VCÖ: Radverkehr in Graz ist im Vorjahr leicht gestiegen

Bei den Radverkehrszählstellen in Graz wurden im Vorjahr in Summe 5,92 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt, um 170.000 mehr als im Jahr 2022, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die meist frequentierte Zählstelle war jene beim Augarten, knapp vor der Keplerbrücke. Der stärkte Radfahrmonat war der Juni. Aber auch in den Wintermonaten sind in Graz viele mit dem Fahrrad mobil. Radfahren ist kostengünstig, klimafreundlich und gesund. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont, dass es wichtig ist, dem Radverkehr mehr Platz zu geben, insbesondere auch um Familien, Kindern und älteren Menschen sicheres Radfahren zu ermöglichen.

„Die Grazerinnen und Grazer haben auch im Vorjahr fleißig in die Pedale getreten. Damit leisten sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Luftqualität und sie helfen mit, Staus auf der Straße zu reduzieren“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. An den fünf Zählstellen wurden in Summe 5,92 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt, um 170.000 mehr als im Jahr 2022 und um rund 140.000 mehr als im Jahr 2021. Die Mobilitätserhebung der Stadt Graz für das Jahr 2021 hat einen Rekordwert für den Radverkehrsanteil von 20 Prozent ergeben. Das bedeutet, dass die Grazer Bevölkerung 20 Prozent ihrer Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegt. Im Jahr 2013 waren es 16 Prozent.

Im Vergleich der fünf Zählstellen waren bei der Zählstelle Augarten im Vorjahr mit 1,61 Millionen die meisten Radfahrenden unterwegs, knapp vor der Zählstelle Keplerbrücke mit 1,55 Millionen, informiert der VCÖ. Beim Stadtpark gab es im August und September einen Ausfall der Zählstelle, in den restlichen Monaten waren insgesamt 1,11 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs. Und auch bei der Bertha von Suttner Brücke wurde die Millionen Grenze mit 1,02 über schritten. Nur die Körösistraße blieb mit 0,64 Millionen darunter.

Der radfahrstärkste Monat war im Vorjahr der Juni vor dem September. Weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse: Auch in den Wintermonaten Jänner, Februar und Dezember fuhren viele Grazerinnen und Grazer fleißig mit dem Fahrrad. Im Vergleich zum stärksten Monat Juni waren im Winter rund die Hälfte an Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs. „Immer mehr nutzen das Fahrrad das ganze Jahr über als Verkehrsmittel. Damit kommen sie regelmäßig auf eine gesunde Portion Bewegung und mit dem Fahrrad ist man kostengünstig mobil“, weist VCÖ-Expertin Lina Mosshammer auf die Vorteile hin.

Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Graz groß. Um mehr Menschen den Umstieg auf das Fahrrad schmackhaft zu machen, spielt zum einen die Rad-Infrastruktur eine zentrale Rolle und zum anderen Verkehrsberuhigung. „Ein guter Indikator für die Verkehrsplanung, ob die Bedingungen zum Radfahren gut oder verbesserungswürdig sind, ist die Anzahl der Familien mit Kindern, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Ist die Anzahl hoch, dann spricht das für die Qualität. Ist die Anzahl niedrig, dann sind verstärkte Verkehrsberuhigung und Verbesserungen bei der Rad-Infrastruktur nötig“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Der VCÖ spricht sich für mehr Platz zum Radfahren im Straßenraum aus. Zudem können Unternehmen und auch Freizeiteinrichtungen mit Mobilitätsmanagement dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte beziehungsweise mehr Gäste das Fahrrad für die Anreise nutzen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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