Neuer ÖBB-Rahmenplan sichert Kontinuität des Bahnausbaus

1,4 Mrd. Euro für Neubauprojekte eingeplant
4,8 Mrd. Euro für Instandhaltung des Bestandnetzes

Konsequente Investitionen in erfolgreiche Regionalbahnen
(Wien, 5. Juni 2025) – Der neue ÖBB-Rahmenplan stellt sicher, dass bis 2030 rund 19,7 Mrd. Euro in den Ausbau des heimischen Bahnnetzes fließen. Mit Investitionen von 3,2 Mrd. Euro pro Jahr ist die Kontinuität und Modernisierung der österreichischen Bahninfrastruktur gesichert. 1,4 Mrd. Euro davon sind für neue, dringend notwendige Projekte eingeplant. Zusätzlich sind 4,8 Mrd. Euro für die Instandhaltung reserviert und für Stabilität, Qualität und Sicherheit des Bestandnetzes.

Der präsentierte Rahmenplan wurde unter ökonomisch herausfordernden Vorzeichen erstellt und wird auch den aktuellen Notwendigkeiten im Bereich der Budgetkonsolidierung gerecht.

Heute wurde nun der neue Rahmenplan 2025–2030 von Bundesminister Peter Hanke und ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä vorgestellt. Präsentiert wurde, wie in den kommenden Jahren am Bahnnetz von morgen gearbeitet wird, um möglichst vielen Menschen auch in Zukunft ein attraktives, umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu bieten.

„Die Investitionen in die Schiene bleiben auch in den kommenden Jahren auf sehr hohem Niveau. Insgesamt investieren wir bis 2030 beinahe 20 Milliarden Euro in den Ausbau der Schiene. Mit jedem Euro dieser Investitionen treiben wir die Mobilitätswende massiv voran und stärken zudem die heimische Konjunktur. Und noch eine gute Nachricht: Jeder neu bestellte Zug kommt auf die Schiene und steigert damit den Fahrgastkomfort“, so Mobilitätsminister Peter Hanke.

„Über 3,2 Mrd. Euro werden zukünftig pro Jahr in den Ausbau des österreichischen Bahnnetzes investiert. Das ist eine beachtliche Summe, und auch eine wichtige Zukunftsinvestition in eine leistbare und klimafreundliche Mobilität von morgen. Gleichzeitig leisten die ÖBB damit auch einen wichtigen Konjunkturimpuls für unsere Volkswirtschaft und sichern so tausende Jobs. 1,4 Mrd. Euro aus dem Rahmenplan fließen in zukünftige Neubauprojekte“, sagt Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG.

Heute schon ans Übermorgen denken
Damit das heimische Bahnnetz auch für die Herausforderungen von übermorgen gewappnet ist, wurden im neuen Rahmenplan 1,4 Mrd. Euro veranschlagt, um potenzielle Bottlenecks im Bahnsystem gar nicht erst entstehen zu lassen. Kurzum, wer übermorgen bauen will, muss heute mit den Planungen beginnen und erste Schritte für neue Projekte einleiten, und das in ganz Österreich.

Für den Großraum Bregenz wurde etwa die Planung für den zweigleisigen Ausbau zwischen Hard-Fußach und Lustenau mit Geldern hinterlegt. Ebenso wie Planungen für Bahnhofsumbauten in Dornbirn oder auch in Tirol – konkret für den Innsbrucker Westbahnhof.

Für den Süden besonders wichtig ist es, dass die Planungen für eine zweigleisige Neubaustrecke (zusätzlich zu den bestehenden zwei Gleisen) von Graz in Richtung Frohnleiten starten können. Der Ausbau soll langfristig zwischen Bruck an der Mur und Graz die Fahrzeit verkürzen und ausreichend Kapazitäten entlang der Südstrecke sicherstellen. Auch der Nahverkehr nördlich von Graz kann damit verdichtet werden. In Bruck/Mur kommen die Südstrecke und die Phyrn-Schober Achse zusammen, südlich von Graz teilt es sich dann wieder in die Südstrecke Richtung Koper und die Koralmbahn Richtung Kärnten.

Wichtige Neuaufnahmen in Oberösterreich sind Planungen für Ausbauten im Zusammenhang mit der sogenannten “Neuen Innkreisbahn“, also der Planung eines viergleisigen Ausbaus zwischen Wels und Lambach (inkl. der Planung für den Bahnhof Wels) und der Planung eines selektiv zweigleisigen Ausbaus zwischen Ried im Innkreis und Braunau am Inn.

Zudem ist die nächste Phase der Linienverbesserung “Pass Lueg” zwischen Golling-Abtenau und Sulzau in Salzburg bereits mit Baugeldern hinterlegt ist. Hier gehts darum, die Fahrzeit zwischen Salzburg und Bischofshof zu verkürzen und in dem Streckenabschnitt den Schutz vor Naturgefahren zu gewährleisten.

Für den Ballungsraum Wien werden insbesondere die Planungen für die Verlängerung der Vorortelinie S45 zwischen Wien Handelskai und Wien Praterkai als Teil des „Wiener S-Bahn-Rings“ dazu beitragen, den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Geplant ist ein 2-Linien S-Bahn-Ring aus S45 und S80 mit Umstieg in Wien Hütteldorf und Wien Praterkai, sowie neue Haltestellen bei der Reichsbrücke und der Donaumarina.

Stabilität des Bestandnetzes ist oberste Pflicht 
Die Qualität des Bestandsnetzes ist die Basis für die sichere und pünktliche Zugfahrt. Daher sind im Rahmenplan 2025–2030 auch ausreichend Mittel in der Höhe von 4,8 Mrd. Euro für die Instandhaltung (Instandsetzung, Wartung, Entstörung) vorgesehen.

Darüber hinaus wurden wichtige Gesamtpakete geschnürt, die etwa Maßnahmen zur verbesserten Widerstandsfähigkeit der Bahninfrastruktur im Zusammenhang mit Naturereignissen beinhalten. Ein Schwerpunkt im neuen Rahmenplan sind zusätzlich Programme zur Digitalisierung und Modernisierung des Eisenbahnbetriebs sowie zur Zugsteuerung.

Regionalbahnen weiterhin stärken und Effizienzpotenziale heben
Die ÖBB investieren auch weiterhin in Regionalbahnen, von denen viele Menschen profitieren, wie Traisentalbahn, Kamptalbahn und Puchbergerbahn in Niederösterreich, Mattigtalbahn in Oberösterereich oder Steirische West- und Ostbahn in der Steiermark.

Für jene Regionalbahnen, die in den vergangenen Jahren trotz der allgemein gestiegenen Nachfrage von Fahrgästen besonders wenig frequentiert wurden und damit überproportional kostenintensiv sind, sollen– gemeinsam mit den Ländern – in den nächsten Wochen neue Wege für attraktiven öffentlichen Verkehr abseits der Hauptstrecken erarbeitet werden. Erklärtes Ziel der ÖBB bleibt den Kund:innen in den Regionen weiterhin ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot anzubieten und sicherzustellen, dass es zu keinen Verschlechterungen kommt.

© Tobias Holzer

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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