„Cyber Sicher Styria”: Offensive für mehr Internetsicherheit in steirischen KMU

Graz, 16. Jänner 2024 – Großes Interesse beim ersten Termin der von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl initiierten Veranstaltungsreihe „Cyber Sicher Styria” gestern Abend in Graz. Rund 100 Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich über mögliche Maßnahmen zum Schutz vor Cyber-Attacken sowie über Chancen der Digitalisierung – etwa durch die Nutzung künstlicher Intelligenz.

„Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen Einzug gehalten. Sie bietet uns enorme Chancen, birgt aber auch Risiken. So richten Cyber-Attacken jedes Jahr enorme wirtschaftliche Schäden an. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich davor zu schützen. Gleichzeitig liegt beispielsweise im Bereich der Künstlichen Intelligenz enormes Potenzial, etwa im Hinblick auf mögliche Effizienzsteigerungen oder die Optimierung von Produktionsprozessen. Aus diesem Grund stehen die Themen Internetsicherheit und Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt unserer Veranstaltungsreihe. Dabei wollen wir Unternehmen sensibilisieren, informieren und sie mit entsprechenden Förderungsprogrammen unterstützen”, so Landesrätin Eibinger-Miedl

Regelmäßige Schulungen und Planspiele gegen Cyber-Attacken

Klaus Gebeshuber, Professor für IT-Sicherheit an der FH JOANNEUM in Kapfenberg, führte in seinem Vortrag beispielhaft den Angriff eines Hackers gegen einen Firmenserver vor. Darüber hinaus skizzierte er die häufigsten Gründe für erfolgreiche Attacken und ging auf Maßnahmen ein, mit denen man sich besser davor schützen kann. Regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens zählen laut dem Experten ebenso dazu wie sogenannte „Planspiele”. Dabei werden unangekündigt vermeintliche Angriffe simuliert, um die richtigen Reaktionen im Fall einer Attacke zu üben. In Unternehmen mit eigenen Entwicklungsabteilungen müssen diese aus Sicht von Gebeshuber besonders im Hinblick auf die Programmierung sicherer Software geschult werden.

Förderungsprogramm Cyber!Sicher

Die Steirische Wirtschaftsförderung unterstützt Investitionen von steirischen Klein- und Mittelunternehmen in die Erhöhung der IT-Sicherheit mit dem Förderungsprogramm „Cyber!Sicher”. Gefördert werden 30 Prozent der Kosten, maximal jedoch 15.000 Euro pro Projekt. Förderbare Maßnahmen sind etwa Cyber-Security-Risikoanalysen, Beratungen zur Optimierung der IT-Sicherheit, Einführung von IT-Sicherheitsmanagementsystemen, Neuinvestitionen in IT-Hard- und Software, Anschaffung von Lizenzen für IT-Sicherheitslösungen, facheinschlägige Weiterbildungs- und Zertifizierungskosten sowie Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmers. Nähere Informationen unter www.sfg.at/f/cyber-aber-sicher/.

Hotline bietet rasche Erstberatung für Betroffene

Für Opfer von Cyber-Attacken bietet die Wirtschaftskammer seit 2017 eine eigene Hotline. Unter 0800 888 133 stehen insgesamt 40 Expertinnen und Experten zur Verfügung und unterstützen im Fall einer Attacke mit einer kostenlosen Erstberatung. Nähere Informationen zur Cybersecurity-Hotline unter www.cys.at

Chancen und Potenziale durch Künstliche Intelligenz

Matthias Rüther, Direktor des Instituts für Informations- und Kommunikationstechnologien der JOANNEUM RESEARCH, ging auf die Chancen und Potenziale ein, die Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) für Unternehmen bieten. So sei es bereits möglich, im Bereich der Software-Entwicklung mit Unterstützung von KI um bis zu 40 Prozent effizienter zu programmieren. Im Bereich der Unternehmenskommunikation hätten sich beispielsweise Chatbots mittlerweile gut etabliert. Rüther verwies aber auch auf Schwächen künstlicher Intelligenz, weshalb von KI erstellte Informationen jedenfalls überprüft werden sollten.

Seitens der SFG werden Investitionen heimischer Unternehmen, die den Einsatz künstlicher Intelligenz zum Ziel haben, mit zahlreichen Förderungs- und Finanzierungsprogrammen unterstützt.

Netzwerk unterstützt Unternehmen beim digitalen Wandel 

Die Veranstaltungsreihe „Cyber Sicher Styria” wird im Auftrag des Wirtschaftsressorts federführend vom 2021 ins Leben gerufenen „Digital Innovation Hub Süd” (www.dih-sued.at) organisiert. Der DIH-Süd ist ein Netzwerk, das Klein- und Mittelbetriebe in Südösterreich bei der digitalen Transformation kostenlos mit Expertise, Vernetzung und Infrastruktur unterstützt.

Foto v.l. (©SFG/Oliver Wolf, Verwendung bei Nennung honorarfrei): Matthias Rüther (Direktor Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien JOANNEUM RESEARCH), Klaus Gebeshuber (Professor für IT-Sicherheit FH JOANNEUM), Stefan Schafranek (Geschäftsführer Digital Innovation Hub Süd), Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaftslandesrätin).

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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