„Die 9 Traumwelten des Hugo von Hofmannsthal“
oder der „Himmelblaue Schuh“
So entwickelte sich der „Traumabend“ im Gabillonhaus, der „Arche am Grundlsee“, am 5. August in der vollbesetzten „Traumlandschaft des Hauses“.
Verantwortlich dafür waren eine unvergleichliche Jovita Dermota, die mit ihrer schönen Sprache, mit ihrem verzauberten,sensiblen Sprechen und Sprech-Tönen und den klug und pointierten Text-Inhalten das Publikum sofort in das Jahrhundert eines Hugo von Hofmannsthal „verpflanzte“.Aber auch Anna Mittermeier intonierte mit Bach,Hindemith, Bloch und ihren besonderen Eigen-Improvisationen die richtige „Zwischentraumbildintermezzos“.
Jovita Dermota zog mit ihren Traumbildern das Publikum in die erstaunliche Biografie des „Genies“:Von der Kindheit an berichtete sie mit Verve über die Besonderheiten dieses „luftgefüllten Menschen“,seine Entwicklung als Lyriker, als Dramaturg und Bühnenmensch,seine Hochachtung anderen Schriftstellern gegenüber,über seine Sehnsuchtsorte wie Altaussee oder Zufluchtsorte wie Rodaum und von seiner alles überwältigenden Partnerin Gert Schlesinger.
Sie war der „unzerstörbare positiv denkende Mensch“, der ihn durch alle „Höhen und Tiefen“ begleitete und wohl auch das „Schönste was er je gemacht hat“, nämlich die Mitbegründung der Salzburger Festspiele als „Friedensprojekt“ etabliert,mit ihr teilte.
„Die Zeit ist ein sonderbar Ding“ (Rosenkavalier) ist sein Seelenspruch.Es rieselte wohl immer schon die Sanduhr.Seine Sensibilität ließ ihn zu dem -auch für die Nachwelt-werden, was er eben für das Theater, für die Bühne, ist. Ein Schöpfer von „Weltgeschichte“.
Dermota gestaltete ein faszinierendes Hologramm:Was war vor dem Zusammenbruch der „Alten Welt“, was dämmerte heran und wie entwickelte sich die „Neue Welt“.
Das poetische Werk Hofmannsthals,seine Suche und sein Vermächtnis bzw. Appell,persönliche und politische Verantwortung zu übernehmen,ist allen Zuhörern in optimaler Art vermittelt worden.
“Der Unbestechliche“ lebte schon immer in seiner eigenen Welt!
Seine Traumwelten und Ver-Zauberwelten sind fast deckungsgleich!
Der Flair der Lesung war grandios!

© Doris Bittmann