Knöchel), Nicolas Capaldo (Knie), Amar Dedic (Oberschenkel), Leandro Morgalla (Herzmuskelentzündung) und Dorgeles Nene (Knöchel). Karim Konate ist erst gestern vom Afrika-Cup retour gekommen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) arf.at