VKI-Test Sonnencreme: Teuer versagt

Gleich drei High-End-Produkte fallen gänzlich durch 

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen ist im Steigen begriffen. Schutz davor bietet ein gutes Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 19 Produkte getestet: Drei der günstigsten Mittel sind top, die zwei teuersten fallen durch. Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab heute in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und auf www.vki.at/Sonnenschutzmittel-2025.

Einmal mehr zeigt sich, dass der Preis kein Kriterium für Qualität ist. Am Tabellenende liegen drei nicht zufriedenstellende Produkte, darunter die beiden teuersten von Coola (19,77€/100ml) und Sol de Janeiro (17,98€/100ml) sowie der Sonnenspray von Vichy (10€/100ml). Alle drei halten den ausgelobten UV-Schutz nicht ein und schützen folglich weniger lange als behauptet. Erfreulich ist die große Menge an sehr guten Sonnenschutzmitteln. Gleich sieben Produkte, zwischen 2 Euro und 14,98 Euro, überzeugen als „sehr gut“. Verbraucher:innen finden auf dem Markt somit eine große Auswahl an Sonnenschutzmitteln, die zuverlässig vor UV-Strahlung schützen.

Getestet wurden 19 Cremen, Lotionen und Sprays mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30, 50 und 50+ auf ihren Schutz vor schädlicher ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung). Zwei Produkte waren laut Anbieter unparfümiert (Sonnenspray von Sundance, Sun Cream von V.Sun), bei einem handelt es sich um Naturkosmetik (Sonnenlotion von Lavera). Zusätzlich geprüft wurde auf kritische Stoffe, die Entnahme sowie die Anwendung. Auch Verpackung und Deklaration wurden analysiert. 

Markenprodukte bieten keine Qualitäts-Garantie 

Bereits die drei durchgefallenen Produkte verdeutlichen, dass man einer Marke nicht blind vertrauen sollte. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Cien Sun Sonnenmilch von Lidl, die 2025 zu den besten im Test zählt. Im vergangenen Jahr war ein Lidl-Produkt noch durchgefallen. Grund für die Qualitätsschwankungen sind von den Herstellern vorgenommene Änderungen der Rezeptur.

Alte Sonnencreme: Haltbarkeit beeinflusst Schutz

Der VKI hat 2024 gemeinsam mit anderen europäischen Verbraucherschutzorganisationen einen Langzeittest gestartet. Die zu klärende Frage im Fokus: Kann Sonnencreme aus dem Vorjahr problemlos weiterverwendet werden? Die Ergebnisse zeigen, werden Produkte oft erwärmt und häufig geöffnet, beschleunigt dies die Alterung eines Mittels und kann zum Verlust des UV-Schutzes führen. Sonnencreme sollte folglich nach dem Öffnen nicht zu lange aufbewahrt werden, da ihre Wirksamkeit nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) oder der Verwendungsdauer nach dem Öffnen (PAO) nachlassen kann.

„Konsument:innen sollten sich nicht blind auf die PAO-Frist oder das MHD verlassen. Wenn das Präparat unangenehm riecht, sich die Konsistenz verändert oder sich das Mittel in eine wässrige und eine ölige Phase aufgespalten hat, sollte es nicht mehr verwendet werden. Das Risiko, dass der UV-Schutz dann ebenfalls beeinträchtigt ist, ist zu groß“, so Dr. Birgit Schiller, Kosmetikexpertin beim VKI. 

SERVICE: Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab heute in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und auf www.vki.at/Sonnenschutzmittel-2025. Weitere Informationen zur Haltbarkeit von Sonnenschutzmitteln finden sich unter www.vki.at/Haltbarkeit-Sonnenschutzmittel

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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