Christoffel-Blindenmission weist auf vermeidbare Blindheit hin
Zum Welttag des Sehens am Donnerstag (9. Oktober) erinnert die Christoffel-Blindenmission (CBM) an die Bedeutung guten Sehvermögens. Sie stellt jene Menschen in den Mittelpunkt, die an vermeidbaren Sehbehinderungen und Blindheit leiden – besonders in den ärmsten Regionen der Welt. Eine von ihnen war die achtjährige Valentine aus Kamerun. Sie sah weder ihre Mutter, noch konnte sie in die Schule gehen. Grauer Star schränkte ihr Leben massiv ein. Es ist die häufigste Ursache für Blindheit.
Im malerischen Dorf Mogodayel bringt die Regenzeit die Felder der Bauern zum Blühen, und es gibt viel zu tun. Inmitten der betriebsamen Arbeit sitzt Valentine (8) still da; ihre Augen sind von einem sichtbar grauen Schleier getrübt. Sie sieht weder die Farben noch die geschäftigen Treiben und sie kann nicht mit den anderen Kindern spielen.
Kein Geld für die Operation – das Los von Millionen Menschen weltweit
Ihre Mutter Rachel erzählt: „Valentine ist so auf die Welt gekommen.“ Dass dem Mädchen geholfen werden kann, wusste die Familie nicht. Erst bei einer kostenlosen Reihenuntersuchung des CBM-Partnerkrankenhauses wurde bei Valentine Grauer Star festgestellt. Valentine wurde nach der Untersuchung für eine lebensverändernde Operation in die Klinik bestellt.
In Österreich eine Alterskrankheit, trifft Grauer Star in Ländern wie Kamerun auch häufig Kinder. Eine Rötelninfektion der Mutter während der Schwangerschaft, Vererbung oder Mangelernährung sind mögliche Ursachen. „Bei Kindern beeinträchtigt Blindheit das Lernen und die Entwicklung erheblich und schränkt ihre Zukunftschancen ein“, sagt CBM-Augenarzt Babar Qureshi. „Die moderne Kataraktchirurgie ist einer der kostengünstigsten medizinischen Eingriffe, dennoch bleiben Millionen von Menschen aufgrund des mangelnden Zugangs zu kostengünstiger augenmedizinischer Versorgung blind.“
Wenn Kinder von Geburt an Grauen Star haben, ist es wichtig, dass sie rechtzeitig operiert werden, damit ihr Gehirn noch lernen kann zu sehen. So ist es auch bei Valentine: Die Zeit drängt. Die Mutter ist froh, dass Spenderinnen und Spender der CBM die Kosten für die Behandlung ihrer Tochter übernehmen. „Wir haben Mühe, genug zu essen zu bekommen“, sagt die Kleinbäuerin.
Große Freude nach der Operation
Vor der Operation war die Nervosität bei Valentine und ihrer Mutter groß. Doch noch größer war die Freude am Tag nach dem Eingriff. Valentines Augenverbände wurden am Morgen entfernt. Und ihr größter Wunsch wird wahr: Sie lacht und ruft voller Freude: „Ich kann meine Mutter sehen!“ Valentine hat nicht nur ihr Augenlicht zurückgewonnen. Heute strahlt sie, während sie erzählt: „Jetzt kann ich mit allen spielen und herumrennen!“ Valentine geht inzwischen auch in die Schule. Und am Nachmittag bringt sie den Kindern, die nicht in die Schule gehen dürfen, das bei, was sie selbst gelernt hat.
Über die CBM
Die Christoffel-Blindenmission hat 2024 über 169.000 Graue-Star-Operationen ermöglicht. Gleichzeitig legt die CBM einen Schwerpunkt auf die Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal. 25.600 Menschen haben im vergangenen Jahr eine augenmedizinische Fortbildung abgeschlossen.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 115 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im Jahr 2024 förderte die CBM 330 Projekte in 37 Ländern. Mehr unter www.cbm.at/valentine.
