Dr. Helmut Marko zur Causa Horner: „Es ist eine interne Untersuchung. Je früher ein Ergebnis, desto besser.“

Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 19. Februar 2024

Der Red-Bull-Motorsportberater hofft in einem eingespielten Interview auf eine rasche Klärung in der Causa Christian Horner. Und Armin Assinger und Michael Walchhofer sehen beim ÖSV verpasste Entwicklungen im Heranführen neuer Alpintalente.

Moderation: Christian Baier

Die Themen: Formel 1, Ski alpin

Die Gäste: Dr. Helmut Marko (eingespielt), Armin Assinger, Michael Walchhofer, Herbert Mandl, Joseph Schauer, Michael Smejkal

FORMEL 1

„Es gibt so viel Bewegung am Fahrermarkt. Günther Steiner verlässt Haas und dergleichen. Es gab genug Aufregungen.“
Dr. Helmut Marko über die Winterpause in der Formel 1.

„Es ist eine interne Untersuchung. Je früher ein Ergebnis, desto besser, weil natürlich durch diese lange Dauer sprießen Gerüchte.“
Dr. Helmut Marko über die aktuelle Aufregung um Christian Horner.

„Pérez hat für 2024 noch einen Vertrag. Es liegt an ihm. Wenn er in einer ähnlichen Form, wie er die letzten Rennen abgeschlossen hat, fährt, kann man ohne weiteres über eine Weiterverlängerung sprechen.“
Dr. Helmut Marko über die Situation von Sergio Pérez in dieser Saison.

„Sollten wir nicht in der Lage sein, ihm ein siegfähiges Auto hinzustellen – er ist ja als Rennfahrer am Erfolg interessiert und er wird auch nicht jünger – und wenn er da kein Licht mit Red Bull sehen würde, dann ist es ganz klar, dass er sich umsieht, wo es etwas Besseres gäbe.“
Dr. Helmut Marko über einen etwaigen Abgang von Max Verstappen.

SKI ALPIN

„Die Conny Hütter hat für mich das gewisse Etwas. Die hat sich schon ein paar Mal verletzt, auch in Crans-Montana vor zwei Jahren, was ein absoluter Tiefpunkt für sie war. Und das jetzt mit einem Sieg zu machen, das zeigt einfach, welch grandioser Athlet das ist.“
Michael Walchhofer über Cornelia Hütter.

„Das hinten nach, hinter Vincent Kriechmayr, ist schon etwas, was zum Nachdenken anregt.“
Armin Assinger über das ÖSV-Speedteam der Herren.

„Man kann nicht in einer Saison oder im Handumdrehen Läufer herauszaubern, die wieder ganz an der Spitze mitfahren.“
Herbert Mandl über die nachrückende Generation.

„Nach dem Motto, die besten Trainer zu den Jungen, arbeiten anscheinend die Schweizer besser wie wir hier arbeiten. Da muss ein Umdenken im Verband stattfinden.“
Armin Assinger übt Kritik an den Trainerbesetzungen im ÖSV.

„Leider gibt es zu wenig Trainingsmöglichkeiten lokal vor Ort. Es gibt diese super Ausbildungsstätten, aber halt nur in Internatsmodellen und das hält nicht jedes Kind aus. Auch jede Familie kann das finanziell nicht irgendwo bewerkstelligen.“
Joseph Schauer über die Nachwuchsförderung in Österreich.

„Die Gesellschaft ändert sich und da hat sich der Verband auch zu wenig geändert.“
Michael Walchhofer über verschlafene Entwicklungen in Österreich.

„Es ist umso wichtiger, dass man die Talente, die wir zweifellos haben, gut leitet. Nicht dass sie mit 15 oder 16 schon das erste Kreuzband haben, mit 20 das zweite und dann sagt man, es gibt auch noch ein Leben nach dem Sport. Und dann hört der irgendwann auf. Das Heranführen mit einer guten Psychologie dahinter, mit einem Zuckerbrot, welches notwendig ist, aber schon mit einem Antreiben auch. Nicht nur Work-Life-Balance.“
Armin Assinger über den Umgang mit dem Nachwuchs.

„Der Sport ist ganz einfach die beste Lebensschule. Es gibt nichts Besseres als einen Leistungssport als Lebensschule, weil du dort einfach lernst, mit Siegen, aber viel mehr mit Niederlagen umzugehen. Du lernst Respekt deinem Gegner, deinem Trainer, deinen Mitmenschen, deinen Eltern gegenüber. Pünktlichkeit, Ehrgeiz, nicht gleich Aufgeben, wenn der erste kleine Gegenwind daherkommt und nicht immer gleich Ausreden suchen, sondern selbstkritisch zu werden. Das sind alles Dinge, die der Sport vermittelt. Und deswegen ist es so wichtig, dass wir dem Sport als Ganzen ständig versuchen, jeden Tag entsprechendes Standing in der Öffentlichkeit zu vermitteln.“
Armin Assinger über die Wertigkeit des Sports.

„Wir müssen uns Gesellschaftsthemen einfach stellen und da sind viele Sachen wie Bequemlichkeit dabei. Die Sporterziehung fängt schon in der Volksschule an und da denke ich schon, dass hier heutzutage weniger gemacht wird als früher. Die Kinder haben natürlich mehr Ablenkung durch die digitale Welt. Daher bedarf es schon eines großen Geschickes, die Kinder zum Sport zu bringen.“
Herbert Mandl über die Fehler in der Gesellschaft.

„Was wir aufgreifen müssen, sind die Trainingsstätten. Wir waren immer auf das Goodwill der Seilbahnen angewiesen. Aber jetzt mit dem Sicherheitsthemen, die Verantwortung wird immer größer. Auch für die Vereine, wo sie fahren können. Da brauchen wir Sportstätten, um unseren Sport ausüben zu können.“
Herbert Mandl über fehlende Trainingsmöglichkeiten.

„Wir müssen zuallererst richtig gut Skifahren lernen, bevor wir Rennfahren lernen. Auch dieses Kadersystem gehört überdenkt: dieser Kaderdruck in diesem jungen Alter. Wer kommt in den Kader? Natürlich die, die die besten Zeiten fahren. Der Kader beginnt bei uns zu früh, weil man sollte unseren Kindern mehr Zeit geben, richtig gut am Ski zu stehen und dann richtig nachhaltig Rennfahren lernt.“
Joseph Schauer über frühen Leistungsdruck.

„Insgesamt sind unsere Strukturen, wie wir sie haben, von den Eltern zum Verein über den Landesskiverband, die Schwerpunktschulen, zum ÖSV. Über diese Strukturen haben uns jahrelang international alle beneidet. Jetzt geht es darum, diese Strukturen wieder zu schärfen und wahrzunehmen, was alle Institutionen zu tun haben.“
Herbert Mandl über die ÖSV-Strukturen.

„Es geht nur zusammen. Es bringt nichts, wenn wir von oben Befehle ausgeben, sondern man muss das mit den Leuten erarbeiten und dann kommen wir wieder sehr schnell auf den richtigen Weg.“
Herbert Mandl will nicht von oben herab herrschen.

„Es ist so, wie man mit dem Wagen zuerst mit einem Rad in den Gatsch kommt und dann zieht es ihn immer mehr hinein. Dann schafft man es, dass man es früher oder später noch einmal herumreißt. Im Moment ist es ein bisschen verfahren und es wird eine große Kraftanstrengung brauchen, dass man da wieder ins Fahren kommt.“
Michael Walchhofer über die ÖSV-Krise.

„Der ÖSV müsste viel mehr vermitteln, wie schön der Skisport ist und wie notwendig er für uns als Nation ist. Welche Wirtschaftsleistung da herum entsteht. Wir haben die großartigsten Skifahrer vom Franz Klammer angefangen, Annemarie Moser bis Hirscher, Walchhofer, Maier, Raich, Schild oder wie sie alle heißen. Da ist mir der Verband zu lethargisch.“
Armin Assinger über den den Stellenwert des Skisports in Österreich.

© ServusTV / Neumayr / Christian Leopold

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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