Bittere Enttäuschung über Kunaseks Plan B zum LKH Bad Aussee in der Region. Falsche Hoffnungen geweckt? Ein Schritt mehr Richtung OÖ

Ein Kommentar von Rainer Hilbrand

Der Lösungsvorschlag der Expertenkommission: Spitalsnetz statt Leitspital ist an anderer Stelle bereits vorgestellt worden, für Bad Aussee bleibt praktisch nichts mehr übrig. In diesem Papier heißt es:

Der Landeskrankenhaus-Standort Bad Aussee wird zu einem Zentrum für ältere Menschen mit einem Departement für Akutgeriatrie und Remobilisation weiterentwickelt. Zudem ist für Bad Aussee die Errichtung eines Gesundheitszentrums vorgesehen. An allen drei Standorten wird weiterhin rund um die Uhr eine Notfallversorgung angeboten.

Das bedeutet offenbar das absolute Ende des LKH Bad Aussee, das wohl seinen LKH-Status mit diesem Plan B verlieren wird. Was weiters eine RUND-UM DIE UHR NOTFALLVERSORGUNG heißt, steht im Raum und bleibt abzuwarten. Ärzte aus dem LKH Rottenmann werden wohl kaum das Notarztsystem im Ausseerland Salzkammergut bespielen. Außerdem heißt es ja, dass das LKH in ein Zentrum für ältere Menschen mit einem Departement für Akutgeriatrie und Remobilisation umgewandelt wird, was nicht nur einer Aufgabe der chirurgischen, sonder auch der internen Abteilung gleichkommt.

Und was man unter Gesundheitszentrum versteht, ist ebenfalls breit definiert. In Mariazell ist unter dem Begriff eine Ordination für Allgemeinmedizin subsumiert sowie eine Versorgung von akuten Verletzungen (Chirurgische Eingriffe : Muttermalentfernung, Warzenentfernung, Entfernung kleiner
Gewächse, Abszessspaltung, Nageloperationen, CTS, schnellender Finger,…Versorgung von chronischen Wunden, Nachbetreuung von Operationen, Röntgen Reposition von Frakturen, Anlage von Gipsen und orthopädischen Behelfen (Schienen, Knieorthesen, Rippengurt…), Gelenkspunktionen, Durchführung von Wundabstrichen, Histo Einsendungen,Venenverödungen, ACP-Therapie.

Zur Auslastung (“So kamen im vergangenen Jahr durchschnittlich nur 0,8 Patienten pro Nacht in die Ambulanz der Internen Abteilung in Bad Aussee. Auch die neun Betten der dortigen Chirurgie waren nur zu rund 60 Prozent ausgelastet”) wird an dieser Stelle nichts mehr angeführt, denn da ist im Hintergrund anderes abgelaufen. Und viele wissen das!

Fazit:

Bad Aussee verliert sein LKH, sowohl die chirurgische als auch die interne Abteilung. Von 21 steirischen Spitalsstandorten (20 von der KAGES plus das DKH Schladming) hat es vor dem Plan B nur 4 nördlich der Mur gegeben (Kalwang ist wegen seines Sonderstatus ausgenommen), künftig werden es nur mehr 3 Spitäler sein!!! LH Kunasek hat im Vorfeld der Landtagswahl im Herbst 2024 falsche Hoffnungen geweckt, für das Ausseerland ist nun die schlechteste aller Möglichkeiten eingetreten!!! Die Ausseerinnen und Ausseer werden sich noch stärtker nach OÖ orientieren müssen (Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck….).

Und:

Die nächste Kinderklinik ist in Leopben

Bei Schlaganfällen kommt man nach Knittelfeld – wer stabilisiert Menschen vor Ort, bevor sie dorthin transportiert werden?

Herzinfarkt?

Hat man das alles schon vor den Wahlen 2024 gewusst und erst jetzt die “Katze aus dem Sack” gelassen?

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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