Bad Ischl: Eröffnung der Kulturhauptstadt mit großer Pressekonferenz

Mit 18. Jänner ist der erste Schritt zur Eröffnung der Kulturhauptstadt 2024 getan worden. Bei großem Publikums- und Medienandrang (national und International) wurde die Offizielle Eröffnungs-Pressekonferenz mit Künstlern und Künstlerinnen, Kuratoren und Kuratorinnen, Partnern und Partnerinnen in der Trinkhalle Bad Ischl abgehalten.

Anlässlich der Eröffnung der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 fand heute in der Trinkhalle in Bad Ischl in Anwesenheit von Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft u.a. Ines Schiller I Bürgermeisterin von Bad Ischl, Hannes Heide I Mitglied der Europäischen Parlaments, Astrid Steharnig-Staudinger I Geschäftsführerin, Österreich Werbung, Andreas Winkelhofer I Geschäftsführer, Oberösterreich Tourismus GmbH, Michael Feiertag I Geschäftsführer, Steirische Tourismus und Standortmarketing GmbH-STG, Leo Bauernberger | Geschäftsführer, SalzburgerLand Tourismus GmbH, Robert Oberfrank I Bezirkstellenleiter Gmunden, Wirtschaftskammer Oberösterreich, und den Geschäftsführer*innen Elisabeth Schweeger und Manuela Reichert mit Team sowie zahlreichen Künstler*innen und Kurator*innen u.a. Hubert von Goisern, Doris Uhlich, Katharina Cibulka, Gottfried Hattinger, Ludger Engels, Martin Kusch und Ruth Schnell, Maruša Sagadin, Elfie Semotan, Eva Schlegel, Winfried Ritsch, Christoph Viscorsum, Wolfgang Schlag und das Studio Lucy D (Barbara Amrosz und Karin Santorso), Autor*innen u.a. Gerhard Haderer und Julia Kospach, der Mitglieder des Komitees der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 u.a. Aleida Assmann, Xenia Hauser, und Johanna Mitterbauer sowie rund 150 Medienvertreter*innen aus Österreich und 13 weiteren Ländern von Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien über Slowenien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Estland, Lettland bis Australien, China und Singapur eine Pressekonferenz statt.

2019 ist etwas sehr Außergewöhnliches passiert: Erstmals ist der Titel einer Kulturhauptstadt Europas keiner Stadt, sondern einer ganzen ländlichen Region zuerkannt worden. 23 Gemeinden verteilt auf 2 Bundesländer – Oberösterreich und Steiermark – mit ca. 110.000 Einwohner*innen, haben sich gemeinsam darum beworben.
 
Das Salzkammergut ist eine sehr besondere Region, die schon vor 7.000 Jahren durch die Kraft des Geistes Ungewöhnliches hervorgebracht und durch den weltweit ältesten Salzabbau Menschen aus allen Teilen Europas angezogen hat. Hier lebten und wirkten Künstler*innen wie Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Jakob Wassermann, Gustav Klimt, die Familie Wittgenstein, Oscar Straus, Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig, Sigmund Freud oder Anton Bruckner, um nur einige zu nennen, die Europa geprägt haben. Und seit jeher haben ihre Bewohner*innen die mannigfaltigen Einflüsse von außen genutzt, um die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und damit Tradition und Moderne in einem stetig weiterwachsenden Selbstverständnis zu vereinen.
 
Mit rund 300 Projekten wurde für und gemeinsam mit den Bewohner*innen und mit regionalen, nationalen und internationalen Kreativen und Künstler* innen aus den Bereichen Musik, darstellende Kunst, Baukultur, Handwerk, Ökologie, Literatur und Wissenschaft ein beachtliches Programm entwickelt. 85 Prozent der Veranstaltungen arbeiten mit dem kreativen Potential der 23 Gemeinden.
 
Diesen heimischen Ressourcen wurden fremde Sicht- und Denkweisen gegenübergestellt. Das entspricht nicht nur der Tradition dieser Kulturlandschaft – es entspricht auch dem zentralen Anliegen der Kunst. Sie entwickelt sich nicht im Elfenbeinturm und dient nicht allein der Selbstdarstellung. Kunst will die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit beschreiben, Gemeinsamkeiten wie Unterschiede aufzeigen, Beziehungen herstellen und Dialogräume schaffen, auch ganz im Sinne der ehemaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri (1920 – 1994) und ihrem französischen Amtskollegen Jack Lang, wie sie es bei der Gründung dieser europäischen Initiative formuliert haben.
 
Diese Kulturhauptstadt Europas ist der Auftakt zu einem Prozess, an dessen Anfang eine Selbstfindung steht – und der in eine selbstbestimmte Zukunft führen soll. Kunst und Kultur sind das wirkungsmächtigste Instrument von Gesellschaftsbildung. Kunst schärft den Blick, ermöglicht differenzierte Wahrnehmung. Kunst erbaut und erfreut uns, aber sie hält uns auch den Spiegel vor, übt Kritik und lässt uns hinterfragen, wie die Zukunft aussehen kann und welche Rolle wir darin spielen wollen.
 
Diese Kulturhauptstadt Europas wird keine monumentalen Bauwerke hinterlassen, aber sie wird Brücken in eine Zukunft bauen. Eine Zukunft, in der
+ die Vergangenheit nicht mehr als Last, die man am besten verdrängt, gesehen wird, sondern als Grundstein für einen sorgsamen und vorausschauenden Umgang mit Gegenwart und Zukunft. 
+ Tourismus keine erdrückende Einbahnstraße mit saisonal bedingten Stoßzeiten mehr ist, sondern eine wechselseitige Bereicherung und Gelegenheit voneinander zu lernen. 
+ alle Menschen, die hier sein möchten, nicht fortziehen müssen, sondern hier leben und dennoch an der Aus- und Umgestaltung einer global vernetzten Welt teilhaben können.
+ die Kultur Bräuche und Traditionen weiter pflegt und gleichzeitig Kraft und Inspiration aus neuen Einflüssen schöpft, um für die Herausforderungen gewappnet zu sein und die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
 
Mit der Kulturhauptstadt werden wir zeigen, dass ein Europa der starken Regionen ein Zukunftsraum ist, ein Vorbild und eine Modellregion – vielleicht auch über dessen Grenzen hinaus.
 
„Was ich mir persönlich am meisten wünsche: Dass dieses Kulturhauptstadt-Jahr als gelebter Weckruf verstanden wird. Als Appell an die politischen Verantwortlichen in diesem Land, in Europa – und letztlich der ganzen Welt –, die Kraft der Kultur in noch viel größerem Umfang als bisher zu fördern, wissend um ihren gesellschaftsbildenden Faktor. Das ist unsere beste und die vielleicht letzte Chance, den gerade erlebbaren Verlust an zivilisatorischen, demokratischen und emanzipatorischen Werten wieder auszugleichen und aus dieser Welt einen lebenswerten Ort für alle zu machen. Wir haben nur diese eine Welt!“

Anschließend ging es weiter zu einem Presseempfang in die Kaiservilla, wo die Familie Habsburg – Lothringen als Gastgeber fungierte. Hier präsentierten sich die Tourismusregionen des Salzkammerguts.

Der Bilderbogen:

Trinkhalle

©ARF

Michael Feiertag, GF Steiermark Tourismus
Mag. Andreas Winkelhofer, GF OÖ Tourismus
Astrid Steharnig-Staudinger, Chefin der Österreich Werbung
WKO Bezirksstellenleiter Robert Oberfrank, Bezirksstelle Gmunden
Manuela Reichert leitet die kaufmännische Geschäftsführung in der Kulturhauptstadt Bad Ischl
Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Bad Ischl
Die Säulen des Programms der Kulturhauptstadt 2024

Kaiservilla

©Pamela Binder

©Edwin Husic

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Comments

  1. Ein schöner Bericht. Mögen viele Menschen Anregungen finden, interessante Personen kennelernen. Dabei die eigenen Traditionen schätzen und mit Neugierde in die Zukunft schreiten. Und just tove fun würde der Hofnarr Fröhlich sagen.

  2. Betrifft Kulturhauptstadt Eröffnung;
    Man nehme die Worte des Herrn Bundespräsidenten : So ist Österreich nicht !!!! In meinen Augen ist es ein Skandal was hier geboten wurde.
    Dieser gipfelte mit dem Nackttanz „Puder Tanz“. Wenn das Kunst und Kultur ist ?dann armes Österreich. Es wurde nämlich auf die Kultur unseres schönen Landes nicht im geringsten hingewiesen, außer einem Jodler……leider

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