Mehr Maßnahmen gegen Hauptunfallursachen wichtig
VCÖ (Wien, 23. Dezember 2025) – Seit Jahresbeginn kamen in der Steiermark bereits 64 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, um einen mehr als im gesamten Vorjahr, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die größte Opfergruppe waren Pkw-Insassen, die zweitgrößte Motorradfahrer. Die häufigsten Ursachen für die tödlichen Verkehrsunfälle waren Ablenkung und Unachtsamkeit sowie zu hohes Tempo. Wichtig sind verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen, betont der VCÖ.
Statt weiter zu sinken, ist die Zahl der Verkehrstoten in der Steiermark heuer leider gestiegen. Seit Jahresanfang kamen bereits 64 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, um einen mehr als im gesamten Vorjahr. Die Zahl der Verkehrstoten ist heuer auch höher als in den von der Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021.
Die größten Opfergruppen waren heuer Pkw-Insassen (27 Todesopfer) und Motorradfahrer (16 Todesopfer), informiert der VCÖ. Zudem kamen unter anderem fünf E-Bike-Fahrer im Straßenverkehr ums Leben und jeweils vier Menschen mit einem Moped und einem Fahrrad sowie vier Fußgängerinnen und Fußgänger.
Die beiden häufigsten Ursachen für die tödlichen Verkehrsunfälle waren einerseits zu hohes Tempo und andererseits Ablenkung und Unachtsamkeit. “Insbesondere auf Freilandstraßen ist die Zahl schwerer Verkehrsunfälle hoch. Hier sollte Tempo 80 die Regel und Tempo 100 die zu begründende Ausnahme sein. Und es braucht mehr Tempokontrollen auf Freilandstraßen”, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Zudem ist die Bundesregierung gefordert, Handy am Steuer endlich als Delikt ins Vormerksystem aufzunehmen, wie das in der Mehrzahl der EU-Staaten bereits der Fall ist.
Zudem spricht sich der VCÖ für verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem aus. “In den kommenden Jahren wird die Anzahl älterer Menschen stark steigen. Unser Verkehrssystem muss stärker an den demografischen Wandel angepasst werden”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Das heißt konkret im Ortsgebiet mehr Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50 sowie übersichtliche Straßenübergänge. Wichtig ist zudem der verstärkte Ausbau der Rad-Infrastruktur. “Gerade für ältere Menschen sind baulich getrennte Radwege, insbesondere auch außerhalb der Ortsgebiete, für ihre Sicherheit sehr wichtig. Hier sind verstärkte Investitionen zu tätigen, um die nötigen Verbesserungen rasch umzusetzen”, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Im Bundesländer-Vergleich weist die Steiermark nach den beiden anderen Flächenbundesländern Niederösterreich und Oberösterreich die dritthöchste Anzahl an Verkehrstoten auf. In Niederösterreich kamen seit Jahresanfang bereits 106 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, in Oberösterreich 73, informiert der VCÖ.
Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, 0699 18932695
VCÖ: In der Steiermark heuer mehr Verkehrstote als im Vorjahr (Anzahl Verkehrstote in der Steiermark)
1.1.-21.12.2025: 64 Verkehrstote (vorläufige Daten)
Jahr 2024: 63 Verkehrstote (endgültige Daten)
Jahr 2023: 81 Verkehrstote
Jahr 2022: 70 Verkehrstote
Jahr 2021: 50 Verkehrstote
Jahr 2020: 52 Verkehrstote
Jahr 2019: 72 Verkehrstote
Jahr 2018: 69 Verkehrstote
Jahr 2017: 76 Verkehrstote
Jahr 2016: 72 Verkehrstote
Jahr 2015: 77 Verkehrstote
Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2025
Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist es, die Mobilität durch ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem nachhaltig zu verbessern. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen.












