ÖBB-Fahrplanänderung mit Auswirkungen auf Schulweg von Schülerinnen und Schülern des Bundesschul-Clusters Bad Aussee

Die Änderung des Zugfahrplans der ÖBB ab 14. Dezember wird auch auf den Schulweg der Schülerinnen und Schüler des Bundesschul-Clusters Bad Aussee Auswirkungen haben. Aus diesem Grund erging folgender Offener Brief an die Vorständin der ÖBB Personenverkehr AG, Frau Dr. Sabine Stock:

Die Bedenken wurden auch gegenüber dem Land Steiermark und dem Verkehrsverbund Steiermark geäußert. Frau Mag. Eva Ertl von der Verkehrsverbund Steiermark GmbH antwortet dazu:

Wir haben auf der Linie 950 in der Früh zwei Busse, die von Stainach bzw. Tauplitz nach Bad Aussee fahren und kurz vor 07:40 Uhr bei der Haltestelle Bad Aussee Bundesschulzentrum ankommen. Die Busse haben unterschiedliche Fahrwege, um die Schüler gleichmäßig in den Bussen aufzuteilen. Das Angebot gibt es bereits jetzt und wird auch nach dem Fahrplanwechsel im Dezember unverändert weitergeführt. Diese beiden Busse weisen noch freie Kapazitäten auf. Hinsichtlich unserer aktuellen Informationen zu den ausgestellten Schülerausweisen sollten wir hier, auch nach dem Fahrplanwechsel, mit zwei Bussen auskommen. Für Schüler aus dem Raum Gröbming oder Irdning gibt es die Möglichkeit in Trautenfels oder Stainach vom Bus 901, 940 oder 941 in den Bus 950 Richtung Bad Aussee umzusteigen. Da es ein bestehendes Angebot ist, können die Schüler diese Verbindung bereits jetzt nutzen und ausprobieren.

Auf den Offenen Brief ging folgende Reaktion eines Lesers ein:

Sehr geehrte Frau Peer!

Mit Interesse habe ich Ihren offenen Brief an die Vorständin der ÖBB Personenverkehr AG, Sabine Stock, auf ARF.at gelesen.

Zuerst sei festgehalten, dass der gesamte Personennahverkehr (Regionalzüge) in Österreich als gemeinwirtschaftliche Leistungen bestellt werden. Dazu schließen Bund und Länder Verträge mit Verkehrsunternehmen wie der ÖBB Personenverkehr AG ab. Ohne eine solche Bestellung fährt kein Regionalzug. Die entsprechende Anlaufstelle für eine Veränderung finden Sie deshalb in der Landes- und Bundespolitik. Konfrontieren Sie deshalb bitte insbesondere Claudia Holzer für Verbesserungen im Bereich Bad Aussee – Stainach-Irdning und Günther Steinkellner für den immer noch fehlenden Stundentakt im Abschnitt Bad Aussee – Obertraun. Für letzeren müssten zusätzliche Züge im Bereich Attnang-Puchheim bestellt werden, was bisher nicht passierte.

Die Lösung Ihres Problems ist nicht ganz einfach, da dafür eine zusätzliche Zuggarnitur aufgetrieben werden muss. Diese steht in diesem Zeitraum auf der Salzkammergutbahn nicht zur Verfügung. Jedoch könnte man etwas kreativer werden: Auf der Ennstalbahn verkehrt ab Dezember Zug 4103 mit Ankunft in Stainach-Irdning um 0717. Dieser hat den Bahnhof Schladming als Endziel. Diese Garnitur könnte man anstatt nach Schladming nach Bad Aussee schicken. Damit wäre eine Ankunft um ca. 0750 in Bad Aussee möglich – ohne das Fahrplangefüge komplett auf den Kopf stellen zu müssen. Dies wäre auch für das Ennstal verschmerzbar. Dieser Zug kann aufgrund seiner Fahrplanzeiten keine Schülerverkehrsfunktion haben. Zudem verkehrt IR 610 nur eine halbe Stunde später Richtung Schladming (und nimmt alle wesentlichen Bahnhöfe mit). Für Ihren Schulstandort könnten durch eine Umleitung dieses Zuges sogar die einen oder anderen Schüler aus Rottenmann oder Trieben gewonnen werden (Fahrzeit rund 1 Stunde). Damit verliert das Ennstal vergleichsweise wenig, Bad Aussee gewinnt aber sehr viel. Eine solche Änderung wäre auch kostenneutral, da weder zusätzliche Kilometer noch zusätzliches Personal noch zusätzliche Zuggarnituren benötigt werden.

Eine solche Änderung im Fahrplan ist vielleicht noch in den nächsten beiden Monaten möglich. Dazu müssten Sie aber schnellstmöglich den Schulterschluss mit der lokalen Politik (Bürgermeister, Landtagsabgordnete) suchen, medial an die breite Öffentlichkeit gehen (Kleine Zeitung, Kronen Zeitung, ORF Steiermark) um Druck in der steirischen Landespolitik zu erzeugen.

In Admont ist die Verlängerung eines Zuges der Salzkammergutbahn für den morgendlichen Schülerverkehr geglückt. Schauen Sie sich in diesem Kontext die Historie und Berichterstattung an. Plötzlich wurde auch hier etwas möglich, was unmöglich schien – durch das beherzte Einlenken von Schulleiter, Bürgermeister und Stift Admont.

Mit freundlichen Grüßen,
MG

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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