SPÖ-Abgeordnete warnen vor weiterer Verschlechterung der zahnmedizinischen Versorgung und fordern Runden Tisch mit Sozialversicherungsträgern
Trieben – Vor einer weiteren Verschlechterung der ohnehin prekären Versorgungslage im Bereich der Zahnmedizin in der Obersteiermark warnen die SPÖ-Nationalratsabgeordneten Mario Lindner und Wolfgang Moitzi. Nach einem Schreiben des Triebener SPÖ-Bürgermeisters Klaus-Emmerich Herzmaier an seine Amtskolleg*innen aus der Region, in dem vor der geplanten Schließung des BVAEB-Zahnambulatoriums Trieben gewarnt wird, appellieren die beiden obersteirischen Abgeordneten an den Krankenversicherungsträger: „Schon bisher war die Gesundheitsversorgung in diesem Bereich in der Steiermark besonders schlecht aufgestellt, im Vorjahr waren insgesamt 29 Planstellen für Zahnärzt*innen für mehr als ein Quartal unbesetzt. Die Schließung des Triebener Ambulatroiums würde einen weiteren Kahlschlag bedeuten, der auf jeden Fall verhindert werden muss“, so Lindner und Moitzi, „Wir fordern die BVAEB auf, rasch mit allen betroffenen Entscheidungsträger*innen in Gespräche zu treten und gemeinsam mit uns an einer sinnvollen und dauerhaften Lösung zum Wohl der ganzen Region zu arbeiten!“ Allein im Bezirk Liezen waren Ende 2024 sieben der 26 Kassenplanstellen unbesetzt – für Lindner und Moitzi eine untragbare Situation.
Vor allem warnen die beiden SPÖ-Abgeordneten davor, dass Zahngesundheit durch eine solche Schließung noch stärker als bisher zu einer Frage des Einkommens werde. Erst im Vorjahr zeigte eine parlamentarische Anfragebeantwortung Lindners glasklar auf, wie viel die Steirer*innen schon bisher aus eigener Tasche für Zahnbehandlungen zu zahlen hatten: Im Bereich der BVAEB standen allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 eingereichte Zahnarzt-Rechnung in der Höhe von 28 Millionen landesweit Rückerstattungen von „nur“ knapp 11 Millionen gegenüber – ein klares Indiz dafür, dass die steirische Bevölkerung schon bisher viel zu stark auf teure Privatärzt*innen angewiesen war. „Für uns steht fest: Auch bei der Zahngesundheit der Steirer*innen muss die E-Card zählen und nicht die Kreditkarte! Statt der Schließung von einem der nur drei BVAEB-Zahnambulatorien in der Steiermark braucht es endlich die Vollbesetzung der geplanten Kassenstellen! Deshalb fordern wir rasch einen Runden Tisch mit allen Sozialversicherungsträgern, um gemeinsam und konstruktiv an der Lösung dieses Problems zu arbeiten“, so Lindner und Moitzi abschließend.