Die 1. Ultracycling-Weltmeisterschaft in Österreich ist gestartet


Gestern um Punkt 20:30 Uhr gingen die ersten Fahrer:innen des Race Around Austria, wo im Uhrzeigersinn Österreich über 2.200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter umfahren wird, ins Rennen. Heuer wird im Zuge des Klassikers, der zum 17. Mal ausgetragen wird, erstmals die Ultracycling-Weltmeisterschaft mit Start und Ziel in St. Georgen im Attergau ausgetragen.

Viele Stars der Szene geben sich seit gestern in St. Georgen im Attergau ein Stelldichein. Bei den Damen zählt die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin Elena Roch, im Vorjahr auch RAA-Gesamtsiegerin, zu den großen Medaillenhoffnungen. Zusätzliche Motivation brachte der Start gestern, als sie ihren 32. Geburtstag feierte. “Die Vorbereitungen sind sehr gut gelaufen. Ich bin heuer schon tolle Rennen gefahren, das Highlight bisher war sicher der EM-Titel beim Race Around Niederösterreich. Dass wir erstmals in Österreich eine Ultracycling-WM haben ist für mich eine super Möglichkeit. Ich werde von sechs Betreuern in den nächsten Tagen unterstützt und will mein Bestes geben. Aber die Konkurrenz bei den Damen ist heuer sehr stark”, sagt Elena Roch, die angesprochen auf die tropische Hitze in den nächsten Tagen meint: “Ich kann mit kühleren Temperaturen sicher besser umgehen. Aber im Vorjahr war es auch extrem heiß. Wir alle müssen die Bedingungen so nehmen, wie sie nun mal sind.”

WM-Titelverteidiger der große Gejagte?

Neben den starken Österreichern Dominik Meierhofer aus Salzburg, im Vorjahr Dritter beim Race Across Amerika und amtierender Europameister, und dem Mühlviertler Lokalmatador Michael Hofer zählt der Deutsche Rainer Steinberger zu den großen Gold-Favoriten. Im Vorjahr holte er sich beim Race Around Poland über 3.600 Kilometer mit neuem Streckenrekord seinen ersten Weltmeistertitel. 2021 kürte er sich bereits zum Ultracycling-Europameister und gewann im selben Jahr auch das Race Around Austria. “Das RAA ist heuer mein absoluter Saisonhöhepunkt. Logisch bin ich da etwas angespannt, denn 2.200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter fährt man nicht jeden Tag. Mein Team und ich freuen uns riesig auf das Rennen”, sagt der 49-jährige aus der Oberpfalz. Was die Konkurrenz betrifft, meint er: “Die Gegner kann ich nicht beeinflussen und ich kehre lieber vor meiner eigenen Tür. Denn beim Ultracycling ist man selbst sein größter Konkurrent. Deshalb ist es auch mein Ziel, gemeinsam mit meinem Team das Beste zu geben und wenn möglich meine Bestzeit hier zu unterbieten. Die Saison ist bisher sehr gut angelaufen und das Schönste daran ist, das Radfahren macht immer noch großen Spaß.”

Die heiße Startphase beginnt

Heute um 8:30 Uhr ging der zweite Startblock, unter anderem mit dem Lokalmatador Michael Hofer ins Rennen. Abends um 20:30 Uhr folgt der letzte WM-Startblock mit Dominik Meierhofer und den starken Deutschen Rainer Steinberger und Sebastian Mayr. Morgen wird es dann für die ersten Starter des RAA 1.500 sowie für die Damen der Challenge rund um Oberösterreich sowie die Teams des RAA Extreme ernst. Dabei starten auch zwei Race Across America-erprobte Radfahrer im Zweierteam: der zweifache RAAM-Zweite Lukas Kaufmann und der Steirer Markus Brandl. “Markus hat mich vor kurzem angerufen und gefragt, ob ich mit ihm fahren will. Ich habe sofort zugesagt. Im nächsten Jahr möchte ich unbedingt beim RAA und der Weltmeisterschaft als Solo-Fahrer mitfahren. Da passt es super, dass ich nach 2020 und 2021 erneut die schönste Strecke der Welt besichtigen kann”, freu sich Kaufmann.

Deutscher Priester mit “Einradeln” zum Papst

Er ist eine wahre Erscheinung, der katholische Priester Pawel Nowak. Gestern Abend startete der Fan von Tagej Pogacar mit Original-Rennrad des Slowenen und im rosa Giro-Outfit in sein erstes Race Around Austria. Noch letzte Woche sorgte der 39-Jährige für Schlagzeilen, als er nach einer 1.600 Kilometer langen Radfahrt von Deutschland bis Rom über 6.000 Euro für einen wohltätigen Zweck für ein Kinderhospiz sammelte. Vergangenen Mittwoch wurde er schließlich von Papst Leo zu einer Generalaudienz begrüßt. Ein perfektes “Einradeln” für die Ultracycling-Weltmeisterschaft …

Elena Roch und ihr Team vor dem Start mit RAAM-Sieger Philipp Kaider (2.v.r.) 

Copyright: Alex Zauner

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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