Vortrag im Kammerhofmuseum am 30. Juli: Der Silberschatz vom Ausseerland

Der Silberschatz im Ausseerland, ein römischer Kriminalfall in der Steiermark, war das Thema des Vortrags von Dozent Dr. Stefan Groh. Es war ein spannender und höchst interessanter Abend. Sieglinde Köberl konnte sich über das rege Interesse freuen und es war „detektivische Aufklärung“ pur.

Die Archäologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der menschlichen Vergangenheit durch materielle Überreste beschäftigt. Im Kampwald (Pichl Kainisch), nahe gelegen an einer seinerzeitigen Römerstraße, fand 2018 der Verein HeFoSa (Matthias Pointinger, Hubert Flatscher, Roswitha Schild) gemeinsam mit den Wissenschaftern des österr. Archäologischen Instituts (Senior Research Associate Doz.Dr. Stefan Groh) 575 Silberlinge, einen abgeschnittenen Fingerknochen, einen Eisenring, römische Schuhnägel und eine große Anzahl von Hipposandalen. Eine Sensation! Der Kriminalfall wird (beinahe vollständig) gelüftet und aufgearbeitet.

Derzeit sind die Silberlinge im Schloss Trautenfels zu besichtigen. Ein Teil der Hipposandalen sind im Kammerhofmuseum/Abteilung Archäologie zu bewundern. Das Ausseerland, die ehemalige Pötschenstraße, das Koppental und das Bad Mitterndorfer Becken sind ein „Eldorado“ für die archäologische Forschung. Mehr zu erfahren ist über die Homepage des Vereins HeFoSa und über das Youtube-Video: “True Crime: Römische Soldaten im Salzkammergut”.

Eisen und Salz, das waren die „Lebenselixiere“ in der Römerzeit in der Region und das alles konnte schon damals das steirische Salzkammergut bieten, so sind die wichtigen Römerstraßen südlich des Pyhrnpasses, die „Grimmingroute“ zu erklären. Römische Provinzen sind dort eingerichtet worden, wo Bodenschätze waren. 242 nach Christus war das Bad Mitterndorfer Becken ein Legionslager, auch die Therme war ein wichtiger Faktor, denn die Hygiene war den Römern schon damals wichtig.

Der Vortrag  versuchte Licht in den „Kriminalfall“ zu bringen. Eine „Soldlieferung“ aus Rom wird wohl der Anlass des „Raubüberfalls“ gewesen sein. Aber wie man weiß, Geld allein macht nicht wirklich glücklich.
Wie interessant „Archäologiewissen“ der engeren Heimat sein kann, wurde an diesem Abend ausgiebig bewiesen.

Bericht und Foto: © Doris Bittmann


Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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