In der Steiermark ist heuer Zahl der Alko-Unfälle stark gestiegen – erhöhte Vorsicht in der Punschzeit

Bereits mit 0,5 Promille doppelt so hohes Unfallrisiko

Mit 244 gab es heuer in der Steiermark um 40 Alko-Unfälle mehr als im 1. Halbjahr des Vorjahres, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. 291 Menschen wurden bei Alko-Unfällen verletzt, zwei Menschen kamen ums Leben. Und nun steht die Punsch- und Glühweinzeit bevor. Aufgrund der Süße wird der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch oft unterschätzt. Das Motto „Don’t drink and drive“ ist unbedingt einzuhalten. Der VCÖ empfiehlt, dort wo es möglich ist, Bus, Bahn und Anrufsammeltaxis zu nutzen.

Zwei Todesopfer und 291 Verletzte. Das ist die traurige Opferbilanz der Alko-Unfälle in der Steiermark allein im 1. Halbjahr des heurigen Jahres, informiert der VCÖ. Gegenüber dem 1. Halbjahr des Vorjahres ist die Zahl der Alko-Unfälle um 40 gestiegen, die Zahl der Verletzten im 17, die Zahl der Todesopfer war gleich hoch wie im 1. Halbjahr 2024. Der VCÖ weist darauf hin, dass Alkohol am Steuer in der Steiermark seit dem Jahr 2015 insgesamt 57 Menschen das Leben kostete, fast 6.000 wurden verletzt.

Zwischen den steirischen Bezirken gab es beim Anteil der Alko-Unfälle große Unterschiede, wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Im Vorjahr war der Anteil der Alko-Unfälle in der Südoststeiermark mit 14,2 Prozent am höchsten, vor dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld mit 10,7 Prozent und dem Bezirk Liezen mit 10,5 Prozent. In der Landeshauptstadt Graz war der Anteil der Alko-Unfälle an den Verkehrsunfällen mit 6,5 Prozent am niedrigsten, aber es gab zwei Todesopfer.

Der VCÖ erinnert daran, dass bereits bei 0,5 Promille das Unfallrisiko auf das Doppelte steigt, bei 1,0 Promille auf das 7-Fache und bei zwei Promille auf das 35-Fache. Nun kommt die Zeit der Punschstände und Weihnachtsmärkte. Aufgrund der Süße wird die Wirkung von Punsch oft unterschätzt. Zudem kann der Alkoholgehalt je Punsch und Punschstand stark variieren. „Die Devise „Don’t drink and drive“ ist unbedingt zu beherzigen“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Der VCÖ empfiehlt, möglichst Bahn, Bus oder Anrufsammeltaxi zu nutzen, um zu Veranstaltungen oder Weihnachtsmärkten zu kommen. „Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot macht unsere Mobilität nicht nur umweltverträglicher, sondern auch sicherer“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Umso wichtiger ist es, das Angebot an Bahn- und Busverbindungen sowie Anrufsammeltaxis auszuweiten und insbesondere auch in den Regionen zu verbessern. Auch Siedlungen mit dem nächstgelegenen Ort durch Geh- und Radwege zu verbinden, erhöht die Verkehrssicherheit. Immer wieder kommt es zu Unfällen, wenn in der Nacht Personen aufgrund eines fehlenden Gehwegs am Rand einer Freilandstraße nach Hause gehen.

Eine österreichweite Auswertung zeigt, dass am Samstag und Sonntag Anteil und Anzahl der Alko-Unfälle am höchsten sind. Und während tagsüber der Anteil der Alko-Unfälle an den Verkehrsunfällen bei eins bis fünf Prozent liegt, sind zwischen Mitternacht und vier Uhr in der Früh bei rund 40 Prozent der Verkehrsunfällen Alkoholisierte beteiligt, macht der VCÖ aufmerksam.

Präventiv gegen Unfälle wirken auch die Kontrollen der Exekutive. Im Vorjahr wurden in der Steiermark 292.613 Alko-Kontrollen durchgeführt, bei 4.537 kam es zu einer Anzeige, weist der VCÖ auf Daten des Innenministeriums hin.

Auch soziale Verantwortung übernehmen, trägt zur Reduktion von Alko-Unfällen bei. Gerade in Freundesrunden ist es wichtig, nicht wegzuschauen, wenn sich jemand aus der Runde alkoholisiert hinter das Lenkrad setzen möchte. „Gute Freunde greifen ein und schauen nicht weg“, erinnert der VCÖ.

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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