Gestern ereignete sich erneut eine schwere Wolfsattacke gegen einen 10- jährigern Buben, der in einer Gruppe in Begleitung von Erwachsenen unterwegs war. Er wurde vom Wolf gepackt und in einen Wald gezerrt. Nur durch das sofortige Einschreiten der Erwachsenen, die den Wolf mit Stöcken attackierten, konnte schlimmeres verhindert werden. Es ist die dritte Attacke nach demselben Muster gegen ein Kind innerhalb eines Jahres. Erneut fügte ein Wolf dem Kind schwere Bisswunden im Bereich der Taille zu. Die Bilder, welche Wolfstop vorliegen, zeigen tiefe, von den Fangzähnen geschlagene Wunden und zahlreiche weitere schwere Verletzungen. Und es ist wieder Utrecht, ein dicht besiedeltes Gebiet, indem dieses Großraubtier zugeschlagen hat.
„Was muss noch alles passieren, bis die Nationalstaaten den nun durch die Senkung des Schutzstatus deutlich größeren Spielraum nutzen?“, fragt sich der Präsident von Wolfstop Europe Gerhard Fallent.
Chronologie der Ereignisse
7. Juli 2024
In dicht besiedeltem Gebiet in Randstad (Ballungsgebiet Rotterdam, Den Haag, Amsterdam und Utrecht) in der Provinz Utrecht näherte sich ein Wolf einer Frau, die ihren Hund an der Leine führte von hinten, packte den Hund und verschleppte ihn. Vom Hund fehlt bis heute jede Spur.
16. Juli 2024
An fast derselben Stelle wurde ein Kind bei einer Gruppenwanderung mit Lehrern im Rahmen der schulischen Ferienbetreuung von einem Wolf attackiert und schwer verletzt. Daraufhin wurde das Gebiet kleinräumig gesperrt.
31. Juli 2024
Gegen Mittag ereignete sich erneut ein schwerer Zwischenfall mit einem Kind. Am Rand des gesperrten Gebietes war ein Kind mit Vater und Großmutter unterwegs als ein Wolf aus der Deckung sprang und das Kind packte und biss. Nur durch das massive Einschreiten der Erwachsenen konnte Schlimmeres verhindert werden.
Wolfstop Vize-Präsident Wim Hennink aus den Niederlanden anklagend: „Diese Eskalation ist in den Niederlanden und Europa nicht hinnehmbar. Es sind die verantwortlichen Politiker und nicht die Wölfe, die dieses Elend zu verantworten haben!“
Eine Frage des Völkerrechts
Wolfstop Europe beschäftigt sich schon länger mit der Frage, ob die gegenwärtige Großraubtierpolitik gegen Völkerrecht verstößt. Mit jedem Zwischenfall dieser Art erhärtet sich dieser Verdacht, da absolute Willkür und Verantwortungslosigkeit immer deutlicher zutage treten. „Wie verroht undignorant ist diese Politik, wenn es um die anderen geht? Wie aufmerksam und aktiv ist sie, wenn es um die eigenen Interessen und ihre Macht geht?“
Allen Mitgliedsstaaten der EU erfüllen den GÜNSTIGEN ERHALTUNGSZUSTAND
Die Europäische Kommission hat soeben die Nationalstaaten aufgefordert, den Erhaltungszustand der Wölfe zu melden. Da aufgrund der Europäischen Studie aus 2017 „DEMARCHE D’EVALUATION PROSPECTIVE A L’HORIZON 2025/2030 ET VIABILITE A LONG TERME“ Kontinentaleuropa als biogeografischer Raum heranzuziehen ist und 1.000 reproduktionsfähige Individuen ausreichen, um den günstigen Erhaltungszustand zu gewährleisten, erfüllen alle Mitgliedsstaaten diese Voraussetzungen. Fallent dazu: „Kontinentaleuropa aber auch die EU beherbergen schon jetzt mindestens das 6-fache des Erforderlichen. Es gibt daher keinen Grund, die Meldung „GÜNSTIG“ nicht zu machen!“
Es reicht
„Wolfstop Europe fordert die Verantwortlichen aller Mitgliedsstaaten auf, sich unserer „Ausseer Deklaration“ anzuschließen und sofort nationale Maßnahmen nach dem Vorbild von Schweden umzusetzen!“ so Fallent abschließend.
