Im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit relativ kühl. Sonnenscheindauer unter dem Durchschnitt. In der Osthälfte Österreichs teils zu trocken.
Im Mai 2025 gab es vorwiegend Wetterlagen mit kühler Luft aus Nord bis Nordwest. Nur zu Beginn und am Ende des Monats war es für ein paar Tage überdurchschnittlich warm.
„Für die jüngere Vergangenheit war der Mai 2025 etwas zu kühl: Er lag im Tiefland Österreichs um 0,9 °C unter dem Durchschnitt der Klimaperiode 1991 bis 2020 und auf den Bergen um 0,8 °C”, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria. „Vor ein paar Jahrzehnten wäre das noch ein leicht überdurchschnittlich milder Monat gewesen: Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990 lag der Mai 2025 im Tiefland um 0,5 °C über dem Durchschnitt, auf den Bergen um 0,7 °C.”
Frost und Hitze
Typisch für einen Mai gab es späten Frost und erste Hitze: Die tiefste Temperatur des Monats an einem bewohnten Ort registrierte die GeoSphere Austria am 10. Mai in Liebenau im Mühlviertel mit -7,3 °C. Der Höchstwert des vergangenen Monats war 31,5 °C am 31. Mai an der Wetterstation Innsbruck Universität.
Insgesamt war es aber deutlich weniger oft sommerlich warm als in einem durchschnittlichen Mai der jüngeren Vergangenheit (Vergleich mit Klimaperiode 1991-2020): Im Mai 2025 gab es im österreichweiten Mittel unterhalb von 500 Metern Seehöhe vier Sommertage (mindestens 25 °C). Das ist 35 Prozent weniger als im vieljährigen Durchschnitt. In Lagen von 500 bis 1000 Metern Seehöhe waren es im Mai 2025 nur drei Sommertage und damit 25 Prozent weniger als im vieljährigen Durchschnitt.
Westhälfte teils feucht, Osthälfte teils trocken
Die Niederschlagsmenge lag im Mai 2025 in der österreichweiten Auswertung im Bereich der üblichen Schwankungsbreite (7 Prozent über dem vieljährigen Mittel). Regional gab es aber deutlich Unterschiede. 15 bis 50 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Mai gab es vor allem vom Rätikon in Vorarlberg über weite Teile Nordtirols bis Osttirol und Oberkärnten sowie im Pinzgau, Pongau und Lungau.
In der Osthälfte Österreichs war es hingegen etwas zu trocken. Vor allem vom Flachgau über das Mühlviertel, Waldviertel und Weinviertel sowie im Raum Wien und in der südlichen Steiermark gab es Abweichungen der Niederschlagsmenge von 15 bis 65 Prozent im Vergleich mit einem durchschnittlichen Mai.
Viele trübe Mai-Monate
Die Zahl der Sonnenstunden lag im Mai 2025 um 19 Prozent unter dem vieljährigen Mittel. Damit ist erneut ein Mai relativ trüb. Seit 2013 war der Mai fast immer zu trüb, nur in den Jahren 2017 und 2018 war der Mai relativ sonnig.
Frühe Entwicklung der Natur
Der kühle Mai dämpfte die Entwicklung der Natur etwas, der Vorsprung der Natur ist aber aufgrund der sehr milden Vormonate schon groß. Zum Beispiel war der Blühbeginn der Robinie im Mittel über Österreich am 1. Mai 2025 und damit um 11 Tage früher als im Durchschnitt des Zeitraums 1991 bis 2020 und 23 Tage früher als im Durchschnitt des Zeitraums 1961 bis 1990.