ÖBB investieren heuer 732 Mio. Euro für die moderne Bahninfrastruktur in der Steiermark. Entsprechende Streckensperren.

Die ÖBB steigern 2024 abermals ihre Investitionen in eine moderne, umweltfreundliche Schieneninfrastruktur in der Steiermark. Rund 732 Millionen Euro fließen heuer in das steirische Streckennetz. Neben Erhaltungs- und Modernisierungsarbeiten, stehen dabei weiterhin die neue Südstrecke und der Klimaschutz an oberster Stelle.
(Graz, 04. Jänner 2024) – 732 Mio. Euro fließen 2023 in das 786 km lange ÖBB-Streckennetz der Steiermark. Das entspricht einer Steigerung von 90 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Damit schaffen die ÖBB die Basis für bequemes, sicheres und klimaschonendes Reisen. Gleichzeitig leisten die ÖBB als regionaler Wirtschaftsmotor einen wichtigen Beitrag für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

„Die Bahn ist das zentrale Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Damit ist der weitere Schienenausbau ein wesentlicher Baustein um die Menschen in Österreich für die Öffis zu begeistern und für ein attraktives Angebot zu sorgen. Gerade die vielen Tausend KlimaTicket-Nutzerinnen und -nutzer zeigen, dass die Menschen in Österreich klimafreundlich unterwegs sein möchten – vor allem, wenn es einfach, günstig und bequem möglich ist“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding:„Mit dem Rahmenplan 2024-2029 wird das umfassende Ausbauprogramm der vergangenen Jahre fortgesetzt. Die Investitionen von mehr als 21 Mrd. Euro in die Qualitätssicherung und den Ausbau des österreichischen Schienennetzes sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, die Kapazitäten zu erhöhen und mit besseren und schnelleren Verbindungen noch mehr Menschen für die umweltfreundliche Bahn zu begeistern. Die neue Südstrecke mit der Koralmbahn und dem Semmering-Basistunnel ist ein wichtiger Schritt dorthin.“

Südstrecke auf Schiene
Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt befindet sich im letzten Zielsprint. Während der Kärntner Abschnitt für den Nahverkehr bereits in Betrieb genommen wurde, werden in der Steiermark bis Ende des Jahres alle Hauptbautätigkeiten abgeschlossen und gleichzeitig die finale Projektphase eingeläutet – mit einer Vielzahl an Tests, Übungen, Überprüfungen und Schulungen, bis zur Gesamtinbetriebnahme Ende 2025. Beim Semmering-Basistunnel gehen die Arbeiten ebenfalls auf Hochtouren voran: Mit Jahresbeginn sind noch weniger als 600 Meter Tunnel zu graben, fast 98 % der 27,3 km sind geschafft. Inzwischen wird auch in allen Abschnitten intensiv an der Beton-Innenschale gebaut. Im Grazer Stadtgebiet wird außerdem die Unterführung Peter-Tunner-Gasse ab Jänner fit für die neue Südstrecke gemacht. Altersbedingt muss hier ein neues Tragwerk errichtet werden. Bereits fertig wird im Frühjahr der modernisierte Bahnhof Wartberg. Viele Modernisierungen
Auch abseits der Südstrecke tut sich in der Steiermark einiges: Anfang 2024 starten die Bauarbeiten zum Umbau der Haltestelle Raaba. Hier entsteht ein moderner Nahverkehrsknotenpunkt inklusive Straßenunterführung. Ebenfalls 2024 starten die ersten Vorarbeiten für die Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn zwischen Graz und der ungarischen Staatsgrenze. Auch die Ennstalstrecke wird ab 2024 modernisiert. Den Auftakt bildet eine neue Verkehrstation in Hüttau, die schon Ende des Jahres in Betrieb genommen wird. Zusätzlich werden Eisenbahnkreuzungen aufgelassen und mehrere elektronische Stellwerke errichtet. Und auch die Planungsarbeiten für den zweigleisigen Ausbau zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß werden 2024 fortgeführt. Insgesamt werden bis 2029 rund 3,4 Mrd. Euro in das steirische Bahnnetz investiert.

Vorreiter bei klimafreundlicher Mobilität
Mit den getätigten Investitionen sind die ÖBB ein wichtiger Impulsgeber für die Erreichung der Klimaziele in unserem Land. Darüber hinaus spielen die ÖBB eine wichtige Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität. Zahlreiche neue Photovoltaik-Anlagen sorgen künftig auch für umweltfreundlichen Solarstrom. In der Steiermark beispielweise auf den Technikhallen in Knittelfeld. 2030 soll mit erneuerbaren Energieträgern der Eigenversorgungsanteil beim Bahnstrom auf 80 % gesteigert werden. Wohnraum für ÖBB-Mitarbeiter:innen – modern und leistbar
Auch im neuen Jahr schaffen die ÖBB modernen, leistbaren Wohnraum für Mitarbeiter:innen. Ziel des ÖBB Wohnprogramms ist es, in den nächsten Jahren die Wohnhäuser und Wohnungen, die im Eigentum der ÖBB-Infrastruktur AG stehen, nach modernen Standards zu sanieren. Finanziert wird diese Sanierung durch Verkäufe von nicht mehr benötigten Gebäuden und Grundstücken. Aktuell werden Wohnungen in Graz, Knittelfeld, Hartberg und Friedberg saniert und im Laufe des Jahres 2024 fertiggestellt. Damit tragen die ÖBB dem wiederkehrenden Trend nach Mitarbeiter:innen-Wohnungen Rechnung, denn leistbares und modernes Wohnen in der unmittelbaren Umgebung zum Arbeitsumfeld ist bei der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen ein immer wichtiger werdendes Argument.

Bauen bei laufendem Betrieb
Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Eine Strecke bei laufendem Betrieb zu modernisieren ist wie eine Operation am offenen Herzen. Ziel ist eine Bahninfrastruktur, die für den steigenden Bahnverkehr ausreichend Platz bietet und damit ein weiterhin dichtes, pünktliches Bahnangebot sichert. Neben den Neubaustrecken werden auch viele bestehende Strecken modernisiert. Wir setzen dabei auf kluge Planung und innovative Baumethoden, damit Baustellen rasch und abseits des Bahnverkehrs abgewickelt werden können. Dennoch geht der Investitions- und Innovationsschub nicht immer unbemerkt für Kund:innen über die Bühne.

Wichtige Streckensperren 2024
Bei den notwendigen Arbeiten achten die ÖBB in erster Linie darauf, starke Einschränkungen über größere Zeiträume hinweg zu vermeiden. Daher werden Maßnahmen gebündelt und bedarfsweise ganze Streckenabschnitte bearbeitet. Über Einschränkungen im Bahnverkehr werden Bahnkund:innenregelmäßig vorab informiert. Die ÖBB bitten Zugreisende sich zudem rechtzeitig vor Reiseantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Fahrplanauskünfte: oebb.at, oebb.at/baustellen, 05-1717, SCOTTY mobil.

Sperre/Strecke Dauer Auswirkungen/Schienenersatzverkehr (SEV) 
Sperre Bruck a.d.MurFbf – Bruck a.d.Mur (Teilsperre) 01.03.2024 – 04.03.2024 06.04.2024 – 28.04.2024 29.05.2024 – 03.06.2024 Errichtung Tragwerk Gustav Kramer Weg sowie Ein- und Ausbau Hilfsbrücke Tragwerk Gustav Kramer Weg, Ausfall und SEV zwischen Kapfenberg und Bruck a.d.Mur 
Messendorf – Gleisdorf (Gesamtsperre) 23.03.2024 – 01.04.2024 27.07.2024 – 08.09.2024 SEV Nah-  und Fernverkehr Graz Hbf. – Gleisdorf  
Gleisdorf – Fehring (Gesamtsperre) 25.05.2024 – 02.06.2024 SEV Nah- und Fernverkehr Gleisdorf – Fehring 
Bruck a.d.Mur (Teilsperre) 28.06.2024 –26.08.2024 Abweichungsfahrplan Fernverkehr Wien – Graz Ausfall und SEV im Nahverkehr von ausgewählten Trassen im gesamten Tagesverlauf Reduktion auf Stundentakt 
Gratwein-Gratkorn – Graz Vbf (Teilsperre, Haltentfall Haltestelle Judendorf-Straßengel) 06.07.2024 – 14.09.2024 Haltentfall in der Haltestelle Judendorf-Straßengel, Sanierung der Haltestelle, Sperre beider Randbahnsteige Pendelbus zwischen Gratwein-Gratkorn und Judendorf-Straßengel  
Werndorf – Wettmannstätten (Gesamtsperre) 08.07.2024 – 28.07.2024 SEV Nahverkehr Werndorf – Wettmannstätten und GKB Stammstrecke 
Hieflau – Selzthal (Gesamtsperre) 08.09.2024 – 19.09.2024 SEV zwischen Hieflau und Selzthal 
Kleinreifling – Großreifling (Gesamtsperre) 21.09.2024 – 11.10.2024 SEV zwischen Kleinreifling und Selzthal 
Spielfeld-Straß – Bad Radkersburg (Gesamtsperre) 21.10.2024 – 31.10.2024 SEV und Ausfall Nahverkehr jeweils von 08:00 bis 14:00 
Semmering Basistunnel – Absaugstollen und Schalwagen
© ÖBB/Ebner


Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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