363 Projekte wurden eingereicht, 13 Projekte wurden gestern feierlich ausgezeichnet
Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Österreich geht an den Verkehrsverbund Steiermark für die Umsetzung einer landesweiten Regionalbus-Anschlusssicherung. Gestern Abend wurden im Odeon Theater in Wien zwölf weitere Projekte von VCÖ, Mobilitätsministerium und ÖBB ausgezeichnet, unter anderem Projekte von TU Wien, Albus Salzburg, Wiener Linien, UBZ Steiermark, Lebensraum Tirol Gruppe, Mobilitätsagentur Wien und dem Verein Waldviertler Kernland.
Der VCÖ-Mobilitätspreis, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Mobilitätsministerium und den ÖBB durchgeführt wird, stand unter dem Motto “Zukunftsfit für Stadt und Land”. Bei Österreichs größtem Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport wurden heuer 363 Projekte und Konzepte eingereicht. Eine Fachjury hat die Projekte bewertet, die Top-5 Projekte jeder Kategorie konnten in einem Online-Voting Zusatzpunkte erringen.
Wenn einem der Bus vor der Nase davonfährt, dann ist das eines der ärgerlichsten Erlebnisse. Gesamtsieger beim renommierten VCÖ-Mobilitätspreis Österreich ist der Verkehrsverbund Steiermark für die Umsetzung eines innovativen Systems, damit Busse auf verspätete Zubringer warten. Fahrgäste des verspäteten Busses erhalten per App die Information, dass der Bus wartet, die Fahrgäste des wartenden Busses werden über einen Innenmonitor informiert, dass auf weitere Fahrgäste gewartet wird. In der Testphase wurden über 90 Prozent der definierten 3.000 Anschlüsse korrekt gesichert. Seit Einführung der Anschlusssicherung sind die Beschwerden über versäumte Anschlüsse stark zurückgegangen. “Die Gesamtreisezeit hat großen Einfluss darauf, ob mit dem Öffentlichen Verkehr oder mit dem Auto gefahren wird. Umso wichtiger ist es, dass Busse optimal aufeinander abgestimmt werden und im Fall geringer Verspätungen aufeinander warten”, gratuliert VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen.
Vera Hofbauer, Sektionsleiterin im BMIMI gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern und dankt allen Teilnehmenden für ihr Engagement: “Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen, dass sie nicht lange fackeln, sondern einfach machen. Wir nehmen uns diese Projekte zum Vorbild und freuen uns auf viele weitere Projekte in den nächsten Jahren.”
Auch zwei Kategoriesiege gehen in die Steiermark. Die SWS-PowerBox® , die eine klimaverträgliche Energieversorgung von Kühlaggregaten auf Güterwaggons ermöglicht, indem sie die kinetische Energie aus der Zugbewegung zur Stromerzeugung nutzt, gewinnt die Kategorie “Klimaverträglicher Güterverkehr”. Das “L10-Öffi-Mitfahrtraining für Kids & Coaches” des Umwelt-Bildungs-Zentrum-Steiermark gewinnt die Kategorie “Öffentlicher Verkehr”. 15- und 16-Jährige wurden zu “Öffi-Coaches” ausgebildet und motivierten anschließend als Peers rund 200 Kinder von sieben vierten Volksschulklassen, in ihren Regionen selbständig Bahn oder Bus zu nutzen.
Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG, applaudiert: “Die Gewinnerprojekte des VCÖ-Mobilitätspreises 2025 zeigen eindrucksvoll, wie breit gefächert und zukunftsweisend Mobilität gedacht und umgesetzt wird. Innovationskraft, neue Technologien und kreative Konzepte sind entscheidend, um nachhaltige Mobilität für die Zukunft zu gestalten.”
In neun weiteren Kategorien wurden vorbildliche Projekte ausgezeichnet. In der von Bikeleasing unterstützten Kategorie “Mobilitätsmanagement” gewinnt das Salzburger Guest Mobility Ticket, mit dem Urlaubsgäste den gesamten Öffentlichen Verkehr im Bundesland nutzen können. Finanziert durch einen Mobilitätsbeitrag von 0,50 Euro pro Nacht, der automatisch über die Unterkunft eingehoben wird. Das Ticket wurde im Mai 2025 eingeführt und seither wurden bereits mehr als zwei Millionen Tickets vergeben.
23 Architektur-Studierende der TU Wien haben innerhalb nur eines Semesters in Kooperation mit dem Bezirk Alsergrund eine Straße mit Volksschule und Kindergarten in eine Fußgängerzone umgewandelt, Sitzmöbel gestaltet und gebaut, Begrünungen umgesetzt. Damit gewannen sie die Kategorie “Kindgerechtes Verkehrssystem”, die von woom unterstützt wird.
Die Mobilität älterer Menschen im Waldviertel verbessert die DAVNE-Nachbarschaftshilfe. Dabei werden Fahrten vermittelt zwischen Personen, die beispielsweise einen Arzttermin haben, einkaufen oder Bekannte besuchen möchten und Personen, die zum gewünschten Zeitpunkt ohnedies eine Autofahrt in die gewünschte Richtung haben. So entstehen Fahrgemeinschaften und das soziale Miteinander wird gestärkt. Eingesetzt wird eine eigenes entwickelte DAVNE-App. Der Verein Waldviertler Kernland gewinnt damit die vom Sozialministerium unterstützte Kategorie “Generationengerechte, sozial inklusive Mobilität”.