Das sind die Schlusszeilen des höchst interessanten Buches von Eva Schmidt mit dem Titel „Neben Fremden“ (Jung und Jung Verlag).
Dieses Buch wurde am 25. Oktober in der Literaturlounge der Wasnerin vorgestellt und die Autorin selbst las aus ihrem besonders gut lesbaren, unaufgeregten Buch einige Kapitel vor. Spannend waren die Antworten auf die klug gestellten Fragen von Gernot Reiter (Moderator).
Eva Schmidt, eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der Gegenwart, erzählt in ihrem neuesten Buch „Neben Fremden“ (Jung und Jung Verlag) in unaufgeregter, maßvoller und unspektakulärer Weise das Leben von Rosa, einer pensionierten Altenpflegerin. Dieses Leben ist wie ein Leben, das ebenso hundertmal in irgendeiner Stadt vorkommen könnte.
Eva Schmidt ist eine sehr gute und leise Beobachterin, eine maßvolle Schreiberin, die das Leben so beschreibt „wie es eben ist“ und in allen Gegenden, allen Familien, allen Berufsgruppen sich abspielen könnte.
Sie schreibt über das Altagsleben, wie es sich trotz Nähe wie „bei Fremden“ anfühlt, auch als Fremde in sich selbst.
Alles ist plausibel und nachvollziehbar. Alles ist klar beschrieben, präzise beobachtet und wunderbar formuliert. Ihre Sprache ist verständlich. Man „fremdelt“ bei ihr nicht. Sie hat etwas zu erzählen. Dass ihr Hunde besonders nahe stehen, ist hier herauszuheben und als Tierliebhaber sind ihre Haltungen diesen Wegbegleitern schmeichelhaft und rührend.
Das Buch ist weder mit Skandalen bespickt, noch unrealistisch, noch ungewöhnlich, noch außergewöhnlich. Aber wie es erzählt wird, ist das Außergewöhnliche. Es hat Tiefenschärfe. Auch das „Unausgesprochene“ liest sich heraus.
Es schildert aber auch Persönliches wie Abgrenzung innerhalb einer Familie oder Hausgemeinschaft, vom Freisein, von Fernweh und von der Sehnsucht nach etwaiger Grenzüberschreitung.
Die Berliner Zeitung (Sabine Vogel) meint: “So geht das Wunder von Literatur“. Es ist also verständlich, dass Eva Schmidt für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.
Dieser Abend wurde als 200. Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Literasee“ von Gernot Reiter, gemeinsam mit Pertra Barta und Gudrun Suchanek gefeiert. Was in der „Wasnerin“ alles stattfindet und stattgefunden (seit 13 Jahren) hat, ist vorbildhaft einzigartig. An diesem Ort hat das „Wort“ das Sagen und die „Emotion“ die Bleibe.Wertvolle Bücher vermitteln Geborgenheit.
Dieses Buch von Eva Schmidt ist in allen Buchhandlungen des Ausseerlandes zu erwerben.










