Amoklauf in Grazer Schule fordert zehn Todesopfer – Großeinsatz der Polizei in Dreierschützengasse

Graz, Bezirk Lend. – Seit Dienstag, 10. Juni 2025, 10:00 Uhr läuft ein Großeinsatz der Polizei in einer Schule in der Dreierschützengasse.

In den Vormittagsstunden hat sich im Oberstufengymnasium BORG Dreierschützengasse ein Amoklauf ereignet, bei dem laut Polizeiangaben zehn Menschen ums Leben kamen – darunter auch der Täter. Rund 30 weitere Personen wurden verletzt, viele davon schwer. Der Täter, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler der Schule, war laut bisherigem Stand mit einer legal besessenen Pistole und einer Schrotflinte bewaffnet.

Bereits gegen 10:00 Uhr gingen die ersten Notrufe bei der Polizei ein. Augenzeugen berichteten von Schüssen in dem Schulgebäude nahe des Grazer Hauptbahnhofs. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, sicherte das Areal weiträumig ab und rief die Bevölkerung dazu auf, den Bereich zu meiden. Gegen Mittag konnte die Einsatzleitung schließlich Entwarnung geben, die unmittelbare Gefahr war gebannt.

Trotzdem bleibt die Erschütterung tief. Nach ersten Angaben des Innenministeriums wurden neun Tote bestätigt, später korrigierte die Polizei diese Zahl auf zehn. Unter den Opfern sind mehrere Schüler und Schülerinnen sowie der mutmaßliche Täter selbst. Das genaue Motiv ist noch unklar. Medienberichten zufolge fühlte sich der 22-Jährige, in seiner Schulzeit gemobbt – die Polizei bestätigte diese Angaben bisher nicht.

Die betroffenen Schüler und Schülerinnen wurden in die Helmut-List-Halle nahe der Schule gebracht und dort vom Kriseninterventionsteam und dem Roten Kreuz versorgt. Auch Stunden nach dem Vorfall war das Rote Kreuz mit rund 160 Personen im Einsatz, darunter Notfallärzte und ein großes Kriseninterventionsteam. Dieses Ausmaß sei „sehr ungewöhnlich“, so Bundesrettungskommandant Gerry Foitik. Es wurde ein spezieller Alarmplan des Landes für die Versorgung zahlreicher Verletzter aktiviert.

Die Reaktionen aus Politik und Gesellschaft folgten rasch. Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich betroffen: „Dieser Horror ist nicht in Worte zu fassen.“ Auch die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) betonte gegenüber dem ORF, nun stehe die Unterstützung der Betroffenen und Angehörigen an oberster Stelle. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) reisten noch am Nachmittag nach Graz, wo eine Pressekonferenz in der Landespolizeidirektion abgehalten wurde. Das Land Steiermark setzte unterdessen ein sichtbares Zeichen der Trauer: Am Landhaus in Graz weht seither eine schwarze Fahne.

Die Ermittlungen dauern an. Noch ist vieles unklar – etwa die genaue Tatabfolge, das Motiv…

Quellen:

ORF

Kleine Zeitung

Kronen Zeitung

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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