Zielgenaue Lieferung von Medikamenten im Körper: FWF-Förderung für JKU-Forschung zu Nanocarrierern

Wie können Wirkstoffe von Medikamenten und Impfungen punktgenau im Körper „angeliefert“ werden? Diese Frage untersucht Dr.in DIin Medina Hamidovic, MSc von der Johannes Kepler Universität Linz im Rahmen des Projekts VasCom. Gefördert wird die Forschungsarbeit vom Wissenschaftsfond FWF mit 380.000 Euro.

Es ist eine Zusammenarbeit verschiedener Nationen und Forschungsbereiche: Medina Hamidovic (JKU Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenzsysteme) wird gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus Spanien (Prof. Martínez-Mañez von der Universitat Politècnica de València) und Schottland (Prof.in Helen Bridle von der Heriot-Watt University) ab 1. Jänner 2026 offenen Fragen der Medizintechnik nachgehen.

Wie bewegen sich therapeutische Teilchen – also Wirkstoffe – wirklich im Körper? Wie kann sichergestellt werden, dass sie in der Blutbahn genau an die gewünschte Stelle geliefert werden? „Hier ist vieles noch unklar“, erklärt Hamidovic. Denn: Weltweit gibt es nur wenige Forschungsgruppen, die diese komplexen Fragen untersuchen können. Die Arbeit erfordert Wissen aus vielen Bereichen: Biologie, Ingenieurwissenschaften, Chemie und Medizin.

Ambitionierte Zielsetzung

Dr.in Hamidovic bringt diese vielfältige Expertise mit und gilt als international ausgewiesene Expertin für Technologien in der Medizin. Die neu gewonnenen Erkenntnisse können daher entscheidend dazu beitragen, neue Therapien schneller, sicherer und effizienter für Patient*innen verfügbar zu machen.

„Wir wollen realistische Labormodelle gestalten, die den menschlichen Blutkreislauf nachbilden“, beschreibt die JKU Forscherin ihre ambitionierten Ziele. Dann soll untersucht werden, wie künstliche, aber auch körpereigene Träger die Wirkstoffe von Medikamenten transportieren. So sollen neue Strategien für eine gezieltere und wirksamere Behandlung schwerer Erkrankungen entwickelt werden.

Hamidovic hofft aber auch noch auf einen anderen Nebeneffekt: „Realistische In-vitro-Modelle können einen Beitrag leisten, um derzeit noch notwendige Tierversuche zu verringern und langfristig zu ersetzen!“

Foto: Hamidovic

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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