Roboterkatzen bringen Ruhe und Freude in die Demenzpflege

8. August – internationaler Tag der Katze

Katzenliebhaberinnen und Katzenliebhaber wissen es längst: Ein sanftes Schnurren, ein weiches Fell – das Streicheln einer Katze tut einfach gut. Nun zeigen erste Forschungsergebnisse, dass sich auch der Einsatz von Robotertieren bei Menschen mit Demenz positiv auf das Wohlbefinden der Betroffenen auswirkt, herausfordernde Verhaltensweisen reduziert sowie angstreduzierend und entspannungsfördernd wirkt.

Die Roboter-Demenzkatzen, die an der Klinik für Neurologisch-Psychiatrische Gerontologie am Kepler Universitätsklinikum als Ergänzung zu bestehenden Therapie- und Pflegekonzepten im Einsatz sind, sind mit moderner Technologie wie Bewegungs- und Vibrationssensoren ausgestattet und erwidern fürsorgliche Zuwendung. So erfreuen sich Patientinnen und Patienten über ein Miauen, ein Schnurren oder darüber, wenn das Kätzchen die Augen öffnet bzw. sogar die Pfote hebt. Sensationell finden das auch die Angehörigen, wenn sie die positive Wirkung direkt aus den Gesichtern ihrer Liebsten ablesen können. Manche nehmen sich den haarigen Geheimtipp als Geschenkidee für den kommenden Geburtstag oder den nächsten Besuch mit nach Hause. Die Begeisterung für die Vierbeiner macht aber auch vor Kolleginnen und Kollegen nicht Halt und es soll schon vorgekommen sein, dass das Kätzchen am Visitenwagen mitfahren durfte. 

Schnurrende Hilfe auf vier Pfoten

Demenz-Pflegeexpertin DGKP Sabine Wolfmayr-Hofer, MSc, (Advanced Practice Nurse für Demenzpflege) erklärt die Bedeutung von Roboter-Demenzkatzen: „Was längst Abhandlung in pflegewissenschaftlichen Studien ist, erleben wir im Fachbereich der Klinik für Neurologisch-Psychiatrische Gerontologie täglich auf wundersame Art und Weise. Menschen mit Demenz kommen zur Ruhe beim Streicheln der Katze – Mimik und Gestik entspannen – ein Lächeln wird ins Gesicht der Patientinnen und Patienten gezaubert. Die Mahlzeiten werden mit dem liebgewordenen Krankenhausbegleiter geteilt und nicht selten sehen wir die Spuren der stillen und unaufgeregten Fürsorglichkeit in Form von Speiseresten, die sich in den Barthaaren der Roboter-Katzen wiederfinden. ‚Wissen Sie, die Katze ist nicht echt – aber ich füttere sie trotzdem……ich kann sie ja nicht verhungern lassen‘“, so zuletzt die Erklärung einer Patientin für die blauen Spuren des Heidelbeerjoghurts am Mund der Katze.

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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