Die EU-Kommission hat die Nationalstaaten aufgefordert, eine Beurteilung des Erhaltungszustandes des Wolfes vorzunehmen und an die EU-Kommission zu melden.
Nun werden seitens der politisch Verantwortlichen Gutachten beauftragt. Stellungnahmen werden von den unterschiedlichen Interessensgruppen geschrieben und vorgelegt. Je nach Interessenslage, den unterschiedlichen Blick- und Standpunkten können diese unterschiedlich ausfallen.
Aufgabe der politischen Entscheidungsträger und -trägerinnen
Aufgabe der politischen Entscheidungsträger und -trägerinnen ist es , die unterschiedlichen Interessen abzuwägen und eine Entscheidung unter dem Gesichtspunkt des Gemeinwohls zu treffen.
Dem Gemeinwohl verpflichtet
Politiker sind bei der Ausübung ihres Amtes dem Gemeinwohl verpflichtet. Politische Programme, Ideologien oder persönliche Interessen sind dabei hintanzustellen, denn für Staaten gilt:
„Im Gegensatz zu Privaten besteht für den Staat aufgrund der Bindung an das Gemeinwohl keine eigentliche Entscheidungsfreiheit. Dies gilt auch für die Ausübung von Staatsgewalt; selbst innerhalb eines Ermessensrahmens oder Beurteilungsspielraumes darf der Staat mithin nicht willkürlich entscheiden, sondern nur aus sachlichem Grund, bezogen auf das öffentliche Wohl.“
Was befindet sich in den Waagschalen?
Auf der einen Seite:
- getötete und schwer verletzte Menschen,
- Menschen in Ohnmacht, Wut und Angst,
- der dringende Verdacht auf Verletzung des Völkerrechts,
- unsagbares Tierleid bei Wild-, Weide- und Haustieren,
- der Verlust von bäuerlichen Traditionen und naturnaher Kulturlandschaft,
- dramatische Auswirkungen auf die Wirtschaft und die ländliche Entwicklung in Wolfsgebieten,
- uvm.
Auf der anderen Seite:
Die Behauptungen von Wolfsbefürwortern, Wölfe sind
- eine gefährdete Art und der günstige Erhaltungszustand ist nicht gegeben,
- ein Biodiversitätsgewinn,
- die Gesundheitspolizei des Waldes,
- der bessere Jäger,
- günstig für die Natur und den Naturschutz und
- keine Gefahr für Menschen.
Aufgrund der Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse im Kulturland sind diese Behauptungen weitestgehend widerlegt.
Leadership ist gefragt!
Es besteht bei diesem Thema die große Gefahr, dass der eine schaut, was der andere tut und sich dann dieser Meinung anschließt. Doch an wem orientiert man sich dann und wer geht voran? Der lauteste, der mutigste oder der vernünftigste Politiker!
„Gerade bei dieser Entscheidung braucht es jetzt Leadership und eine klare Kante, denn viel zu lange hat man zu wenig oder nichts getan,“ ist der Präsident von Wolfstop Europe Gerhard Fallent überzeugt. „Ich hoffe, dass sich die politisch Verantwortlichen ihres Gelöbnisses bewusst sind und eine faktenbasierte Entscheidung zum Wohle aller treffen!“ So Fallent abschließend.