100 Jahre gelebte Kameradschaft – Jubiläum und ÖKB Bezirkstreffen in Ramsau am Dachstein

Am Samstag, den 7. Juni 2025, stand die Ramsau am Dachstein ganz im Zeichen von gelebter Kameradschaft, würdevoller Gedenkkultur und festlicher Tradition: Der Kameradschaftsbund Ramsau am Dachstein feierte sein 100-jähriges Bestandsjubiläum, verbunden mit dem Bezirkstreffen des ÖKB Hauptbezirkes Liezen – ein Festakt von großer Symbolkraft und bewegender Gemeinschaft.

Unter dem feierlichen Motto „100 Jahre Kameradschaft, 100 Jahre gepflegte Gedenkkultur, 100 Jahre gelebte Tradition“ fanden sich rund 400 Gäste in der Ramsau ein, um dieses besondere Ereignis mitzuerleben. Trotz unbeständigen Wetters war die Stimmung getragen von Respekt, Zusammenhalt und tief empfundener Dankbarkeit gegenüber einer bewegten Vereinsgeschichte.

Einmarsch als starkes Zeichen der Verbundenheit

Pünktlich zum Beginn des Festaktes setzte Regen ein – doch davon ließ sich niemand abhalten. 300 Kameraden, angeführt von der Trachtenmusikkapelle Ramsau am Dachstein, marschierten feierlich ein. Ein farbenprächtiges Fahnenmeer mit 35 Fahnenabordnungen verlieh dem Moment eindrucksvolle Symbolkraft. Neben den 29 Ortsverbänden des ÖKB Liezen reisten auch die Gastverbände aus Radstadt, Filzmoos sowie der weit angereiste Verband Stainz aus dem Schilcherland an. Ebenfalls traditionell vertreten waren die Ramsauer Feuerwehr und Jägerschaft, die das Bild vervollständigten.

Vier Kommandanten sorgten für eine disziplinierte Formation – unter dem Oberbefehl von Bezirkskommandant Johann Schweiger, zugleich Landeskommandant-Stellvertreter.

Das „Defilee“ – der Vorbeimarsch an den Ehrengästen – wurde würdevoll durchgeführt und unterstrich den feierlichen Charakter dieses außergewöhnlichen Treffens.

Ehrengäste und ökumenischer Segen

ÖKB Ortsobmann Heinz Pitzer begrüßte die anwesenden Gäste – darunter 30 Ehrengäste und 34 Ehrendamen. In seiner Rede erinnerte er an die Bedeutung der Kameradschaft, den Zusammenhalt über Generationen hinweg und die Bedeutung einer gelebten Erinnerungskultur.

Stellvertretend genannt seien:

  • Rudolf Behr, Präsident des ÖKB Landesverbandes Steiermark, der später die Festrede hielt
  • Walter Schwab, ÖKB Vizepräsident und Obmann des Hauptbezirks Liezen
  • Hannes Uttinger, Bürgermeister der Gemeinde Ramsau am Dachstein
  • NRAbg. Albert Royer, der auch die Grüße des steirischen Landeshauptmannes überbrachte
  • Mag. Michael Schachner, Leiter der Expositur Gröbming der Bezirkshauptmannschaft Liezen

Ein weiterer spiritueller Höhepunkt war der ökumenische Feldgottesdienst, zelebriert von Pfarrerin Martina Ahornegger und Pfarrer Andreas Lechner, der trotz des anhaltenden Regens mit Würde und Würze gefeiert wurde.

Auszeichnungen als Zeichen besonderer Verdienste

Ein besonders bewegender Moment im Rahmen des Festaktes war die feierliche Übergabe von hohen Auszeichnungen an verdiente Funktionäre des Kameradschaftsbundes:

  • Manfred Maxones, Schriftführer des ÖKB Ardning, wurde mit dem Landesverdienstkreuz in Bronze geehrt.
  • Paul Mandl, Bezirksobmann-Stellvertreter „Unteres Ennstal“, erhielt das Große Ehrenzeichen des ÖKB Landesverbandes Steiermark.
  • Dietmar Zinnebner, Bezirksobmann „Unteres Ennstal“, wurde mit der ÖKB Bundesverdienstmedaille in Gold ausgezeichnet.

Diese Auszeichnungen würdigen langjähriges, herausragendes Engagement im Dienste der Kameradschaft und Gedenkkultur. Der Applaus war groß – ein Ausdruck der Anerkennung und Wertschätzung innerhalb des Kameradschaftsbundes.

Wetterbedingt ins Festzelt – doch nicht minder festlich

Als der Regen nicht nachließ und viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer – insbesondere die Musikantinnen und Kinder mit den Tafeln – durchnässt waren, wurde der Festakt in geordneter Formation ins Festzelt verlegt. Die Planung zeigte Wirkung: Der Übergang verlief ruhig und strukturiert – ein starkes Zeichen disziplinierter Organisation.

Im Zelt wurden die Fahnen neu formiert und verliehen der Veranstaltung weiterhin eine feierliche Atmosphäre. Kamerad Karl Fischbacher führte durch das Programm. Präsident Rudolf Behr beleuchtete in seiner Festrede die Entwicklung und Rolle des Kameradschaftsbundes. Walter Schwab ließ die beeindruckende Chronik des Ortsverbandes Ramsau Revue passieren – 100 Jahre Engagement, Zusammenhalt und Dienst am Mitmenschen.

Emotionale Höhepunkte und gelebte Tradition

Ein besonders emotionaler und traditionsreicher Moment war die Übergabe der Ehrenbänder an die Ortsverbände durch die Ehrendamen. Diese übernahmen im Anschluss auch die altehrwürdige Aufgabe, „ihren“ Kameraden Getränke zu spendieren – eine Geste der Wertschätzung, die auf große Begeisterung stieß und für eine fröhlich-ausgelassene Stimmung im Zelt sorgte. Es wurde gelacht, gesungen und Freundschaft gepflegt – auch über Bezirks- und Landesgrenzen hinaus.

Ein kleiner Wermutstropfen war der wetterbedingte Ausfall des Fallschirmspringens. Kamerad Vzlt. Georg Reiter (Tischlberger) hatte dieses Highlight minutiös vorbereitet – leider musste es ohne Publikum stattfinden. Dennoch galt ihm großer Applaus für seine Idee und sein Engagement.

Ausklang in Harmonie – Dank an alle Beteiligten

Der Festakt klang mit dem traditionellen „Fahnengruß“, der Schlussmeldung des Kommandanten und der Bundeshymne feierlich aus. Danach wurde noch bis in die späten Stunden gefeiert – ganz im Sinne echter Kameradschaft.

Ein besonderer Dank gilt:

  • der Trachtenmusikkapelle Ramsau für ihre musikalische Begleitung,
  • den Geistlichen Ahornegger und Lechner für ihre segensreichen Worte,
  • den Ehrendamen und Sponsoren für ihre großzügigen Beiträge,
  • dem Bergrettungsdienst, dem WSV Ramsau, der Gemeinde, den Ramsauer Verkehrsbetrieben, sowie Mario Switil für die technische Unterstützung,
  • und nicht zuletzt den Marketenderinnen sowie Claudia Schrempf und den Taferlträgern.

Mit derzeit 172 Mitgliedern versteht sich der ÖKB Ramsau auch im neuen Jahrhundert als starke Gemeinschaft, die Kameradschaft lebt, Gedenken wahrt und sich mit Überzeugung für Frieden, Gemeinwohl und die Begleitung verstorbener Kameraden einsetzt.

Foto: ÖKB Ramsau a.D. / Simonlehner 

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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