Gerald Loitzl, Bürgermeister Altaussee
Wohl oder übel haben sich die Bürgermeister der Gemeinden Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee überzeugen lassen, dass ein zentrales Spital aufgrund des Ärzte- und Pflegepersonalmangels die einzige Möglichkeit sei, die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen auf gesunde Beine zu stellen. Damals waren allen “Experten” dieser Meinung. Nur durch zähe Verhandlungen ist der Standort vom unteren ins mittlere Ennstal – in die Gemeinde Stainach – verlegt worden.
Bereits zu dieser Zeit war immer die Rede davon, dass Bad Aussee ja eh die AMEOS-Klinik habe. Wir haben unmissverständlich klargestellt, dass wir uns damit nicht zufrieden stellen lassen und immer den Standpunkt vertreten, dass für die Bevölkerung des Ausseerlandes keine Verschlechterung passieren darf und haben auf eine entsprechende Nachnutzung unseres fast neuen Hauses gepocht. Leider war es weder der KAGES noch den Vertretern der damaligen Landesregierung trotz verschiedenster Anläufe möglich (oder gewollt), hier ein funktionierendes Konzept zu erstellen.
Dem jetzt (unabsichtlich) präsentiertem Plan B kann aus meiner Sicht nicht zugestimmt werden. Die Bevölkerung des Ausseerlandes hat, genauso wie alle anderen Bewohner der Steiermark, das Recht auf eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau. Diese sehe ich bei diesem Konzept nicht – eine Anfahrt von mehr als 60 km über eine ohnehin bereits überlastete B 320 ins nächste Krankenhaus, kann wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Einer Akutgeriatrie und Remobilisierungsstation ist durchaus etwas positives abzugewinnen, diese können jedoch nur ein Teil eines LKH Bad Aussee sein, welches die Gesundheitsversorgung im Ausseerland sicherstellt.
Ich fordere den Gesundheitslandesrat aber vor allem den neuen Landeshauptmann Kunasek auf, diesen von ihm in Auftrag gegebenen Plan zu verwerfen. Versprechen, die vor einer Wahl gegeben wurden, sollen auch nach der Wahl noch gelten. Der Plan B steht in krassem Widerspruch zu diesen Versprechen – die Bevölkerung des Ausseerlandes und ihre politischen Vertreter werden die Einhaltung dieser Versprechen vehement einfordern.
Franz Steinegger, Bürgermeister Grundlsee
Die Nachricht aus der Zeitung zu erfahren, dass unser LKH in seiner jetzigen Form völlig aufgelöst wird und wir bei schweren Verletzungen und Notfällen zu den nächsten Spitälern Rottenmann, Schladming oder Ischl fahren müssen, ist ein Schock und für unsere Bevölkerung eine Verschlechterung und Demontage in einer Dimension, die wir noch gar nicht begreifen. (Stichwort: Notarzt Stützpunkt, Stichwort: Entfernungen)
Was uns jetzt als bleibende Einrichtungen versprochen wird, hätten wir im Plan A ebenso haben können – mit dem Unterschied, dass wir ein neues und modernes Spital in Stainach gehabt hätten.
Planmäßig fertig in 3 Jahren. Fertig finanziert. Einen Plan B kann man schon ausarbeiten. Aber wenn er schlechter ist als Plan A dann gehört er weg vom Tisch.
Ich fordere, dass der Landtag einen ehrlichen Vergleich der Pläne zulässt und bessere Lösungen mit uns sucht und findet.
Thomas Schönauer, Bürgermeister Bad Aussee
„Der Schock sitzt tief, dass ich über die Zukunft unseres Gesundheitssystems, das für uns Ausseer keine Alternative darstellt, aus der Zeitung erfahren musste. Am Mittwoch werde ich mich mit den vier Bürgermeistern aus unserer Region sowie mit dem Bürgermeister von Stainach beraten, wie wir die nächsten Schritte einleiten können. Das Ende des LKH Bad Aussee, auch mit einem Plan B, ist für uns keine Option. Die längeren Anfahrtswege und Wartezeiten wären aus meiner Sicht für uns Ausseer untragbar.“
Herbert Hansmann, Bürgermeister Bad Mitterndorf
In meiner Funktion als Bürgermeister bin ich täglich mit den konkreten Anliegen der Menschen konfrontiert. Wenn wir über das Leitspital oder den Plan B sprechen, dann reden wir nicht über Konzepte – sondern über Alltag, Notfälle, medizinische Versorgung und Sicherheit.
Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, Stimmung zu machen, sondern lösungsorientiert zu arbeiten – im Sinne der Menschen und mit Verantwortung für das Ganze. Dafür braucht es vor allem eines: verlässliche Fakten.
Was bislang rund um das Leitspital und den sogenannten Plan B öffentlich geworden ist, reicht nicht aus, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Zu viele Fragen sind offen – etwa zur medizinischen Ausstattung, zur Personalverfügbarkeit, zur Erreichbarkeit und zur langfristigen Umsetzbarkeit.
Eine ehrliche, fachlich begleitete und transparente Gegenüberstellung beider Konzepte ist aus meiner Sicht selbstverständlich. Nur so lässt sich objektiv beurteilen, welches Modell die bestmögliche Gesundheitsversorgung für den gesamten Bezirk Liezen sicherstellt – für das Ausseerland genauso wie für das Ennstal.
Ich stehe für einen sachlichen, konstruktiven Zugang. Entscheidungen dieser Größenordnung dürfen nicht aus dem Bauch oder auf Basis von politischen Erwartungen getroffen werden – sondern auf Basis klarer Daten und im Interesse der Bevölkerung.
Denn am Ende zählt nicht, wie ein Konzept heißt – sondern was bei den Menschen ankommt.
Vielleicht sollte man Plan C in Erwägung ziehen und das Salzkammergut wieder vereinen.
Das würde viele unserer Probleme lösen. Speziell bei Förderung und Landesspezifischen Belangen ist Oberösterreich vorne und Volksnah.