Spaltensturz am Hallstätter Gletscher

Eine  46-jährige Frau aus Lettland bestieg am 8.9.2025 gemeinsam mit ihrem Mann den Hohen Dachstein. Sie fuhren mit der Hunerkogel Seilbahn auf den Berg und wählten als Anstieg den Klettersteig über die sog. „Schulter“.

Als die Beiden gegen 16:30 Uhr beim Abstieg vom Gipfel die Randkluft und den Bergschrund überschreiten wollten, rutschte die Frau und stürzte mehrere Meter tief in eine Gletscherspalte.

Mit lauten Hilferufen machte ihr Mann auf sich aufmerksam. Zu dieser Zeit näherte sich rein zufällig ein 60-jährige deutscher Kletter mit seiner Kletterpartnerin. Gleich darauf kamen noch zwei weitere Helfer hinzu. Die Retter errichteten einen Standplatz im Firn („toter Mann“), ließen eine Seilrolle zu der Verunglückten in die Spalte hinunter und instruierten sie, wie sie die Rolle an ihrem Klettergurt befestigen muss.

Die Frau war laut Auskunft des deutschen Kletterers schon etwas eingeschmolzen und steckte in der Spalte richtig fest. Erst mit Knoten im Rettungsseil konnte die notwendige Kraftübertragung erreicht werden und die Retter konnten die Alpinistin aus der Spalte ziehen.

Die Frau war durchnässt und deutlich unterkühlt- eine ärztliche Hilfe wurde abgelehnt und war auch nicht notwendig.

Zwei Personen der Bergrettung Hallstatt wurden vom Polizeihubschrauber OÖ auf den Gletscher geflogen. Sie halfen der Frau beim Kleidungswechsel und versorgten sie mit einer Wärmeweste. Parallel dazu wurden vom Einsatzleiter der Bergrettung Hallstatt unsere Partner der Hunerkogelseilbahn informiert und gebeten, die Seilbahn noch einmal zu starten und die Verunglückte samt Retter freundlicherweise ins Tal zu fahren.

Zweifelsohne hat das gekonnte und beherzte Einschreiten der beiden deutschen Kletterer Schlimmeres verhindert.
Bergrettung Hallstatt

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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