Bundesregierung setzt nächsten Schritt auf Zielgeraden für erneute Bewerbung Österreichs für den UN-Sicherheitsrat

Österreich begeht am 14. Dezember 2025 den 70. Jahrestag seiner Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen. Seither stellt das aktive Engagement in den Vereinten Nationen einen Schwerpunkt der österreichischen Außenpolitik dar. Österreich trägt als Sitzstaat eine besondere Verantwortung für die Friedensarbeit der Vereinten Nationen und war bereits dreimal nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat (1973-1974, 1991-1992 und 2009-2010). Für die Periode 2027-2028 bewirbt sich Österreich erneut für einen Sitz als gewähltes Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

In einer zunehmend instabilen geopolitischen Lage setzt sich Österreich klar für eine regelbasierte, friedensorientierte Weltordnung ein, in der das Recht Vorrang vor Macht hat. Als verlässlicher und solidarischer Partner auf europäischer und internationaler Ebene möchte Österreich durch einen Sitz im Sicherheitsrat seine Verantwortung sichtbarer wahrnehmen. Österreich steht für eine Außenpolitik, die auf Dialog, Ausgleich und dem Schutz von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechten und dem Völkerrecht beruht.

Als Gastgeberland von über 50 internationalen Organisationen versteht sich Österreich als globaler Knotenpunkt des Multilateralismus und möchte seine Rolle im Sicherheitsrat unter das Motto “Partnerschaft – Dialog – Vertrauen” stellen. Das langjährige Engagement Österreichs in Friedenssicherung, Abrüstung und humanitärer Hilfe stärkt seine Glaubwürdigkeit als vermittelnder Akteur.

Zusätzlich wirkt Österreich mit seinen Soldatinnen und Soldaten seit 65 Jahren aktiv bei der Prävention und Lösung von Konflikten am Krisenmanagement sowie an der Friedenssicherung im Rahmen der Vereinten Nationen mit und ist mit seinem Engagement international höchst anerkannt.

Die erneute Kandidatur Österreichs für einen nicht ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat steht in der außenpolitischen Tradition regelmäßiger Mitgliedschaften in diesem Gremium im Abstand von knapp 20 Jahren und wird im Regierungsprogramm 2025–2029 von ÖVP, SPÖ und NEOS ausdrücklich unterstützt. In die Amtszeit dieser Regierung fällt die Zielgerade der Bewerbungsphase für die Wahl im kommenden Jahr, nachdem die Bewerbung bereits 2011 angekündigt und seither konsequent vom BMEIA und den jeweiligen Ministerinnen und Ministern verfolgt wurde.

Die Bundesregierung plant, gemeinsam mit Parlament, Parlamentsklubs und Bundesländern, alle internationalen Kontakte für dieses überparteiliche Anliegen zu nutzen. Von diesem wird nicht nur der diplomatischen Standort Österreich, sondern auch der Kongress- und Wirtschaftsstandort Österreich weit über die Phase der Bewerbung und des angestrebten Mandats hinaus profitieren. Als Zeichen einer breiten und über die Grenzen von Regierung und Parteien reichenden Zusammenarbeit werden auf Ersuchen der Bundesregierung auch diesmal ehrenamtliche Sonderemissäre die Bewerbung unterstützen. Dabei handelt es sich um Dr. Heinz Fischer, Dr. Johannes Hahn, Mag.a Ulrike Lunacek und Herbert Scheibner.

Bundesministerin Beate Meinl-Reisinger

“Gerade in einer Zeit, in der internationale Zusammenarbeit und Multilateralismus auf dem Spiel stehen, ist ein rot-weiß-roter Schulterschluss über alle politischen Lager für eine aktive Friedensarbeit essenziell. Wir zeigen heute eine gemeinsame Vision: Ein starkes, geeintes Österreich, das bereit ist, internationale Verpflichtungen zu übernehmen – im Bewusstsein, dass Österreichs Sicherheit untrennbar mit einer freien und stabilen Welt verbunden ist. Wer unsere Heimat liebt, stärkt die internationalen Partnerschaften unseres Landes, denn das macht Österreich stärker und sicherer.”
Vizekanzler Andreas Babler

“Wir sehen wie in unzähligen Krisen weltweit die Menschenrechte und die Prinzipien des humanitären Völkerrechts missachtet werden. Gerade mit einem Sitz im UN-Sicherheitsrat kann Österreich ganz besonders seine Stimme für diese wichtigen Anliegen erheben. Damit dies gelingt müssen wir auf unsere traditionellen Stärken setzen – nämlich auf eine Außenpolitik, die auf Dialog und Zusammenarbeit im Rahmen unserer Neutralität setzt. Dazu gehört gerade in Zeiten, in denen weltweit die Militärbudgets steigen, der österreichische Einsatz für Abrüstung. Gerade mit dem Atomwaffenverbotsvertrag hat Österreich eine wichtige internationale Vorreiterrolle bei der humanitären Abrüstung eingenommen. Darauf gilt es aufzubauen. Ich freue mich daher ganz besonders, dass Altbundespräsident Dr. Heinz Fischer zugesagt hat, die österreichische Bewerbung für den Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu unterstützen. Mit seiner langjährigen internationalen Erfahrung und seinem reichen politischen Netzwerk kann ich mir keinen besseren rot-weiß-roten Sonderemissär vorstellen.”
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner

“In Zeiten, in denen die regelbasierte internationale Weltordnung zunehmend unter Druck gerät und weltweit vermehrt Krisen und Konflikte ausbrechen, ist die Bedeutung der Vereinten Nationen und ihrer Tätigkeiten wichtiger denn je. Österreich ist nicht nur Brückenbauer, sondern auch ein Ort des Dialoges. Um Frieden und Sicherheit zu schaffen braucht es ein umfassendes Engagement, internationale Kooperationen und Zusammenarbeit – das zeigen wir als Verteidigungsressort mit unserem engagierten Einsatz mit mehr als 100.000 Österreicherinnen und Österreicher in UN-mandatierten friedenserhaltenden Operationen und Missionen.”

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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