Aktuelle Arbeitsmarktinformation AMS Liezen

Das Arbeitsmarktservice Liezen (AMS) informiert zum Jahreswechsel über die aktuellen Entwicklungen am regionalen Arbeitsmarkt und zieht ein erstes Resümee für das Jahr 2023:

Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen zum Jahresende: Saisonale Entwicklungen mit dem Saisonstart im Tourismus und witterungsbedingte Freistellungen im Bauwesen prägten die regionale Arbeitsmarktstatistik zum Jahresende.

„Erfreulich ist, dass sich die Arbeitslosenzahlen am letzten Tag des Jahres im Dezember unter den Vorjahreswerten befinden“, berichtet AMS Leiter Helge Röder zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten im Bezirk Liezen. Zum Jahreswechsel ist die Zahl der Arbeitslosen mit 1.721 Personen nicht nur niedriger als zum Jahresbeginn (minus 233), sondern befindet sich auch unter dem Vorjahresniveau (minus 75 oder minus 4,2 Prozent).

Das Stellenangebot zum Vorjahr ist rückläufig. Am regionalen Stellenmarkt stehen derzeit 1.174 freie Stellen beim AMS (minus 219 oder minus 15,7 Prozent) zur Verfügung. „Ein leichtes Plus gibt es wieder beim Lehrstellenangebot. 306 Lehrstellen sind aktuell, verteilt über viele Branchen, im Bezirk gemeldet und bieten sehr gute Möglichkeiten für einen Berufseinstieg. Auf eine Person, die eine Lehrstelle sucht, kommen rein rechnerisch, rund neun freie Lehrstellen“, so Röder.

Aktuelle Arbeitsmarkdaten mit Ende Dezember 2023 aus dem Bezirk Liezen:

  • Ende Dezember waren 1.721 Personen (-75 oder -4,2 %) arbeitslos gemeldet. Insgesamt mit den Personen in Schulung sind 2.058 Menschen beim AMS vorgemerkt – das bedeutet einen Rückgang um 25 Personen oder ein Minus von 1,2 Prozent. Die Zahl der Schulungsteilnehmer_innen befindet sich mit 337 Personen über dem Vorjahresniveau (+50 oder +17,4 %).
  • Geschlechtsspezifisch sind 558 Frauen (-10,4 %) und 1.163 Männer (-0,9 %) arbeitslos gemeldet. Nach Personengruppen betrachtet, zeigt sich ein unterschiedliches Bild: Einen Anstieg gibt es bei Personen unter 25 Jahre (+6,9 %). Bei den anderen Zielgruppen sinken die Bestandszahlen. Niedrigere Bestände gibt es bei folgenden Personen: Ausländer_innen (-11,2 %), Personen im Haupterwerbsalter (-7,3 %),  Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (-4,1 %) und bei Personen über 50 Jahre (-3,1 %).
    Nach Branchen betrachtet, gibt es derzeit die größten Bestände im Bau (488), in der Herstellung von Waren (192) und im Bereich der Arbeitskräfteüberlassung (233).
  • 1.015 Personen (231 Frauen und 784 Männer) haben sich im Dezember neu arbeitslos gemeldet, das ist eine Person mehr als im Vorjahr (+0,1 %).

794 Personen oder rund 46 Prozent verfügen über eine Einstellzusage und werden in den nächsten Wochen bereits wieder die Arbeit aufnehmen. Nach Branchen betrachtet, kommen die stärksten Zugänge aus dem Bauwesen (+440) und aus dem Bereich Herstellung von Waren inkl. der Arbeitskräfteüberlassung (+174).

  • Die Zahl der Abgänger_innen aus Arbeitslosigkeit war im Dezember mit 948 Personen (-64 oder -6,3 %) niedriger zum Vorjahr. Die meisten Arbeitsaufnahmen gab es in folgenden Bereichen: Tourismus (649), Produktion inkl. der Überlassung von Arbeitskräften (122) und im Handel (76).
  • Im Dezember wurden 322 freie Stellen (+6 oder +1,9 % gegenüber dem Vorjahr) dem AMS Liezen gemeldet. Insgesamtstehen 1.174 Jobs (-219 oder -15,7 %) zur Verfügung. Im Gesamtbezirk wurden 410 offene Stellen mit Hilfe des AMS besetzt.
  • Am Lehrstellenmarkt ist der Bestand an sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden mit 33 Jugendlichen leicht über dem Vorjahresniveau (+4 oder +13,8 %). Das Angebot an offenen Lehrstellen ist zum Vorjahr wieder angestiegen (+5,9 %). Insgesamt stehen derzeit 306 Lehrstellen und Ausbildungsmöglichkeiten verteilt über viele Branchen zur Verfügung.
  • Weiterhin erfreulich bleibt der Rückgang an langzeitbeschäftigungslosen Personen. Trotz des bereits niedrigen Bestandes gibt es Ende Dezember im Bezirk nur 146 Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind. Das sind 14,1 Prozent weniger als noch vor einem Jahr, damals waren es 170 Personen.

Ein erster Ausblick auf das neue Jahr

Aufgaben und Herausforderungen für das AMS im neuen Jahr 2024 gibt es genug: Neben der Existenzsicherung und Stellenvermittlung von arbeitsuchenden Menschen, der Sicherung von Arbeitsplätzen heimischer Betriebe, bleibt ein spezielles Augenmerk die Qualifizierung von Fachkräften und die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit.

„Aus derzeitiger Sicht muss damit gerechnet werden, dass die Arbeitslosigkeit aufgrund der eingetrübten Konjunktur im Jahresverlauf moderat ansteigen wird. Trotzdem sehen wir weiterhin eine anhaltende Personalnachfrage in vielen Bereichen der Wirtschaft und wollen mit zielgerichteten und wirtschaftsnahen Ausbildungen in Zukunftsbereichen rund um Green Jobs, IT oder im Gesundheits- und Sozialwesen entgegenwirken“, erklärt Röder die wesentlichen arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkte im neuen Jahr.

Bildungsbonus für Aus- und Weiterbildung

Ab einer Schulungsdauer von vier Monaten wurde seitens des AMS seit 2020 zusätzlich zum Arbeitslosengeld ein Bildungsbonus von rund 190 Euro monatlich an Schulungsteilnehmende ausbezahlt. Dieser Bonus soll nun ab 2024 als „Schulungszuschlag neu“ unbefristet verlängert und ausgebaut werden. „Mit dem „Schulungszuschlag neu“ sollen längere Aus- und Weiterbildungen forciert und die Teilnahme an Fachkräfteausbildungen gesichert werden. Die Erfahrung zeigt, dass gerade bei längeren Ausbildungen, die Höhe der Existenzsicherung eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für die Teilnahme an einer Ausbildung spielt“, informiert Röder. Der neue Schulungszuschlag umfasst, gestaffelt nach Ausbildungsdauer, drei Stufen – Schulungsteilnehmende erhalten dann zwischen 75 und 374 Euro zusätzlich pro Monat.

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Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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