Gewaltschutz heißt, Probleme beim Namen zu nennen, echte Schutzstrukturen zu festigen und weiter auszubauen.
Der 25. November ist weltweit der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen″. Er bildet den Auftakt zu den „16 Tagen gegen Gewalt an Frauen”, einer Kampagne, die bis zum 10. Dezember andauert. In diesem Zeitraum wird weltweit auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht, über Hintergründe informiert und das Bewusstsein für dieses wichtige Thema geschärft.
Gerade in der Steiermark zeigt sich: Es braucht keine ideologische Symbolpolitik, sondern eine klare Analyse, den Mut, Fehlentwicklungen offen anzusprechen und Maßnahmen, die dort ansetzen, wo Frauen und auch Kinder tatsächlich mit Gewalt konfrontiert sind. Ein zentrales und großes Gefahrenpotential für Frauen entsteht dort, wo kulturell geprägte, patriarchale Gewaltstrukturen, pseudotraditionelle Ehrenvorstellungen und ein Machtverständnis zu Lasten von Frauen zusammentreffen.
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen passiert leider oft im Verborgenen. Gerade im Kontext von Kontrolle, Zwang, familiärem Druck und veralteten Rollenbildern sprießt das Risiko für Gewalt. Es ist wichtig, dass wir diese Themen auch öffentlich ansprechen und sensibilisieren. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch mutig entgegenstellen, wenn kulturelle Wertebilder über illegale Migration importiert werden, die Frauen und Mädchen auch im öffentlichen Raum zunehmend die Freiheit und Sicherheit rauben”, gibt Landesrat Hannes Amesbauer zu bedenken.
Der steirische Weg: Mut zur Wahrheit, starke Strukturen, niederschwellige Hilfe und Bewusstseinsbildung
Wirksame Gewaltprävention basiert auf der Verteidigung unserer Werteordnung, allen voran der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Zentrale Herausforderungen entstehen dort, wo patriarchale Muster aus fremden Kulturkreisen und unsere integrationspolitischen Erwartungshaltungen in Konflikt geraten. Genau hier liegt eine der zentralen Herausforderungen für die Sicherheit von Frauen in der Steiermark.
Starke Strukturen
Auch unter schwierigen budgetären Bedingungen will Amesbauer sicherstellen, dass Unterstützung dort ankommt, wo Menschen sie wirklich brauchen. So wurde im Bereich des Gewaltschutzes ein deutliches Zeichen gesetzt. Das Fördervolumen im Förderschwerpunkt „Gewaltschutz” (Quelle: https://www.soziales.steiermark.at/cms/ziel/131663343/DE) steigt 2026 auf 3,22 Millionen Euro (im Vergleich zu 2025: 2,7 Millionen Euro).
Dabei integriert ist die fortgeführte Finanzierung aller acht regionalen Kinderschutzzentren sowie die Erhöhung der Mittel für das Gewaltschutzzentrum von 427.000 auf 527.000 Euro. Diese Entscheidungen unterstreichen, dass die Steiermark die Schutzstrukturen stärkt und die Verantwortung im Kampf gegen Gewalt konsequent wahrnimmt.
„Unsere steirischen Gewaltschutzeinrichtungen verfügen über hochqualifizierte Teams, die Frauen wie Männern einen sicheren Rahmen für Beratung, Orientierung und konkrete Auswege bieten. Niemand muss körperliche oder sexuelle Übergriffe hinnehmen. Wir arbeiten entschlossen daran, Gewalt sichtbar zu machen, zu verhindern und den Menschen in unserem Land wirksamen Schutz anzubieten”, so Landesrat Amesbauer.
Niederschwellige Angebote in der Steiermark
Die Steiermark verfügt über ein engmaschiges, österreichweit vorbildliches Netzwerk im Gewaltschutz. Dazu zählen das Hilfetelefon „Reden wir”, das Gewaltschutzzentrum, die Frauenhäuser in Graz und Kapfenberg, die Gewaltambulanz sowie spezialisierte Beratungsstellen bei sexueller Gewalt. Trotz des aktuellen finanziellen Konsolidierungsbedarfs werden Übergangswohnungen weiter ausgebaut. So wurden bereits Wohnungen in Leoben, Liezen, Bruck an der Mur, Deutschlandsberg, Gratkorn und drei in Graz eröffnet, geplant sind weitere in Leibnitz, Gratkorn und Feldbach, in Abstimmung sind Wohnungen in Judenburg, Kapfenberg und Voitsberg.
Auch für Männer in Krisen stehen beispielsweise mit dem Männernotruf spezifische Angebote bereit. Alle Unterstützungsstellen arbeiten kostenlos, anonym und vertraulich.
Bewusstseinsbildung
Bewusstseinsbildung ist ein wichtiger Bestandteil wirksamer Gewaltprävention. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation mit SPAR. Mit fast einer Million Kunden täglich macht das Unternehmen auf seinen Kassabons zentrale Hilfsangebote sichtbar. Eine einfache, aber wirksame Maßnahme, die Aufmerksamkeit schafft und schnellen Zugang zu regionalen Unterstützung ermöglicht.
„Gewalt ist niemals eine Lösung. Weder im familiären Umfeld, noch in unserer Gesellschaft und auch nicht im öffentlichen Raum. Entscheidend ist, dass Betroffene wissen, dass Hilfs- und Schutzangebote vorhanden sind und niemand Übergriffe still ertragen muss”, betont Soziallandesrat Hannes Amesbauer abschließend.








