„Gesundheit braucht Klarheit – nicht politisches Taktieren“
„Dass der Plan B jetzt über Umwege bekannt wird, sagt viel über das Vorgehen der Landesregierung. Auf Basis eines Medienberichts über einen geleakten Kommissionsbericht lässt sich aber keine seriöse Gesundheitspolitik machen“, sagt Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl. Sie fordert die rasche und vollständige Offenlegung des Berichts – inklusive Vergleich mit den ursprünglichen Plänen: Welche Leistungen sollen künftig wo erbracht werden? Wie wirkt sich das auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung aus? Wie viele Betten und wie viel Personal sind jeweils vorgesehen? Nur so sei nachvollziehbar, was dieser Plan für die Versorgung in der Region tatsächlich bedeute.
Eine aktuelle Anfragebeantwortung von Gesundheitslandesrat Kornhäusl an die Grünen zeigt, wie angespannt die Lage schon jetzt ist: An den Standorten Rottenmann–Bad Aussee sind derzeit nur 82 % der ärztlichen Planstellen besetzt. Hinzu kommt ein klarer Trend zur Teilzeit in der gesamten KAGes: Über die Hälfte des Pflegepersonals arbeitet nicht mehr Vollzeit, bei Ärzt:innen liegt die Quote bei rund 34 %. „Das ist kein betriebswirtschaftliches Detail, sondern Ausdruck einer strukturellen Schieflage – und die darf bei der Standortfrage nicht unter den Teppich gekehrt werden“, warnt Krautwaschl.
Die Grünen bringen daher eine parlamentarische Anfrage ein, in der die Auswirkungen beider Varianten – des ursprünglichen Leitspitalplans und des nun bekannt gewordenen Plan B – auf die Versorgung der Bevölkerung und das medizinische Gesamtangebot im Bezirk abgefragt werden. „Solche Grundsatzentscheidungen gehören ins Licht der Öffentlichkeit – nicht in parteipolitische Abstimmungsrunden hinter verschlossenen Türen“, so Krautwaschl abschließend.